Print ist tot? Es lebe das Kundenmagazin!

1016
Ein Kundenmagazin kann das Brand Marketing unterstützen.

Auch in Zeiten der Digitalisierung bleibt Print Bestandteil der Markenkommunikation. Das jedenfalls sagt Nicole Reyher, Leiterin der Deutschland-Kommunikation von Siemens Healthineers.

Print bleibt fester Bestandteil in der Markenkommunikation – zumindest bei Siemens Healthineers. Wir sprachen mit Nicole Reyher über das Kundenmagazin inside:health und die Verbindung von Off- und Online-Strategien sowie Sinn und Strukturen eines Kundenmagazins gesprochen.

Health Relations: Frau Reyher, in Zeiten der Digitalisierung: Ist es nicht anachronistisch, ein Print-Kundenmagazin zu produzieren?

Die aktuelle Ausgabe von inside:health, dem Kundenmagazin von Siemens HealthineersNicole Reyher: Nein auf keinem Fall. Ein Print-Magazin hat sehr viele Vorteile. Gerade angesichts einer immer schnelleren Welt und der Digitalisierung bietet ein gedrucktes Magazin eine Art Abgeschlossenheit. Ich halte ein Magazin in der Hand, mit dem ich mich beschäftigen und gezielt durch eine Struktur Themen heraussuchen kann. Es findet eine Fokussierung auf die Inhalte statt, während man bei Tablets oder Computer immer leicht durch andere Inhalte, Verlinkungen und so weiter abgelenkt wird. Wenn wir uns online durchs Netz wühlen und ständig das Gefühl haben, dass bessere und relevantere Inhalte nur einen Klick entfernt sind, ist bei Print quasi das Gegenteil der Fall: Bei Print-Produkten vertrauen wir dem Titel und dem Team dahinter, relevante Inhalte zusammenzutragen – viel stärker, als wir das online tun. Das Feedback unserer Kunden und Abonnenten ist sehr positiv – zu den Inhalten und dem Print-Format insgesamt.

Health Relations: Zu den Facts: Mit welcher Auflage erscheint inside:health? Und mit welcher Frequenz?

Nicole Reyher: Das Magazin erscheint einmal im Jahr zum Deutschen Röntgenkongress. Die Auflage liegt bei 13.000 Exemplaren, der Umfang bei circa 100 Seiten.

„Die Strategie ist, unsere Kunden über unsere Innovationen reden zu lassen; Storytelling aktiv zu betreiben. Erfolgreiche Projekte und zufriedene Kunden sind die besten Verkaufsargumente.“Health Relations: Arbeiten Sie mit einer eigenen Redaktion an diesem Thema? Wie sind die Strukturen?

Nicole Reyher: Wir haben eine interne Redaktionsleitung und arbeiten mit vielen Kollegen zusammen, die Themen vorschlagen oder uns bei der Recherche unterstützen. Zusätzlich greifen wir, abhängig von den Anforderungen, auf externe Redakteure zurück.

Health Relations: Wie genau definiert sich Ihre Zielgruppe?

Nicole Reyher: Die Zielgruppe des Magazins definiert sich durch unsere Kundenstruktur. Unsere Leser sind Anwender, Abteilungsleiter und Geschäftsführer der Krankenhäuser und Klinikketten, niedergelassene Ärzte, Radiologen, Kardiologen, Nuklearmediziner, IT-Anwender, Technische Leiter, Labore, und viele mehr.

Health Relations: Wie vermarkten Sie das Magazin?

Nicole Reyher: Die Abonnenten-Auflage steigt konstant durch den aktiven Einsatz des Magazins als Marketinginstrument auf Kongressen und Veranstaltungen. Unser Vertrieb setzt das Magazin ebenfalls aktiv ein und verteilt es bei Gesprächen an Kunden.

Gerade durch die Gestaltung bieten Print-Magazine enorme Möglichkeiten, durch verschiedene Layouts Inhalten zusätzliche Bedeutungsebenen mitzugeben und sie mit bestimmten Assoziationen zu verknüpfen.

Health Relations: Wie ist die  Strategie hinter dieser Idee? Wird inside:health durch weitere Magazine flankiert? Oder durch digitale Bausteine?

Das Kundenmagazin Medical SolutionsNicole Reyher: Die Strategie ist, unsere Kunden über unsere Innovationen reden zu lassen; Storytelling aktiv zu betreiben. Erfolgreiche Projekte und zufriedene Kunden sind die besten Verkaufsargumente. Es gibt keine weiteren deutschsprachigen Magazine, aber bei Siemens Healthineers haben wir eine Reihe von globalen Magazinen, gedruckt wie digital. Etwa die Medical Solutions, die ein ähnliches Konzept wie die inside:health verfolgt und unsere Kunden zu Wort kommen lässt.

Darüber hinaus haben wir produktspezifische Magazine aus unseren unterschiedlichen Produktbereichen wie zum Beispiel Magnetresonanztomographie, Computertomographie oder Molekularbildgebung. Diese Magazine wenden sich aber stärker an die Zielgruppe der globalen Anwender, sie sind sehr wissenschaftlich orientiert. Unser deutschsprachiges Kundenmagazin inside:health findet sich auch im Internet wieder, so dass wir auch die Zielgruppe der Online-Leser erreichen.

Health Relations: Wie muss ein Kundenmagazin, wenn es als Kundenbindungsinstrument funktionieren soll, aufgebaut sein? Welche Bausteine braucht es?

Nicole Reyher: Zuerst eine klare Positionierung und Struktur des Magazins; interessant müssen die Artikel geschrieben sein und das Layout gestalterisch ansprechend. Gerade durch die Gestaltung bieten Print-Magazine enorme Möglichkeiten, durch verschiedene Layouts Inhalten zusätzliche Bedeutungsebenen mitzugeben und sie mit bestimmten Assoziationen zu verknüpfen.

Health Relations: Fährt es den Invest wieder ein, monetär gesehen?

Nicole Reyher: Wie viele Marketing-Instrumente lässt sich auch unser Magazin nicht eindeutig mit eingehenden Aufträgen verknüpfen.

Health Relations: Ist Print ein Auslaufmodell im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung, oder weiterer unverzichtbarer Bestandteil in der Kommunikation und im Brand Marketing?

Nicole Reyher: Für uns ist das gedruckte Magazin weiterhin unverzichtbar, gerade weil es von unseren Kunden so gut angenommen wird. Aber das heißt ja nicht, dass wir uns nicht mit der Digitalisierung beschäftigen. Schauen Sie mal in unser aktuelles Heft.

Print Kundenmagazin Nicole Reyher ist die Leiterin der Deutschland-Kommunikation von Siemens Healthineers und verantwortet das Kundenmagazin inside:health.

 

Bilder im Beitrag: © Siemens Healthcare
Titelbild: © iStock.com/pinkomelet

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein