Die perfekte Stellenanzeige für Ärzte: Gestaltung (Teil 1)

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In der dreiteiligen Serie zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt, worauf Sie bei der Konzeptionierung einer Stellenanzeige achten sollten. Diesmal geht es um die Gestaltung.

Um unter den vielen gleich gestalteten und getexteten Anzeigen einem Chef- oder Assistenzarzt positiv aufzufallen, müssen sich Kliniken etwas einfallen lassen. Welches die wichtigsten gestalterischen Kriterien für ein gelungenes Inserat sind, hat Health Relations Daniel Hadam, Leiter HR-Design, von der WESTPRESS Agentur für Personalmarketing gefragt.

Layout-Basics beachten

  • Eyecatcher: Logo oder Bild können auffallende Elemente sein, aber ebenso kann die harmonische Gesamtgestaltung zum Eyecatcher werden. Das Layout ist so wichtig, weil der potenzielle Bewerber binnen Sekunden entscheidet, ob er sich weiter mit dem Jobangebot beschäftigt oder nicht. „Die Anzeige muss positiv auffallen, durch Andersartigkeit, durch das gewisse Etwas“, sagt Hadam.
  • Freiräume: Zu viel Text „erschlägt“ den Leser. Freiräume, Schriftgrößen, eine gut lesbare Schrift und die Gesamtgröße der Anzeige müssen unbedingt bedacht werden. Eine sehr kleine Anzeige assoziiert, dass die Position nicht besonders wichtig ist.
  • Corporate Design: Das Layout der Stellenanzeige sollte mit dem Corporate Design der Klinik übereinstimmen. Nur so ist der Gesamtauftritt des Klinikums schlüssig.
  • Farben: Farben können positive oder negative Assoziationen wecken. Blau ist die Lieblingsfarbe in klinischen Stellenanzeigen – mit ihr assoziiert man Professionalität und Kompetenz. Rot hingegen hat einen Signalcharakter und wirkt aufmerksamkeitsstark. Wichtige Aussagen im Text sollten optisch hervorgehoben werden.

Foto mit Bedacht auswählen

Das Foto in der Stellenanzeige zeigt das Klinikum – eine schlechte Idee? „So absolut lässt sich das nicht beurteilen, weil einfach mehrere Faktoren eine wichtige Rolle spielen“, sagt Hadam. Stellen Sie sich objektiv die Fragen: Ist es ein vorzeigbares Haus? Soll ein Bezug zum Ort hergestellt werden, der die Regionalität unterstreicht? Auch ein Neubau könne durchaus attraktiv wirken, weil er durchdachte Strukturen und modernes Equipment suggeriere. „Natürlich kann und sollte das Bild nie alleinstehen – hier greift wieder die Kombination aus Wort und Bild, um ein Ganzes zu schaffen, das stimmig ist.“

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Individualisierte Stellenanzeigen fallen auf. Wie in diesem Print-Beispiel sollten Bild/Grafik zur ausgeschriebenen Position passen. © Uniklinikum Dresden

Grundsätzlich sind emotionale Bilder ansprechender als beispielsweise das Gebäude aus der Vogelperspektive oder ein Close-up der Eingangstür. Das Motiv sollte zur Zielgruppe passen und/oder die Aufgabe der gesuchten Berufsgruppe zeigen. Wird also eine Pflegedienstleitung gesucht, darf es das kreative Babymotiv sein, beim Assistenzarzt für Gefäßchirurgie nicht.

Um nicht jedes Mal neu zu suchen, kann es hilfreich sein, Bilderwelten zu den jeweiligen Jobpositionen zusammenzustellen, aus denen man dann bei Bedarf das gewünschte auswählt.

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Kreativ gedacht: Die Anzeige macht das Thema Patientensicherheit sichtbar. © Asklepios

Der dritte Weg, die Königsdisziplin, ist der kreative Ansatz. „Viele Kliniken sind aber noch nicht bereit, diesen dritten Weg zu gehen. Sei es wegen befürchteter, oftmals unbegründeter, Imageschäden oder wegen mangelnder Budgets“, sagt Hadam. Beispiel Asklepios. „Hierbei war das Ziel, das Thema Patientensicherheit im Personalmarketing nach vorn zu stellen, aber nicht mit der Holzhammermethode.“

Das Ergebnis wurde preisgekrönt: Durch das Darstellen zweier auf den ersten Blick gleicher Objekte wird der Betrachter dazu angeregt, über alltägliche Entscheidungen in seinem klinischen Job nachzudenken, Gegebenheiten nicht als selbstverständlich hinzunehmen. Ein konkreter Job wird nicht ausgeschrieben, sondern nur im letzten Satz darauf hingewiesen „Wir laden Sie gerne ein mitzudenken – bewerben Sie sich“. „Es geht ums Hinterfragen von Abläufen, die lebensentscheidend sind – durch die Kombination aus Motiv und Text wurde das eigentlich kaum darzustellende Thema Patientensicherheit greifbar. Und zwar nicht nur für Fachkräfte in der Medizin, sondern auch für Laien.“

Die Fragen sollten immer lauten: Was will ich erreichen und wen will ich ansprechen? „Verwenden Sie daher nicht für jede zu besetzende Stelle dasselbe Motiv.“

Klinik-Logo sichtbar platzieren

Das Logo steht meist am oberen Rand der Anzeige  links oder rechts platziert. Das Logo steht meist am oberen Rand der Online-Anzeige – links oder rechts platziert. Dort fällt es dem Bewerber am stärksten auf. Die Platzierung des eigenen Logos ist wichtiger Bestandteil der Anzeige. So weiß der Bewerber direkt, um welchen Arbeitgeber es sich handelt. Ein bekanntes Logo erhöht den Wiedererkennungseffektsteht.

„Vampir-Effekt“ vermeiden

Wählen Sie aufmerksamkeitsstarke Motive, die dem Betrachter klarmachen, welches Unternehmen für welche Position welches Personal sucht.Der Begriff Vampir-Effekt kommt aus der Produktwerbung. Die Gestaltung ist so auffällig, dass sie von der eigentlichen Botschaft ablenkt. „Man kennt das: Bekannte Testimonials etwa bleiben im Kopf – der Konsument kann sich später zwar noch an den Spot erinnern, aber nicht mehr unbedingt an die Marke“, so Hadam. Er warnt davor, mit dem falschen Motiv einen falschen Effekt hervorzurufen. „Das bedeutet aber nicht, dass stark emotionale Motive diesen Effekt hervorrufen und somit gleichzeitig als nicht geeignet eingestuft werden müssen.“ Wählen Sie aufmerksamkeitsstarke Motive, die dem Betrachter klarmachen, welches Unternehmen für welche Position welches Personal sucht.

Daniel Hadam
© westpress

Daniel Hadam ist Leiter HR-Design bei WESTPRESS in Hamm/Westfalen. Als kreativer Kommunikations- und Mediendesigner sorgt er zusammen mit seinem Team für gut gestaltete Personalwerbung, die bei Bewerbern und Unternehmen punktet.

Die Agentur für Personalmarketing WESTPRESS unterstützt seit 1953 Unternehmen aus allen Branchen bei der ganzheitlich angelegten Personalsuche. Als Spezialist für alle Themen rund um Personalmarketing, E-Recruiting und Employer Branding greift WESTPRESS mit rund 140 Mitarbeitern auf alle Services inhouse zurück: von der Analyse über die Idee bis hin zur Konzeption und Umsetzung.

Kontakt: +49 2385 930-0 oder www.westpress.de

Der Deutsche Ärzteverlag veranstaltet in Kooperation mit WESTPRESS den Workshop „Die perfekte Stellenanzeige“. Der Workshop richtet sich an Verantwortliche für Personalmarketing und
Recruiting aus Kliniken und Gesundheitsinstitutionen und vermittelt, wie das Medium Stellenanzeige und die weiteren Instrumente am erfolgreichsten eingesetzt werden können. Teilnehmer erhalten Einblicke in dieThemen optimales Layout, zielgruppen- und medienspezifische Texte, Social Media, Bewerbermanagementsysteme und Mobile.

Die nächsten Termine:

27.-28.03.2017, Köln
09.-10.10.2017, Köln

Weitere Informationen finden Sie in Kürze hier.

1 Kommentar
  1. […] Besonders Stellenanzeigen profitieren von Bildern, weil sie ihnen Persönlichkeit verleihen und Emot… Auch hier gilt: Standard wirkt wie Standard. Wer pauschal ein Anzeigenmotiv für alle Ausschreibungen verwendet, schafft Uniformität und kommuniziert (vermutlich) an der Zielgruppe vorbei. Es wäre wirklich schade, wenn aufwendig Candidate Personas bestimmt und Texte optimiert wurden, aber der letzte Funke nicht überspringt, weil ein adäquates, gewinnendes Motiv fehlt. Auch in diesem Fall stehen Sie nicht alleine da: Nehmen Sie gerne Beratung in Anspruch. Manchmal kann mit nur wenigen Änderungen eine große Wirkung erzielt werden. […]

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