Pilotprojekt: ASCO Direct Digital und Deutsches Ärzteblatt kooperieren

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© Deutscher Ärzteverlag / ASCO Direct (Collage)
© Deutscher Ärzteverlag / ASCO Direct (Collage)
Das Annual Meeting 2020 der American Society of Clinical Oncology (ASCO) wird etwas Besonderes sein: Erstmals findet der weltgrößte Onkologiekongress ausschließlich digital statt. Und erstmals gibt es eine Medienkooperation zwischen dem Deutschen Ärzteblatt und der Plattform ASCO Direct Digital, auf der Kongressinhalte für deutsche Ärzte digital aufbereitet werden. Mit spannenden Werbeoptionen für Pharma.

Health Relations hat mit Sabine Reineke, Geschäftsführerin bei Art tempi communications, und Marek Hetmann, Verkaufsleiter Medizin beim Deutschen Ärzteverlag, über die Kooperation und die Chancen der digitalen Kongressaufbereitung gesprochen.

Health Relations: Was ändert sich für Sie in diesem Jahr, wo der komplette Kongress ausschließlich online stattfindet?

Sabine Reineke art tempi
Sabine Reineke: „Wir bringen die neuen Ergebnisse zu den Onkologen nach Hause.“ © Art tempi communications

Sabine Reineke: Kein Onkologe reist nach Chicago – also müssen wir die neuen Ergebnisse zu den Onkologen nach Hause bringen. Und nicht nur das, wir müssen auch die KOLs miteinander in Kommunikation bringen, die sich sonst immer beim Kongress in Chicago über diese Ergebnisse ausgetauscht haben – das ist sicher der Mehrwert von ASCO Direct Digital! Denn hier sind über 100 KOLs involviert, die sich mit den neuen Daten ausführlich beschäftigen werden. Damit begleiten wir diesen virtuellen Kongress medial so, dass alle am onkologischen Behandlungsprozess Beteiligten in Deutschland die Daten während der Kongresszeit live verfolgen und im Kontext des deutschen Gesundheitssystems für die tägliche Arbeit einordnen und nutzen können.

Health Relations: Wie genau läuft die Aufbereitung der englischsprachigen Kongressinhalte für die deutschen Onkologen ab?

Sabine Reineke: ASCO Direct Digital wurde mit verschiedenen Experten entwickelt. Die Plattform bildet  den Kongress umfänglich ab.  Für 14 verschiedene Entitäten entwickeln jeweils zwei Trackleader mit einem Experten-Team ein eigenes deutschsprachiges Programm zeitgleich während des ASCOs hier in Deutschland. In den Live-Vorträgen und Live-Diskussionen mit ihren Kollegen werden die Daten in deutscher Sprache perfekt aufbereitet und für die onkologischen Behandler sofort anwendbar. Darüber hinaus schaffen wir die Möglichkeit, Fragen an die Faculty zu stellen. Dieser  interaktive virtuelle Austausch ist ein neues zukunftsweisendes Format, das möglicherweise als der Pilot in Krisenfällen gesehen wird.

Wie greifen Ärzte denn auf die Inhalte des Kongresses zu?

Sabine Reineke: Die Ärzte werden über unsere Industriepartner eingeladen, die ein entsprechendes Login zur Verfügung stellen werden. Darüber hinaus ist es für jeden Arzt möglich, sich mit seinem eigenen „DÄ-Login“ anzumelden.

ASCO Direct Digital
Auf der virtuellen Plattform ASCO Direct Digital werden – unter der Schirmherrschaft der Deutschen Krebsgesellschaft – die wichtigsten Erkenntnisse des Kongresses für das deutsche Fachpublikum aufbereitet und interpretiert. Aufgrund der Corona-Pandemie findet das ASCO Annual Meeting vom 29.05.-02.06.2020 komplett virtuell statt. Auf der digitalen Plattform werden Analysen, Beiträge und Diskussionen zu den wichtigsten Studien präsentiert. Die Agenturen Art tempi communications und TAKEPART betreuen die deutsche Plattform bereits seit mehr als 10 Jahren.

Health Relations: Zum ersten Mal ist das Deutsche Ärzteblatt exklusiver Medienpartner von ASCO Direct Digital. Was sind die Eckpunkte der Kooperation?

Marek Hetmann ist Mitglieder der Digitaljury beim COMPRIX 2019.
Marek Hetmann: „Ein Pilotprojekt mit Strahlkraft“ © Deutscher Ärzteverlag

Marek Hetmann: Im Zentrum steht die Idee, allen onkologisch tätigen Ärzten die Themen des ASCO zeitnah und durch Experten eingeordnet und interpretiert nahezubringen. Dabei wird das Deutsche Ärzteblatt eigenen redaktionellen Content generieren. Die Ärzte haben die Möglichkeit, über ihren Deutsches-Ärzteblatt-Login auch die Inhalte von ASCO-Direct Digital zu beziehen. In Print und Online bewerben wir den Digitalkongress im Vorfeld, zum Beispiel mit einem Flyer im Deutschen Ärzteblatt, der rund 92.000 Ärzte Deutschlands erreicht. Ergänzend dazu gibt es klar gekennzeichnete Mediaangebote der Pharmaindustrie, die eine Finanzierung solcher Projekte erst ermöglichen. Die Kooperation ist ein agiles Pilotprojekt mit großer Strahlkraft, an dem binnen kurzer Zeit sämtliche Akteure zusammengearbeitet haben, von der Redaktion über den Vertrieb und das Marketing bis hin zu Geschäftsführung, Projektmanagement und Dispo.

Welche Möglichkeiten hat die Pharmaindustrie, sich rund um ASCO Direct Digital im Deutschen Ärzteblatt und auf www.aerzteblatt.de zu präsentieren?

Marek Hetmann: Es gibt drei „ASCO spezial“-Newsletter für die Zielgruppe Onkologen sowie einen weiteren für die Zielgruppe der Pneumologen, in denen Advertorials geschaltet werden können. Nach der Veranstaltung erscheint ein Sonderheft zum Kongress als E-Paper und Printbeilage. Außerdem gibt es erstmalig die Möglichkeit, eine digitale Sonderpublikation auf www.aerzteblatt.de zu veröffentlichen. Diese Produkte sind für uns ein entscheidender Schritt in Richtung digitaler Transformation. Insbesondere bei Kommunikationskonzepten mit der Pharmaindustrie war unsere bisherige Ausrichtung sehr printorientiert, das soll sich nun ändern. Pharmaunternehmen können als „First Mover“ bei diesem Pilotprojekt mitmachen.

Health Relations: Bislang konnten Pharmaunternehmen auf aerzteblatt.de Banner schalten, aber keinen Content veröffentlichen. Bitte beschreiben Sie uns das Konzept der digitalen Sonderpublikationen genauer.

Marek Hetmann: Richtig, bisher gab es keinen finanzierten und gekennzeichneten Pharma-Content auf aerzteblatt.de außer der Display-Werbung. Die Sonderpublikationen werden bislang als Beilage oder Beikleber über das Deutsche Ärzteblatt distribuiert. Im Rahmen des ASCO Direct Digital können Kunden nun erstmals eine digitale Sonderpublikationen buchen, die dann als gekennzeichneter Artikel und als PDF auf aerzteblatt.de veröffentlicht wird. Um auf diesen Content aufmerksam zu machen, nutzen wir die Newsletter. Inhaltlich bieten diese Sonderpublikation Raum für Sonderberichte aus dem Themenbereich des Kongresses, wie zum Beispiel interessante Studienergebnisse. Kunden sprechen somit sehr fachspezifisch die interessierte Zielgruppe an.

Health Relations: Transparenz ist also auch digital das A&O?

Marek Hetmann: Es ist ganz wichtig, dass unsere Leser auf den ersten Blick zwischen redaktioneller Berichterstattung und finanziertem Content unterscheiden können. Hier gilt, wie für alle Mediaaktivitäten mit dem Deutschen Ärzteblatt, Transparenz bzw. Kennzeichnung stehen an aller erster Stelle. Bei allen Mediaaktivitäten darf die Neutralität des Deutschen Ärzteblatts niemals leiden, das ist unser USP!

Fragen zum Konzept?
  • Marek Hetmann: 02234/7011318  – hetmann@aerzteverlag.de
  • Petra Paul: 02234/7011239 – paul@aerzteverlag.de
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