Omnichannel-Marketing: Health Creator stärken Vertrauen bei Fachkreisen und Patienten

Health Creator werden für das Rx-Marketing immer wichtiger. Für Unternehmen, die ihre Omnichannel-Strategien an Patienten- und Fachkreisbedürfnissen ausrichten wollen, gewinnen sie als strategische Partner zunehmend an Relevanz. Ihre für Social Media entwickelten Beiträge setzen Impulse, die andere Kanäle vertiefen.
Das Marketing im Gesundheitswesen befindet sich immer mehr im Umbruch. Während Fachpresse, Kongresse und Broschüren für Fachkreise nach wie vor die zentralen und wichtigsten Informationsquellen sind, gewinnen digitale Kanäle weiterhin zunehmend an Bedeutung. Gerade für Patientinnen, Patienten und Angehörige ist der erste Kontakt mit Gesundheitsinformationen heute primär digital und zunehmend Social First. Auch Fachkreise informieren sich parallel über Social Media, etwa über LinkedIn oder in geschlossenen Fachgruppen. Für Pharmaunternehmen im Rx-Bereich bedeutet das: Wer Teil dieser Journey sein will, muss präsent, dialogfähig und regulatorisch abgesichert auftreten. Genau hier kommen u.a. Health Creator ins Spiel.
Wer sind Health Creator?
Health Creator sind Content Creator, die im Gesundheitsbereich informieren, aufklären oder Erfahrungswissen teilen. Drei Hauptgruppen sind relevant:
- MedFluencer: Ärzte, Apotheker, Therapeuten, die ihre Expertise digital weitergeben und auch Fachkreise erreichen.
- Patienten-Creator: Betroffene, die ihre Krankheitsgeschichte teilen und Peer-to-Peer-Austausch ermöglichen.
- Wissenschafts- und Aufklärungs-Creator: Expertinnen und Experten, die komplexe Inhalte verständlich aufbereiten.
Allen gemeinsam ist: Sie haben bestehende Communitys, genießen hohes Vertrauen und sprechen die Sprache ihrer Zielgruppe. So können Health Creator, ob Patientinnen, Patienten oder HCPs, Brücken zwischen Fachkreisen und Patientengruppen schlagen. Damit werden sie ein wichtiger Teil einer Omnichannel-Strategie, die beide Perspektiven berücksichtigt.
Social First als Treiber im Omnichannel-Marketing
„Social First“ bedeutet, Inhalte primär für Social Media zu entwickeln und dann in andere Kanäle zu übertragen. Im Healthcare-Bereich ist das besonders relevant, weil Social Media oft den Einstiegspunkt in die Patient Journey darstellt ‒ und zunehmend auch in die Informationssuche von Fachkreisen.
Ein erfolgreiches Social-First-Set-up kann so aussehen:
- Creator-Content wird auf Instagram, TikTok oder LinkedIn veröffentlicht.
- Highlights werden in Websites, Newsletter oder Kongress-Reports integriert.
- Videos und Storys werden in Fortbildungen, Patienten-Events, AdBoards oder Unternehmens-Präsentationen genutzt.
So entsteht ein Omnichannel-Flow, bei dem Social Media Impulse setzt und andere Kanäle diese vertiefen.
Neue Chancen für Healthcare- und Life-Science-Unternehmen
Der Einsatz von Health Creators eröffnet mehrere relevante Vorteile:
- Glaubwürdigkeit & Reichweite: Creator bringen Zugang zu Communitys, die Unternehmen allein in Social kaum erreichen.
- Präzise Zielgruppenansprache: Unterschiedliche Creator-Typen ermöglichen maßgeschneiderte Kommunikation für Patienten, Angehörige oder Fachkreise.
- Business Value:
- Vertrauensaufbau: Social First schafft Verständnis für Krankheitsbilder und Therapiebereiche, nicht für konkrete Produkte.
- Akzeptanzförderung: Creator tragen dazu bei, Fachkreise und Patientinnen und Patienten frühzeitig in wissenschaftliche Diskurse einzubinden.
- Unterstützung der Kommunikation: Social-First-Inhalte können Awareness für Krankheitsfelder oder neue wissenschaftliche Erkenntnisse stärken und so flankierend zu Fachpresse, Außendienst und Kongressen wirken.
- Synergien mit Außendienst: Creator-Content kann als Türöffner für Dialoge im Außendienst dienen.
- Effizienz und ROI: Weniger Streuverluste durch zielgenaue Ansprache.
Best Practices und Erfolgsfaktoren
Damit Health-Creator-Kampagnen im Omnichannel-Kontext erfolgreich sind, sollten Unternehmen folgende Punkte beachten:
- Passgenaue Creator-Auswahl: Authentizität, thematische Nähe und Tonalität sind entscheidend. Hier helfen sorgfältige Auswahlprozesse, evidenzbasierte Briefings, MLR-Freigaben und der Einsatz moderner Social-Listening-Tools, um Qualität und Relevanz laufend zu prüfen.
- Co-Creation statt Einbahnstraße: Inhalte entstehen gemeinsam mit der Community, das steigert Relevanz und Akzeptanz.
- Regulatorische Sicherheit: Klare Briefings zu HWG-Compliance und Pharmakovigilanz, Kennzeichnungspflichten und medizinischer Korrektheit.
- Formatvielfalt: Von Edutainment-Clips über Live Q&As bis hin zu Podcast-Kooperationen.
- Integrierte KPI-Planung: Messen, wie Creator-Content auf die Gesamtstrategie einzahlt, etwa durch Traffic, Engagement oder Conversion zu anderen Kanälen.
- Synergien schaffen: Außendienst, Kongresse, PR und Digitalmarketing müssen den Creator-Content aktiv aufgreifen.
Zukunft: Health Creator im Omnichannel
Die Rolle von Health Creators im Rx-Bereich wird sich weiterentwickeln:
- Integrated Community Ecosystems: Marken begleiten Patientinnen, Patienten und Fachkreise über mehrere Plattformen hinweg mit einem Creator als Anker.
- Hyperpersonalisierte Inhalte: KI ermöglicht maßgeschneiderte Inhalte für Segmente wie Onkologen, Allgemeinmediziner oder Patienten mit Seltenen Erkrankungen.
- Langfristige Partnerschaften: von der einmaligen Kooperation hin zu kontinuierlicher Co-Creation über den gesamten Lifecycle eines Produkts
Fazit
Health Creator sind keine Modeerscheinung, sondern strategische Partner für Unternehmen, die ihre Omnichannel-Strategien an Patienten- und Fachkreisbedürfnissen ausrichten wollen. Für Pharmaunternehmen im Rx-Segment bedeutet Social First: Dort beginnen, wo die Aufmerksamkeit wächst, parallel zu bestehenden On- und Offline-Kanälen. Von dort aus können Vertrauen, Wissen und Beziehungen aufgebaut werden ‒ und das über alle Kanäle hinweg, sicher, compliant und mit messbarem Mehrwert.