Pokémon Go macht Beine

183

Pokémon Go treibt die Spieler auf die Straße und macht fit. Die Monster-App motiviert sogar notorische Bewegungsmuffel.

Spätestens seitdem Pokémon Go in den deutschen App-Stores erhältlich ist, gibt es auch hier kein Halten mehr. Das (Jung-)Volk strömt auf die Straßen und Plätze, um mit dem Smartphone animierte Monster zu fangen. Zusätzlich nutzt das Spiel bereits bestehende Wahrzeichen einer Stadt wie Denkmäler oder Brunnen als Pokéstops und Arenen: Pokémon steht für „Pocket Monster“. Pokémon Go ist ein sog. positionsbezogenes Spiel, dass durch Augmented Reality die Umgebung des Nutzers durch Spielelemente erweitert.Hier können Spieler Goodies einsammeln und ihre Monster gegeneinander antreten lassen. Der Clou: Sobald der Spieler in die Nähe eines Pokémons kommt, schaltet der Bildschirm auf die Frontkamera um, und die App „projiziert“ das Monster vor die Füße des Nutzers. Hier im Trailer bekommen Sie einen Eindruck vom Gameplay:

Get Up and Go!

Wie im Trailer zu sehen, muss der Spieler nicht nur vor die Tür gehen, um Monster zu fangen – er muss auch bestimmte Wegstrecken zurücklegen, um zum Beispiel Eier auszubrüten. Und diese Bewegung verspricht natürlich auch medizinischen Nutzen. „Es gilt jetzt schon als erwiesen, dass die Menschen täglich mehr spazieren, während sie [das Spiel] benutzen“, sagt Wei Peng, Professor an der Michigan State University und Mitglied der American Heart Association.

Auch Jorge Armanet, Mitbegründer der britischen Healthcare-Community HealthUnlocked, berichtet, dass sich nicht nur seine User mehr bewegen, sondern sogar sein eigenes Team kaum ein anderes Thema mehr hat als Pokémon Go (hier geht es zum Artikel).

Wir gehen auch: in medias res

pokemon_daev
Ein Rattfratz auf dem Parkplatz des Deutschen Ärzteverlags.

Sie können ganz aktiv dazu beitragen, Pokémon-Go-User an einen bestimmten Ort zu locken – indem Sie ein Lockmodul verwenden!

Dazu müssen Sie entweder selbst Spieler sein (ein Lockmodul gratis gibt es etwa beim Aufstieg in Level 8), oder Sie kaufen ein Lockmodul im Shop für 100 Pokémünzen (etwa 99 Cent). Wenn Sie ein Modul haben, können Sie zu einem freien Pokéstop in Ihrer Nähe gehen und das Modul dort „installieren“. Dann suchen Sie sich besser einen sicheren Platz: 30 Minuten lang zieht Ihr Lockmodul alle Pokémon in der Umgebung an – und damit auch Pokémon-Go-Spieler.

Pokéstops für jedermann

Während man in deutschen Großstädten nur dreimal lang hinschlagen muss, um Pokémon und Pokéstops zu finden, sieht das auf dem platten Land natürlich noch anders aus. Es scheint aber, als ob Publisher Niantic Labs in Zukunft auch Produkte für Geschäftspartner anbieten will. CEO John Hanke äußerte sich der New York Times gegenüber dementsprechend, und es konnten sich bereits Businesses als Pokéstop bewerben. Diese Phase scheint schon wieder vorbei zu sein – wir behalten trotzdem die Niantic-Support-Seiten im Auge, auf denen man die entsprechende Anfrage platzieren konnte.

Gotta catch ’em all!

In ganz seltenen Fällen führte Pokémon Go aber auch schon statt zu Fitness & Fun zu sehr eingeschränkter Bewegungsfreiheit. So postete das Smithfield Police Department im US-Staat Virginia auf Facebook, ein seltenes Pokémon wäre auf ihrer Wache zu fangen – allerdings nur von einer „rein zufälligen“ Liste von Leuten, auf die Haftbefehle ausgestellt waren.

Vielleicht noch erstaunlicher ist, dass sich zwölf Tage später tatsächlich eine der Gesuchten meldete.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein