LinkedIn entwickelt sich zum relevanten Baustein im Content Marketing im B2B-Bereich. Nicht zuletzt, weil sich die Plattform immer mehr Facebook annähert und auf Interaktion setzt. Das ist spannend und bietet viele Möglichkeiten, den eigenen Content zu präsentieren. Voraussetzung ist: Er wird vom User gesehen. Das ist nicht selbstverständlich. Nicht alles, was gepostet wird, landet dort, wo es hin soll. Stichwort Algorithmus. Wir verraten Ihnen, wie Ihr Content im LinkedIn-Feed sichtbar wird.
Wie funktioniert der LinkedIn Algorithmus?
Damit der Content überhaupt im Feed erscheint und dort auch verbleibt, muss er mehrere Stufen durchlaufen, die in der Reihenfolge variabel sind.
- Die Qualität des Posts wird geprüft und in die Kategorien „Spam”, „geringe Qualität” und „hohe Qualität” eingestuft. Spam wird aussortiert, Content der mittleren Kategorie und hochqualitativer Content wird ausgespielt.
- Die Interaktionsrate des Posts wird gemessen. Je höher die Interaktion, desto höher die Reputation seines Autors und die Qualität des Beitrags. Bleiben Interaktionen aus oder sind sogar negativ, schlägt sich das auf die Relevanz des Beitrags nieder. Das merkt sich der Algorithmus und stuft den Beitrag ab.
- Wenn die Interaktion zufriedenstellend ist, prüft das System den Autor und dessen Glaubwürdigkeit anhand seines Netzwerks und seiner allgemeinen Interaktionsrate, um Spam und Click Bait auszuschließen.
- Schließlich kommt der Mensch ins Spiel. Ein Mitarbeiter entscheidet, ob der Post im Feed verbleibt oder seine Ausspielung beendet wird (Quelle: LinkedIn).
Interaktion und Qualität sind also die maßgeblichen Faktoren, die den Erfolg eines Posts beeinflussen. Aber wie genau definiert LinkedIn Qualität? Erst im Juli dieses Jahres hat das Unternehmen an seinem Algorithmus geschraubt – und folgt auch hier dem Vorbild Facebooks: Nicht der Content, der am meisten Klicks erntet, erscheint im Feed, sondern jener, der am besten zur Zielgruppe passt und für diese den meisten Mehrwert hat. Was das für Publisher und Marketers bedeutet, hat LinkedIn in eigenen Empfehlungen zusammengefasst.
Empfehlungen fürContent auf LinkedIn
1. Mut zur Nische zahlt sich aus
Experten sind auf LinkedIn bestens aufgehoben, denn der Algorithmus belohnt Nischenthemen. Konversationen über spezielle Themen werden verstärkt im Feed ausgespielt. Das heißt auch, dass die Beschreibung der Beiträge möglichst detailliert sein und auch die Hashtags entsprechend ausgewählt werden sollten. Beispiel: Statt #Advertising lieber #ProgrammaticAdvertising formulieren.
2. Spezifische Hashtags wählen
Stichwort Hashtags: Sie sind elementar, allerdings sollten sie gezielt und sparsam eingesetzt werden. LinkedIn empfiehlt nicht mehr als drei Hashtags in einem Beitrag zu verwenden.
3. Der optimale Content für das richtige Genre
Die Beitragslänge hat keinen Einfluss auf den Algorithmus. Ebenso wenig wie die Beitragsart: Der Algorithmus bevorzugt weder Videos noch Bilder. Wichtig ist, dass Content und Genre eine perfekte Einheit bilden.
4. Interaktion fördern, Meinungen vertreten
Eine Meinung zu formulieren ist eine Einladung zur Konversation. Und gut für die Interaktion. Ebenso wie die Beantwortung von Kommentaren unter dem Post. Kommunikation ist schließlich keine Einbahnstraße. All das hilft, damit der Algorithmus den Post als relevant einstuft.
5. Personen markieren. Aber ausgewählt!
Das Markieren von anderen LinkedIn-Nutzer (@-Mention) stärkt das Engagement. LinkedIn empfiehlt, maximal fünf Markierungen einzusetzen. Das ist sinnvoll, schließlich sollten nur jene Personen markiert werden, die auch kommentieren sollen und können. Speaker bei Veranstaltungen, erwähnte Personen, etc.
6. Fokus aufs Persönliche
Marken und Seiten erhalten weniger Gewichtung als die Accounts von Personen. Auch das kommt uns bekannt vor. Siehe Facebook. Dadurch verspricht sich LinkedIn hochwertigeren Content. Was heißt das für Unternehmen? Dass es sich lohnt, verstärkt Corporate- und Business-Influencer einzubinden. Und diese sollten vor allem eines sein: authentisch.
7. Direct Publishing vs. Link-Posting
Keine Frage, das Publisher-Tool von LinkedIn ist hilfreich, um originären Content zu kreieren. Ein weiterer Vorteil: Die Leser verlassen die Plattform nicht. Das unterstützt das Engagement. Hat das Link-Posting ausgedient? Nein. Die Business-Plattform selber empfiehlt, ein Fünftel der Beiträge extern zu verlinken und den Rest direkt im Netzwerk zu veröffentlichen. Der Mix macht’s.
Gute Empfehlungen. Wie immer gilt: Selber ausprobieren, was am besten wirkt. Viel Erfolg.
Wer tiefer in die Mechanismen des LinkedIn Algorithmus einsteigen will, der findet detaillierte Informationen auf dem LinkedIn Engineering Blog.