Social Media: 7 populäre Irrtümer und 4 Best Cases
Facebook macht der Praktikant: David Hefendehl ist Digital-Spezialist für die Gesundheitsbranche und widerlegt hartnäckige Mythen.
1. Facebook ist nur was für Teenager
82 Prozent der (amerikanischen) Online-Nutzer zwischen 18 und 29 sind auf Facebook aktiv – aber fast genau so viele 30- bis 49-Jährige (79 %)! Auch die 50- bis 64-Jährigen (64 %) und die über 65-Jährigen (48 %) sind den Jüngeren auf den Fersen (Pew Research Center, 2015). Facebook ist längst Mainstream und gehört zum Medienmix dazu. „Insbesondere für die Besetzung von kontroversen Themen und für die Meinungsbildung sind die Sozialen Medien ein unverzichtbarer Bestandteil“, sagt David Hefendehl, Head of Online Marketing bei der Internetagentur netzkern AG. „Unternehmen können Zielgruppen dort sehr effektiv erreichen. Dabei spiele es keine Rolle, ob der Hersteller bestimmte Geschäftskunden (B2B) oder die breite Öffentlichkeit bzw. bestimmte Verbrauchergruppen (B2C) ansprechen will.2. Social Media ist ein Zeitvertreib für den Praktikanten

Gelungene Facebook-Strategie: Als Zoetis aus der Pfizer-Animal-Health-Familie als eigenständige Brand hervorging, musste der unbekannte Name etabliert werden. Zoetis konnte allein im ersten Monat über 100.000 Facebook-Fans mobilisieren.
3. Für Facebook brauchen wir kein Budget
Weil für die Nutzung von Facebook & Co. zunächst keine Gebühren anfallen, ist sie kostenlos? „Das ist ein Trugschluss!“, mahnt der Experte. „Eine Facebook-Fanpage zu betreiben, ist personell sehr aufwendig. Und man muss Media-Budget in die Hand nehmen, um Reichweite und Aufmerksamkeit einzukaufen. Facebook ist unter dem Strich ein Werbemedium wie viele andere auch, nur kann man Menschen dort über die von Facebook gesammelten Daten sehr gezielt erreichen.“4. Social Media ja – aber nur zu den Bürozeiten

Die US-amerikanische Alzheimer’s Association konnte auf Twitter mit dem Hashtag #EndAlzheimers an Spitzentagen über 30.000 Erwähnungen einstreichen - vor allem, indem sie fast in Echtzeit auf Tweets reagierte.
5. Pressemitteilungen posten wir einfach
Wenn Sie etwas zu berichten haben, nutzen Sie auch Ihre sozialen Kanäle. Aber: Die Pressemitteilung sollte nicht überall mit dem gleichen Teaser veröffentlicht werden; der Inhalt sollte zum Medium passen.
Eine Cannes-Lions-prämierte Instagram-Kampagne aus der Healthcare-Branche ist "Melanoma Likes Me" - ein von "Melanoma Patients Australia" kreiertes Profil interagierte mit allen Sonnenjüngern auf der Plattform.
6. Es genügt zu wissen: Irgendwer bei uns macht Social Media

Ein Beispiel für eine teamübergreifende Kampagne: Sanofi-Aventis entwickelte ein iPhone-Case, das als Pillenbox fungiert. Zusammen mit der passenden App wurde das "Get Well Kit" zum Beispiel bei Twitter promotet.
7. Facebook, na schön – dann reicht’s aber mit diesem Internet
Schade, da würden Sie weitere Ressourcen ungenutzt lassen. „Hersteller sollten insbesondere Google als zentrale Schnittstelle zu Interessenten nutzen, die zu dem eigenen Thema oder dem Produkt recherchieren“, rät der Experte. „Auch Content Marketing sowie das Betreiben einer Community auf LinkedIn bzw. XING gehören als Elemente in eine zeitgemäße Digitalstrategie. Produkt-neutrale Studien, Whitepaper, Broschüren, Infografiken etc. eignen sich bestens für Bildung, Aufklärung, Diagnose und Information.“