Diversity Management bei Roche

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Silke Heinrichs, Head of Diversity & Inclusion bei Roche in Mannheim © Roche
„Diversity“ und „Inklusion“ sind zu echten Trendthemen  geworden. Immer mehr Kunden erwarten, dass sich Unternehmen dazu positionieren und auch die Firmen selbst merken, dass eine vielfältige Belegschaft dem Unternehmenserfolg nützt. Silke Heinrichs, Head of Diversity & Inclusion bei Roche in Mannheim, berichtet, wie Roche sein Diversity Management angeht.

Health Relations: Sie setzen sich für Inklusion und Diversity in Ihrem Unternehmen ein. Warum?

Silke Heinrichs: Die Themen Diversity und Inklusion liegen uns als Unternehmen am Herzen, denn es ist für uns eine Frage des Selbstverständnisses und der Verantwortung für die Welt in der wir leben wollen. Wir sind bei Roche der festen Überzeugung, dass eine vielfältige Belegschaft Innovationen fördert und unterschiedlichen Denkweisen zur Kreativität beitragen. Vielfalt allein genügt aber nicht. Wir müssen uns dieser Vielfalt gegenseitig bewusst werden und sie positiv aufnehmen, damit sie in neuartige Ideen einfließen kann – deshalb ist der Einbezug von Menschen im Sinne der Inklusion so wichtig.

Health Relations: Ist das auch von der Erwartung von immer mehr Konsumenten und Kunden getrieben, dass Unternehmen Haltung zeigen sollen?

Silke Heinrichs: Diversität und Inklusion sind Roche als globalem Gesundheitsunternehmen schon seit jeher wichtig, mit dem Ziel, für seine vielfältige Belegschaft eine Atmosphäre zu schaffen, in der jeder sein Bestes einbringen und sich entfalten kann.

„eine vielfältige Belegschaft fördert Innovationen und trägt mit unterschiedlichen Denkweisen zur Kreativität bei“

Health Relations: Welche Konzepte bzw. konkreten Maßnahmen setzen Sie dahingehend um?

Silke Heinrichs: Wir setzen auf einen ausgewogenen und umfangreichen Mix an Initiativen und Maßnahmen, die wiederum auf unsere vielfältige Mitarbeiterschaft einzahlen. Führungskräfte können beispielsweise an Workshops und Austauschreihen teilnehmen, in denen es darum geht, dass alle Geschlechter sich gemeinsam für mehr Gender Balance einsetzen. Und auch mit unserem Women Leader Lab – einem modernen Entwicklungsprogramm für Frauen – unterstützen wir weibliche Mitarbeitende beim Einstieg in die Führungsebene, damit sie ihre individuellen Führungskompetenzen entdecken und diese stärken. 

Health Relations: Können Sie uns ein aktuelles Beispiel für Ihr Engagement nennen?

Silke Heinrichs: Aktuell befragen wir unsere gesamte Belegschaft in Deutschland zum Thema Inklusion. Diese „Inclusion Survey“ ist eine Umfrage für Roche Mitarbeitende in Deutschland, mit dem Ziel, „Inclusion“ mit einfachen Fragen indirekt messbar zu machen. Hierbei fragen wir zum einen ab, wie sich Kolleginnen und Kollegen in ihrem aktuellen Arbeitsumfeld fühlen und bietet des Weiteren so die Chance, das Arbeitsklima, die Chancengleichheit und die Offenheit in der Belegschaft zu beurteilen, um daraus wiederum neue Maßnahmen und Konzepte für unsere Mitarbeitenden entwickeln zu können.

Health Relations: Woran zeigt sich, dass Ihre Maßnahmen wirken?

Silke Heinrichs: Wir konnten in den letzten Monaten und Jahren einen starken Anstieg des Interesses an den angebotenen Maßnahmen im Unternehmen – in der gesamten Belegschaft – feststellen. Und wir nehmen auch wahr, wie intensiv das Thema auf allen Ebenen diskutiert wird, was eine wichtige Voraussetzung für Veränderung ist und zeigt, dass unsere zuvor exemplarisch dargestellten Konzepte greifen. Damit wir dies auch systematisch und belastbar analysieren können, hilft uns die angesprochene „Inclusion Survey“, welche die individuell empfundene Inklusion im Unternehmen messbar macht und auch zu einer Erfolgsmessung zu einem späteren Zeitpunkt beiträgt.

Roche ist Mitglied der Charta der Vielfalt

Die Charta der Vielfalt ist eine Arbeitgeberinitiative zur Förderung von Vielfalt in Unternehmen und Institutionen. Sie wurde im Dezember 2006 von vier Unternehmen ins Leben gerufen und wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Staatsministerin Annette Widmann-Mauz, unterstützt.

Um ein Zeichen für ein wertschätzendes und vorurteilsfreies Arbeitsumfeld zu setzen, ist Roche seit acht Jahren Mitglied der Charta der Vielfalt. Diversity und Inklusion sind zudem als wichtige Erfolgsfaktoren in den 10-Jahres Zielen von Roche verankert. Das Ziel: Noch mehr Diversität auf Führungsebene, um Innovation durch vielfältiges Denken und Handeln zu fördern. Als Gründungsmitglied der Initiative Employers for Equality treibt Roche Chancengleichheit in der Arbeitswelt voran. Die Initiative unterstützt mit Veranstaltungsangeboten sowie Austausch- und Vernetzungsmöglichkeiten Unternehmen, die in Sachen Diversity & Inclusion noch besser werden wollen.

Health Relations: Wie profitieren Sie als Unternehmen von Inklusion und Diversity?

Silke Heinrichs: Roche steht für Innovation und dafür, immer bessere Lösungen für Patienten zu finden. Dafür braucht es Kreativität, Offenheit und den Mut, neue Wege zu gehen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass heterogene Teams sich besser und schneller an die sich verändernden Märkte und Gegebenheiten anpassen können – und sie Treiber von Innovationen sind. Das Leben dieser diversen und inklusiven Arbeitskultur hat direkten Einfluss auf unsere Fähigkeit, Patienten gezielt und individuell zu behandeln.

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