Darum sollten Kliniken auf digitales Recruiting umstellen

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digitale Prozesse verbessern die candidate experience.
Annekathrin Walter, Geschäftsführerin der Rochus Mummert © Rochus Mummert
Warum erfüllen digitale Prozesse beim Recruiting die Erwartungen der Kandidaten besser und worauf müssen Kliniken bei der Umstellung achten? Annekathrin Walter, Rochus Mummert Healthcare Consulting GmbH, gibt Hinweise.

Bei der Digitalisierung des Recruitings sind die meisten Krankenhäuser noch nicht gut aufgestellt: Viele Prozesse laufen immer noch nicht automatisiert ab, etwa wenn es um Eingangsbestätigungen für Bewerbungen geht. Experten raten Krankenhäusern, sich möglichst rasch umzustellen, denn die Erwartungen der Bewerber sind gestiegen und diesen ohne digitale  Strukturen im Hintergrund gerecht zu werden, ist schwer. Annekathrin Walter ist Geschäftsführerin der Rochus Mummert Healthcare Consulting GmbH und erklärt im Interview mit Health Relations, welche Vorteile Krankenhäuser vom digitalen Recruiting haben und wie man mit der Umstellung am besten beginnt.

Health Relations: Warum sollten Krankenhäuser ihr Recruiting auf digital umstellen?

Annekathrin Walter: Eine Umstellung auf ein digitales Recruiting hat verschiedene positive Effekte. Zum einen eine klare Effizienzsteigerung in den Prozessen selbst, zum anderen eine Entlastung der Mitarbeiter der Personalabteilung von administrativen Standardprozessen, sodass sich das Team auf die Kernkompetenzen konzentrieren kann. Zudem können mit digitalen Prozessen die Erwartungen der Kandidaten an strukturierte und schlanke Bewerbungsprozesse immer besser erfüllt werden.

Aktuell genutzte Recruiting-Tools in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen

Health Relations: Welche konkreten Vorteile ergeben sich für die Kliniken aus dieser Umstellung  auf digital?

Annekathrin Walter: Für die Klinik steht sicherlich die Automatisierung von Schritten im Bewerbungsprozessen im Vordergrund. Das betrifft beispielsweise digitale und automatische Eingangsbestätigungen und insgesamt DSGVO-konforme Prozesse.

Health Relations: Sie sagten eben, dass auch die Erwartungen von Kandidaten an die Bewerbungsprozesse eines Hauses besser erfüllt werden. Können Sie darauf noch einmal eingehen? Und welche weiteren Vorteile sehen Sie aus Kandidatensicht?

Annekathrin Walter: Für Kandidaten liegen die Vorteile in einer komfortablen und schnellen Einreichung der Bewerbungsunterlagen und zeitnahe Rückmeldungen wie zum Beispiel durch eine automatisierte Eingangsbestätigung. Das gibt ein gutes Gefühl und Sicherheit. Darüber hinaus profitieren Bewerberinnen und Bewerber immer dann, wenn die User-Experience des Bewerbungsprozesses insgesamt positiv ist. Das gelingt, wenn alle digitalen Kanäle, darunter Website, Karriereseite, ggf. Social Media und das interne Bewerbermanagementtool, optimal verzahnt arbeiten.

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Health Relations: Stellen wir uns vor, ein Krankenhaus will auf digital umstellen. Wie kann so ein Recruiting aussehen, bzw. womit fängt man am besten an?

Annekathrin Walter: Wichtig sind die richtigen Gedanken zum „Suchprozess“ im Vorfeld. Diese sollten beinhalten: Wo finde ich die richtigen Kandidaten für mein Haus, sprich welche digitalen Stellenbörsen nutze ich als Arbeitgeber? Welche digitalen Kanäle und Tools stehen mir darüber hinaus zur Verfügung, um mit Kandidaten passiv und/oder aktiv in Kontakt zu treten? Das können Media Kanäle sein und natürlich im Zentrum die eigene Website und Karriereseite. Erst dann beginnt der gezielte Recruiting- und Auswahl-Prozess und das „im Prozess Halten“ bis zur Einstellung. Hier kommen dann natürlich Fragen rund um Active Sourcing, das richtige Talent Relationship Management und das passende digitale Bewerbermanagementtool, im Idealfall mit direkter Anbindung der Homepage, auf den Tisch.

Chancen der Digitalisierung für die Personalarbeit

Health Relations: Sie haben mal gesagt, dass ein gutes digitales Recruiting mit der Webseite eines Krankenhauses beginnt. Welche Kriterien muss diese erfüllen?

Annekathrin Walter: Eine gute integrierte Karriereseite innerhalb der eigenen Website ist ein klarer Wettbewerbsvorteil. Sie sollte eine klare Struktur, ansprechendes Design, eine gute Nutzerführung, einfache Suchmechanismen, sowie eine möglichst einfache Bewerbungsmaske beinhalten.

Health Relations: Beim Recruiting können demnach viele Prozesse digitalisiert werden, welche Bereiche sollten denn nicht durch digitale Lösungen ersetzt werden?

Annekathrin Walter: Digitale Recruitingprozesse bieten tolle Möglichkeiten, aber sie werden nie das persönliche Gespräch, wie persönliche Vorstellungsgespräche oder persönliches Feedback ersetzen.


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