Influencer mit einem Haustier, das einen eigenen Instagram-Account hat, heißen jetzt Dog- oder Catfluencer und können wie ihre menschlichen Pendants durchaus große Followerzahlen vorweisen. Eignen sich diese Accounts für Marketing-Kooperationen?

Katzenvideos auf YouTube sind so 2010... Instagram ist jetzt das Medium für Haustiere! Deren Besitzer betreiben dort Accounts für ihre Lieblinge, teilen Fotos und Videos und tauschen sich mit ihren Followern aus. Und die Anzahl der begeisterten User steht der von menschlichen Influencern in nichts nach: Superstars wie etwa die New Yorker Katze Nala erreichen mit jedem Post locker mehrere zehntausend Interaktionen. Die Begriffe Dogfluencer und Catfluencer werden übrigens synonym sowohl für das Tier als auch für den Besitzer verwendet.

Welchen Einfluss haben Catfluencer tatsächlich?

Die Betreiber der Social-Media-Listening-Plattfom Pulsar haben sich den Erfolg dieser Catfluencer auf Instagram mal genauer angesehen, eine Umfrage unter Katzenliebhabern gemacht und untersucht, welche Art Account wie performt und welche Branchen sich das zunutze machen könnten. Ihre Ergebnisse:
  • Es gibt einen Unterschied zwischen den Engagement-Levels verschiedener Catfluencer: Während die größten Profile große Mengen an Followern und Impressions erhalten, hatten spezifischere, kleinere Accounts höhere Engagement-Raten.
  • Es gibt drei Typen von Haustier-Profilen: Solche mit professionellen Bildern von einfach schönen Tieren, Tiere mit krankhaften Veränderungen (wie etwa Lil BUB, einer Katze mit felinem Dwarfismus und anderen genetischen Mutationen) und solche, deren Protagonisten sich optisch abheben, ohne gesundheitlich beeinträchtigt zu sein.
  • Demografie von Katzenfans: In den USA sind die Follower von Catfluencern zu 51,2 Prozent weiblich und zu 48,8 Prozent männlich. Knapp 50 Prozent der Befragten waren zwischen 45 und 64 Jahren alt. Knapp ein Drittel lebten im Süden der USA, weitere 23,5 Prozent im Mittleren Westen – also eher auf dem Land statt in einer Großstadt.
  • Top-Marken, die Instagram-Posts von Catfluencern sponsern, sind erwartungsgemäß hauptsächlich Hersteller von Katzenstreu, Tierfutter und Floh-Behandlungsmitteln – insbesondere von Produkten, die als organisch oder "bio" vermarktet werden.
  • 93 Prozent der Befragten würden den Kauf eines von einem Catfluencer beworbenen Produkts in Betracht ziehen (!).

Catfluencer werben für OTC-Produkte

In unserem Beispiel oben sieht man, wie ein gesponserter Instagram-Post korrekt gekennzeichnet wird ("Bezahlte Partnerschaft mit cbdmd.usa"). Lil BUB (beziehungsweise ihr Besitzer Mike Bridavsky) hat schon mehrere Beiträge zu diesem Cannabidiol-Öl veröffentlicht und bewirbt das OTC-Produkt auch auf ihrer/seiner Profilseite:
Ein Beispiel für Catfluencer auf Instagram: Lil BUB

Lil BUBs Profilheader auf Instagram. (Screenshot)

Beispiele für deutsche Tier-Kooperationen auf Instagram

Tierärzte dürfen in Deutschland selbst Arzneimittel abgeben – das heißt, der Hunde- oder Katzenhalter kann seinen Tierarzt direkt nach einem bestimmten Produkt fragen. Hinzu kommt der riesige Markt der OTC-Produkte und Nahrungsergänzungsmittel für Haustiere. Großes Potential, könnte man meinen – nur hinkt Deutschland auch hinter dem Catfluencer-Trend hinterher. Stellvertretend zeigen wir hier Screenshots von deutschen Dog- oder Catfluencern, die Kooperationen mit Tierproduktanbietern eingegangen sind.  
Mehr Informationen zu Healthcare-Marketing auf Instagram finden Sie hier: https://www.healthrelations.de/5-instagram-trends-fuer-2019-fuer-healthcare/