Brand Culture. Wie der Mitarbeiter zum Multiplikator wird

1307

Konzerne wie Google oder Lenovo machen es vor: Sie arbeiten konsequent an der Umsetzung einer Brand Culture. Denn sie wissen: Engagierte Mitarbeiter sind eine Geheimwaffe in der Unternehmenskommunikation. 

Mitarbeiter sind eine wertvolle Ressource im Brand Marketing. Sie sind Multiplikatoren und Markenbotschafter, verlinken das Unternehmen mit Ihrem persönlichen sozialen Umfeld. Wenn Sie sich engagieren. Wie erreicht man Engagement? Durch die Definition einer Brand Culture. 

Tatsächlich zeigen die Zahlen, dass vor allem große Betriebe den Faktor Brand Culture in ihren kommunikativen Maßnahmen vernachlässigen. In den USA fühlten sich 2015 nur 32 Prozent der Arbeitnehmer engagiert, in Deutschland sind es lediglich 16 Prozent der Beschäftigten. 2016, so eine Studie von Stepstone und TNS, plant jeder Vierte der 20 bis 59-Jährigen einen Jobwechsel. Schade, denn was hier schlicht verschenkt wird, ist Potential, das im Brand Marketing – auch von Healthcare-Unternehmen – ein wertvoller Invest wäre. Studien belegen, dass Content, der über individuelle Mitarbeiter geteilt wird, eine weitaus höhere Reichweite erhält. Die Vernetzungen sind umfangreicher, Posts werden bis zu 24 Mal häufiger weiter geteilt.  

Das intakte Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Verhältnis hat auch erheblichen Einfluss auf die digitale Kommunikation von Unternehmen. Warum? Weil engagierte Mitarbeiter gerne News und Trends ihres Unternehmens im Web teilen und so zur Maximierung der Reichweite beitragen. Sie werden damit zum Teil der Story. Voraussetzung aber ist, dass sie Zugriff auf Corporate News haben, um diese in Social Media sharen zu können. Ohne diese lange suchen zu müssen.

Corporate Social Networks als Teil der Brand Culture

Brand Culture
Lenovo entwickelt mit dem Hub “Social Champion” ein Corporate Network für alle Mitarbeiter – und motiviert diese mit Engagement Strukturen zum Teilen von Inhalten.

Im März 2015 launchte das Technologieunternehmen Lenovo sein Netzwerk “Lenovo Social Champion”.  Der Hub ist das zentrale Organ für die digitale Maßnahmen und ausschließlich für Mitarbeiter einsehbar. Lenovo hat mit dieser Plattform eine Weiterentwicklung des klassischen Intranets geschaffen. Gesammelt wird hier der Content von Corporate Sites wie LinkedIn, Weibo, Twitter, aber auch Social Media Posts von Tochterunternehmen und Kooperationspartnern. Es handelt sich um weit gefächerten Input, um Videos, Whitepapers oder Artikel. Das Ziel: Alle Mitarbeiter sind auf dem selben Wissenstand, können auf dem Portal alle Infos finden und diese in Ihr persönliches Netzwerk einfließen lassen.

Engagement – Anreize schaffen durch Mehrwerte

60 000 Mitarbeiter beschäftigt der chinesische Technologieriese. Sie alle können sich eigenhändig auf “Social Champion”  registrieren und daran aktiv teilhaben. Das hat Wucht. Das schafft Reichweite. Um ihre Angestellten zur Interaktion zu motivieren, bietet Lenovo unterschiedliche Engagement-Anreize. Beispiel: Wer zu den ersten registrierten Mitgliedern des Portals zählte, konnte exklusive Preise gewinnen. Zusätzlich versendet das Administratoren-Team regelmäßig Mails mit exponiertem Content, dem sogenannten “Hero Piece of Content”. Das sind Inhalte, die besonders geeignet sind, über externe Kanäle gefeatured zu werden – Infos zu neuen Tablets oder zu High End-Produkten beispielsweise.

Lenovo hat einen Weg gefunden, Corporate Content über unterschiedliche Kanäle in Social Media zu sharen. Der Technologie-Riese nutzt das Netzwerk der eigenen Mitarbeiter. Das ist auch für Pharma-Unternehmen ein durchaus interessanter Ansatz, um Corporate Content mehr Reichweite zu verschaffen. Informationen über Forschung, Produkte oder über Strukturen können erfolgsversprechende Inhalte sein.

Das Fundament ist eine konsequent gedachte Brand Culture als Nährboden für eine nachhaltige Social Media-Strategie mit Schlagkraft.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein