Umfrage: 80 Prozent der Ärzte würden ihren Job wechseln

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Jobsuche, Tastatur, Computer
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Vier von fünf Ärzten sind bereit, ihren Job zu wechseln. Die wenigsten suchen allerdings aktiv und wenn, dann am liebsten in der Region. Eine große Chance für Kliniken, mit guten Arbeitsplatzbedingungen auf sich aufmerksam zu machen.

Die überwiegende Mehrheit der Ärzte in Deutschland ist zumindest latent auf der Suche nach einem neuen Job. Nur jeder Fünfte ist aktuell so zufrieden, dass für ihn ein Wechsel nicht in Betracht kommt. Alle anderen suchen mehr oder weniger aktiv nach einer neuen Stelle. Das zeigt eine Leserbefragung des „Deutschen Ärzteblatts“ unter 1.610 Klinikärzten im November und Dezember 2018, durchgeführt vom Wissenschaftlichen Institut für Presseforschung und Publikumsanalysen (WIP).

Kliniken: Latent wechselbereite Ärzte ansprechen

Das lässt einerseits den Rückschluss zu: In der Ärzteschaft herrscht eine große Unzufriedenheit, daher ist die Wechselbereitschaft (80 Prozent) so groß. Gleichzeitig birgt das eine große Chance für Kliniken mit attraktiven Arbeitsplatzbedingungen: Sie können die aktiv Suchenden, aber auch jene Ärzte ansprechen, die nicht täglich in Stellenangeboten blättern oder online nach passenden Jobs Ausschau halten, sondern nur „grundsätzlich offen“ für eine neue Herausforderung sind.

So haben sich etwa 44 Prozent der Befragten schon einmal auf eine Stellenanzeige im Deutschen Ärzteblatt oder auf aerztestellen.de beworben, weil sie „zufällig“ eine ansprechende Stellenanzeige gelesen haben, ohne aktiv zu suchen (und das führte sogar bei jedem Zweiten zu einer Anstellung.)

Das erwarten Ärzte von ihrem Arbeitgeber

Was muss eine Klinik den Ärzten bieten, um sie langfristig zu binden? Wenig überraschend, aber offenbar immer noch nicht gut umgesetzt: Am wichtigsten (Kriterien „sehr wichtig“ und „wichtig“) sind Klinikärzten die Arbeitsinhalte, gute Beziehungen zu ihren Kollegen und die Vereinbarkeit von Job und Familie/Freizeit. Gehalt und Zusatzleistungen sind zwar wichtig, aber die genannten drei Punkte haben Priorität. Ein positives Unternehmensimage ist eher nachrangig. Auch kleinere Kliniken haben übrigens gute Chancen, denn für viele Suchende ist die Größe des Klinikums nicht entscheidend bei der Wahl ihres Arbeitgebers.

Wer eine Stellenanzeige formuliert, sollte folgende Punkte beherzigen:

  • Arbeitsinhalte detailliert beschreiben
  • Den Standort des Arbeitsplatzes klar herausstellen
  • Ausführliche und transparente Informationen schätzt der Bewerber, auch was die Vereinbarkeit von Job und Familie angeht
  • Unternehmenswebseite pflegen und in der Stellenanzeige darauf verlinken

Ärzte suchen regional nach neuen Jobs

Zwar haben die Ärzte in Deutschland eine hohe Wechselbereitschaft, sie wollen aber ihr gewohntes Umfeld ungern verlassen. Rund 68 Prozent suchen daher nur regional.

www.aerztestellen.de

Wo informieren sich die Stellensuchenden? Am häufigsten in medizinischen Fachzeitschriften (48 Prozent). Der Stellenmarkt im Deutschen Ärzteblatt (Printausgabe) wird von nahezu allen Befragten gelesen, rund die Hälfte jede oder fast jede Woche. Auch Online-Jobbörsen und Stellenausschreibungen auf Klinikwebsites werden häufig genutzt. Rund 69 Prozent nutzen aerztestellen.de, den Online-Stellenmarkt des Deutschen Ärzteblatts.

Auch die Ansprache von Multiplikatoren ist für Kliniken nicht unerheblich: Zwei von drei Ärzten wurde schon einmal von einem Kollegen eine Stellenanzeige empfohlen.


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