Boehringer Ingelheim gründet Digitallabor für die Entwicklung von PetApp

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Boehringer Ingelheim hat ein Dentallabor zur Entwicklung neuer digitaler Produkte gegründet.
Daniel Hach ist Chief Operating Officer (COO) of BI X
Boehringer Ingelheim will neue digitale Produkte entwickeln und gründete dafür eigens ein Digitallabor. Eine erste Entwicklung gibt es auch schon: die PetApp. Daniel Hach, Chief Operating Officer (COO) of BI X erklärt, was es damit auf sich hat.

Health Relations: Ihr Unternehmen hat das Digitallabor BI X gegründet. Warum?

Daniel Hach: Die Digitalisierung bietet uns vielfältige Chancen, den Prozess der Innovation, aber auch unsere Wertschöpfungskette insgesamt zu verbessern, in Teilen sogar grundlegend zu transformieren. Aus der Idee, das Thema Digitalisierung für Boehringer Ingelheim zu strukturieren, wuchs schnell der Wunsch, neue Wege zu gehen. Zu diesem Zweck formierte sich ein kleines Team aus Mitarbeitenden mit digitaler Affinität und externen Experten, die gemeinsam das Konzept zu BI X entwickelten.

Health Relations: Was für Produkte wollen Sie im BI X entwickeln und warum können Sie diese Produkte nur in einem digitalen Labor entwickeln?

Daniel Hach: Das BI X entwickelt neue digitale Produkte, die einen disruptiven Anspruch haben. Das heißt beispielsweise, in einem Bereich fundamental die Arbeitsweise zu verändern, einen Therapieansatz zu transformieren oder einen ganzen Markt zu revolutionieren. Es ist also experimentelles Arbeiten, welches neue Technologien und agile Methoden einsetzt, außerhalb der täglichen „Routine“. Das Digitallabor hilft, Ideen aus den Geschäftsbereichen zu konkretisieren und erarbeitetet iterativ und nah am Nutzer aus den besten Prototypen neue Produkte.

Boehringer Ingelheim hat ein Dentallabor zur Entwicklung neuer digitaler Produkte gegründet.
Die App PetPro soll Besitzer mit Tierärzten verbinden. © Boehringer Ingelheim

Health Relations: Das erste Produkt ist die App PetPro. Was hat es damit auf sich?

Daniel Hach: PetPro Connect bringt Tierärzte, Klinikpersonal und Haustierbesitzer zusammen. Die Plattform ist eine der ersten gemeinsamen digitalen Anwendungen von BI X und dem Geschäftsbereich Tiergesundheit. Eine digitale Lösung, durch die ein einfacher und nahtloser Zugang zu fortgeschrittener medizinischer Betreuung für Haustiere entsteht. Die App wurde im Frühjahr 2019 in Teilen der USA eingeführt und ermöglicht beispielsweise Videokonsultationen, Terminvereinbarungen oder Abrechnungen.

“ Es ist experimentelles Arbeiten, welches neue Technologien und agile Methoden einsetzt, außerhalb der täglichen Routine“

Health Relations: Wird die PetApp auch nach Deutschland kommen?

Matthias Michael Reinig: Aktuell liegt unser Fokus darauf die App in Amerika zum Erfolg zu machen. Es gibt erste Gedanken PetPro Connect auch in anderen Märkten einzuführen. Diese stehen aber noch ganz am Anfang.

Health Relations: Ist die Appentwicklung nur der Anfang? Wird die Entwicklung digitaler Produkte für Sie künftig wichtiger?

Daniel Hach: Wir verstehen die Digitalisierung als ein Werkzeug und glauben, dass Digitaltechnik aufregende neue Möglichkeiten bieten, Menschen und Tieren auf der ganzen Welt schneller und besser zu helfen. Das BI X ist dabei eines von vielen Elementen und Initiativen, mit denen Boehringer Ingelheim die Möglichkeiten des digitalen Zeitalters nutzt.

Health Relations: Brauchen Sie für die Entwicklung dieser digitalen Produkte nicht neue, digital hochkompetente Mitarbeiter?

Daniel Hach: Das stimmt, der Markt um die besten digitalen Talente ist umkämpft. Eine der Herausforderungen bei der Rekrutierung von Mitarbeitenden für das BI X war es daher auch, international Talente an den Standort Ingelheim zu locken. Mit unseren spannenden Aufgaben konnten wir aber überzeugen. Mitarbeitende bekommen die Chance, wirklich etwas zu verändern und damit potenziell Leben zu retten. Zudem bietet das BI X eine attraktive Arbeitsumgebung, Start-up-Feeling und die Möglichkeit, mit talentierten Kolleginnen und Kollegen an komplexen Fragestellungen zu arbeiten. Aktuell arbeiten dort 52 Menschen mit 19 verschiedenen Muttersprachen.


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