Das kann Konversationelle KI im patientenzentrierten Marketing
Konversationelle KI ermöglicht Healthcare-Marken nicht nur den Dialog mit Kunden und Kundinnen, sondern auch ein tieferes Verständnis ihrer Bedürfnisse. Briana Bolger-Schuth, Head of Creative bei cyperfection, über Cases, Chancen und Hürden.
Was ist Konversationelle AI?
Konversationelle AI ist eine Art von künstlicher Intelligenz, die menschliche Unterhaltungen simulieren kann. Sie arbeitet mit einer Kombination aus Natural Language Processing (NLP), Grundlagenmodellen und Machine Learning (ML). Dank Konversationeller KI können Systeme also auf scheinbar natürliche Weise mit Menschen interagieren. Sie lernen kontinuierlich aus den Interaktionen und verbessern so die Antwortqualität. Trotz technischer und leistungsbezogener Fortschritte bedarf es aber einer erhöhten Sicherheit, bevor sie im Gesundheitsbereich voll genutzt werden kann.Die Macht der Stimme: Patientenbedürfnisse verstehen und erfüllen
Konversationelle KI könnte im Kundendialog die freundliche Stimme sein, die Vertrauen schafft. Vor allem mit der richtigen Ansprache. Ein Zitat vom US-amerikanischen Kommunikations- und Motivationstrainer Dale Carnegie besagt: "... der Name einer Person ist für diese Person der süßeste und wichtigste Klang in jeder Sprache". Wenn Marken also eine Interaktion damit beginnen können, Menschen mit dem eigenen Namen anzusprechen, erhöht das deren Aufmerksamkeit. Und nach der ersten Begrüßung gibt es viele Möglichkeiten, den oder die Patientin weiter individuell zu unterstützen. Das hilft auch den HCPs. Medizinische Fachkräfte können Zeit bei der Terminplanung sparen oder Patienten mithilfe der KI auf ihren Besuch in der Praxis vorbereiten. Darüber hinaus kann Konversationelle KI Informationsplattformen bereichern, die sich mit komplexen und sensiblen Themen befassen. Sie könnte die freundliche Stimme sein, die sich unermüdlich um Folgefragen kümmert.Praktische Anwendungen in der Gesundheitsbranche: vom Rezept bis zur Diabetesversorgung
Auch für Apotheker:innen kann Konversationelle KI eine große Hilfe sein: Etwa um mehr über eingenommene Medikamente zu erfahren, Patient:innen über Neben- und Wechselwirkungen zu informieren oder an benötigte neue Rezepte zu erinnern. Darüber hinaus können KI-basierte Wearables Patient:innen bei der rechtzeitigen Medikamenteneinnahme unterstützen. Im Bereich der Diabetesversorgung wären z.B. KI-Assistenten vorstellbar, die auf der Grundlage von Blutzuckermessungen einen Snack, ein Getränk oder eine sportliche Betätigung vorschlagen – natürlich mit der Option, eine Textnachricht anstelle einer Sprachnachricht zu senden, wenn Nutzer:innen sich in der Öffentlichkeit aufhalten. Patient:innen könnten Fragen stellen wie "Ok, wie dringend ist es?" oder "Könnte ich eine Orange statt eines Apfels essen?" und würden sofort eine exakte Antwort erhalten. Ein ständiger Sprachbegleiter könnte besonders hilfreich sein für Menschen mit Prädiabetes oder jüngere Menschen, die lernen müssen, wie sie am besten mit ihrer Krankheit umgehen.Sprach-KI als 24/7-Begleiter?
Ein weiterer spannender zukünftiger Einsatzbereich: die in Heimlautsprecher eingebaute KI als 24/7-Begleiter. Der kann nicht nur als freundliche Stimme fungieren, die sich aktiv mit allein lebenden Menschen auseinandersetzt (was die psychische Gesundheit verbessern kann). Er kann auch dazu beitragen, dass Menschen länger unabhängig bleiben. Im Idealfall sind komplexe Gesprächsschnittstellen in der Lage, während der täglichen Interaktion Anomalien in der Sprache oder der geistigen Klarheit zu erkennen und weitere Fragen zu stellen, um bestimmte potenzielle Probleme für medizinische Folgemaßnahmen zu erkennen – und in Notfällen sogar medizinisches Personal zu alarmieren. Vorausssetzung dafür ist die Speicherung von Basis-Informationen. Denn wenn die Nutzer und Nutzerinnen der Verwendung personenbezogener Daten zustimmen, können sich die Gesprächsschnittstellen an die Menschen "erinnern" und vielleicht sogar vorhersehen, was sie brauchen. So kann beispielsweise eine Marke, die sich mit Gesundheitsprodukten für Kleinkinder befasst, frischgebackenen Eltern ein Online-Spracherlebnis bieten, das nicht nur das Alter ihres Kindes erfasst, sondern auch Bedingungen oder Beschwerden aus früheren Gesprächen, um Produkte oder Dienstleistungen vorzuschlagen, die in der aktuellen Entwicklungsphase des Kindes hilfreich sind. Da die KI den Chat schnell in jede Sprache übersetzen kann, kann die Gesundheitsmarke auch mehr Menschen erreichen, indem sie ihre Kommunikation einfach an die Muttersprache des Patienten anpasst und so ein komfortableres und verständlicheres Markenerlebnis bietet, selbst für Menschen mit eingeschränkten Lese- und Schreibfähigkeiten. Noch mehr Beispiele können sein:- Menschen mit Sehbehinderungen können die Sprachoptionen nutzen, um komfortable, natürliche Online-Interaktionen zu genießen. Sie kann auch dazu beitragen, dass Menschen, die aufgrund von motorischen Einschränkungen Probleme mit herkömmlichen Navigationsmethoden haben, schneller an die gewünschten Informationen gelangen.
- Gesundheitsmarken haben die Möglichkeit, ihrer Marke wortwörtlich eine Stimme zu geben. Mann oder Frau? Lächelt sie, wenn sie spricht, oder ist sie eher ernst? Was sagt die Stimme über die Marke aus? Wie passt sie zu Guidelines? Es gibt eine ganze Reihe von Auswirkungen auf die Marke und entsprechend Empfehlungen, wie man solche leistungsstarken Tools einführen kann.