Zahnarzt in Zahlen: Mein Haus, mein Boot, mein Porsche?

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Deutsche Zahnärzte: Ein Blick in aktuelle Statistiken zeigt, was sie verdienen und was am Ende des Tages davon übrig bleibt.

Zahnarzt wird man doch nur wegen des Geldes – dieses Gerücht hält sich seit Jahrzehnten hartnäckig. Doch die Realität kann das nicht in jedem Fall bestätigen. Laut Jahrbuch der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) von 2015 verbuchte die Zunft 2013 hierzulande durchschnittlich 148.900 Euro Jahreseinkommen – vor Steuern. Dabei ist die Spannweite groß, die Hälfte erzielte wesentlich weniger: im Schnitt 133.800 Euro. Jeder zehnte Zahnarzt erreichte nicht einmal einen Überschuss von 50.000 Euro.

Was bleibt davon am Ende des Tages in der Tasche? Nach Abzug von Steuern, Altersvorsorge und Krankenversicherung, hatte ein verheirateter Zahnarzt mit zwei Kindern, dessen Verdienst im Mittelfeld liegt, 2013 rund 80.400 Euro zur Verfügung. In den alten Bundesländern waren es mit 83.800 Euro ein wenig mehr, in den neuen Bundesländern mit 65.600 Euro deutlich weniger.

Das Einkommen sinkt

Vergleicht man dies mit einem Arbeitnehmer, der 13 Monatsgehälter nach Hause bringt, verdienen Zahnärzte in Deutschland laut KZBV durchschnittlich 6.180 Euro monatlich. Aber: Dafür arbeiten sie auch mehr als andere Berufsgruppen – und zwar im Schnitt 47,4 Stunden pro Woche. Hinzu kommt: Von den Honoraren muss ein Praxisinhaber nicht nur seinen Lebensunterhalt bestreiten, sondern auch Rücklagen bilden. Und: Das Einkommen in dieser Profession ist im Laufe der vergangenen Jahre gesunken. Zahnärzte stehen heute bei den Nettoeinkommen, im Gegensatz zu früher, am unteren Ende der ärztlichen Fachrichtungen.

Ein Zahnarzt auf 1.150 Menschen

Trotzdem nimmt laut Bundeszahnärztekammer (BZÄK) die Anzahl der Zahnärzte in der Bundesrepublik stetig zu: Während es 1991 nur knapp 70.000 gab, wurden 2014 über 91.000 gezählt. Damit stieg auch die Zahnarztdichte. So kamen vor 25 Jahren knapp 1.400 Einwohner auf einen behandelnd tätigen Zahnarzt, 2014 waren es rund 1.150.

Regional gibt es hier nach wie vor große Unterschiede: Laut dem Statistischen Jahrbuch 2014/15 der BZÄK sind die meisten Zahnärzte in Berlin und Hamburg zu finden. Dort kommt ein Behandler auf 800 bis 1.000 Einwohner. Im Saarland ist die Versorgung nur halb so gut: Hier liegt die Zahnarztdichte bei 1/1400-1600. Doch all diese Zahlen werden sich mit großer Wahrscheinlichkeit in naher Zukunft ändern. Denn es gibt noch einen weiteren Trend: 2014 waren fast 50 Prozent der erwerbstätigen Zahnärzte über 50 Jahre alt.

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