Erfolgsfaktoren für Social Media: Ziele definieren & Zielgruppen verstehen

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Facebook, instagram, twitter, LinkedIn, Social Media
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Diese Serie zeigt Ihnen die zentralen Faktoren für eine erfolgreichere Social-Media-Strategie, allesamt aus langjähriger Erfahrung in der Beratung meiner Kunden entstanden. Teil 1: Wie Sie Ihre Ziele definieren und die wirklichen Bedürfnisse Ihrer Zielgruppen herausfinden.

Die Goldgräberzeiten im Social-Media-Marketing sind lange vorbei, der Kampf um Aufmerksamkeit und Relevanz wird immer intensiver. Mit einer falschen Herangehensweise steigt das Risiko, nicht nur wenig Positives zu bewirken, sondern womöglich dem Unternehmen oder der Marke sogar zu schaden.

Klar definierte Ziele auf wenigen Kanälen

Was möchten Sie mit Ihren Social Media Aktivitäten wirklich erreichen? Wie trägt Social Media tatsächlich zum Erfolg Ihres Unternehmens oder Ihrer Marke bei? Welche Auswirkungen hätte es, wenn Sie Ihre Social-Media-Kanäle von jetzt auf gleich einstellen würden? Auf diese Fragen sollten Sie jederzeit glasklare Antworten geben können.

Es mag selbstverständlich klingen, aber die Erfahrung zeigt: Häufig sind Social Media Ziele nicht klar genug definiert, nicht fokussiert oder den beteiligten Mitarbeitern im Team nicht hinreichend bekannt. Sie brauchen klar herausgearbeitete Ziele, die auch im operativen Alltag die Richtschnur für jede einzelne Maßnahme und jeden einzelnen Post darstellen.

Dabei gilt: Weniger ist mehr. Die Verlockung ist groß, möglichst alles machen zu wollen: Markenbekanntheit, Reichweite, Imagepflege, Kundengewinnung, Kundenbindung, Community Aufbau, Traffic, Employer Branding, Verbesserung des Kundenservice usw.

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4 Tipps, wie Sie Ihre Social-Media-Ziele definieren

  • Konzentrieren Sie sich besser auf wenige, klar definierte Ziele und leiten Sie aus diesen Ihren Kanalmix, Ihre Maßnahmen und Ihre Content Strategie ab.
  • Falls Sie bereits Kanäle betreiben, die nicht auf diese Ziele einzahlen und auch keine hinreichende Eigendynamik entwickelt haben, zögern Sie nicht, diese Kanäle auf den Prüfstand zu stellen und im Zweifel abzuschalten oder langsam auslaufen zu lassen.
  • Maßnahmen, Kampagnen oder Posts, die nicht zum Erreichen Ihrer Ziele beitragen, lassen Sie links liegen. Investieren Sie dafür mehr Zeit und Energie in die zielführenden Aktivitäten.
  • Sorgen Sie dafür, dass alle beteiligten Mitarbeiter und Dienstleister Ihre Ziele verinnerlicht und verstanden haben. Wiederholen Sie Ihre Ziele immer wieder bei verschiedensten Anlässen und Gelegenheiten

Empathie und Verständnis für die Bedürfnisse der Zielgruppen

Kundenorientierung ist die Königsdisziplin im digitalen Zeitalter. Deswegen beginnt eine erfolgreiche Strategie mit einem klaren Verständnis davon, welche Ihrer Zielgruppen Sie über soziale Medien erreichen möchten und welche derer Bedürfnisse Sie dabei adressieren.

Über „Customer-Centricity“ wird oft gesprochen, sie wird aber im Alltag häufig zu wenig praktiziert. Setzen Sie sich wirklich intensiv mit den Wünschen, Motiven und Bedürfnissen auseinander. Verlassen Sie sich dabei aber nicht alleine auf Marktforschungsergebnisse. Versuchen Sie vielmehr, selbst Tuchfühlung mit Ihrer Zielgruppe (oder besser: Bedürfnisgruppe) aufzunehmen:

5 Tipps, wie Sie Ihre Zielgruppe besser verstehen

  • Führen Sie Gespräche mit typischen Vertretern Ihrer Nutzer, wo immer sich die Gelegenheit bietet. Im Rahmen von Meetings, Kongressen, bei Kundenterminen oder auch im privaten Umfeld. Finden Sie dabei heraus, was sie motiviert und beschäftigt, was sie bewegt, was sie interessiert und auch, was ihnen im beruflichen Kontext missfällt, was sie behindert oder besorgt.
  • Sprechen Sie mit Kollegen aus Ihrem Unternehmen, die regelmäßig direkten Kontakt mit Kunden oder anderen Bezugsgruppen haben. Prädestiniert dafür sind Vertriebsmitarbeiter (bei B2B-Kunden), Mitarbeiter aus dem Kundenservice (bei B2C-Kunden) oder Kollegen aus der Personalabteilung, wenn es um potenzielle Mitarbeiter geht.
  • Nutzen Sie soziale Netzwerke, Foren und Blogs. Bei „Social Listening“ denken wir häufig an Software Tools, Sentiment-Analyse und aufwändige Reportings. Das geht aber auch einfacher. Gehen Sie auf die Suche nach Kanälen, Plattformen und Quellen, auf denen sich Ihre Zielgruppe informiert und austauscht (das hat den praktischen Nebeneffekt, dass Sie daran auch direkt ablesen können, wo Sie selbst aktiv präsent sein sollten). In Facebook Gruppen, Fachforen, Communities, Bewertungsportalen, Blogs, Kommentardiskussionen etc. können Sie einen ungeschminkten Einblick in die Lebenswelt Ihrer Kunden und Nutzer nehmen und neue Anregungen für Themen, Inhalte und Formate finden.
  • Nutzen Sie auch die Suchfunktion von Instagram (Beispiel) und Twitter (Beispiel) um neue Einblicke und Anregungen zu bekommen.
    © Instagram (Screenshot)
  • Um quantitative Ergebnisse zu generieren, können Sie mit Online-Umfragen arbeiten. Diese können Sie auf Ihrer Website ausloben, oder natürlich auch direkt auf Social Media Kanälen umsetzen. Neben dem Erkenntnisgewinn haben Sie in diesem Fall auch direkt neues „Futter“ für Ihre Kommunikation gewonnen und demonstrieren glaubwürdig Ihr Interesse für die Bedürfnisse und Wünsche Ihrer Zielgruppen.

 


In Teil 2 der Serie „Erfolgsfaktoren für Social Media“ geht es in Kürze um das Thema: Wie finden Sie die richtigen Gesichter und Protagonisten für Ihre Sozialen Medien?

 

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