Sehr viele Ärztinnen und Ärzte sind bereit, ihren Job zu wechseln. Das zeigt erneut das aktuelle Ärztebarometer, eine umfassende Studie von Ärztestellen – dem Stellenmarkt des Deutschen Ärzteblattes.

Demnach sind derzeit 79,9 % der Ärzte hierzulande offen für einen Arbeitgeberwechsel. Während 16,5 % bereits aktiv nach einer neuen beruflichen Herausforderung suchen, schauen sich 30,1% eigenen Angaben zufolge zumindest gelegentlich um. Ein weiteres Drittel der Befragten sind passiv auf der Suche und geben an, offen für die Anfragen von Arbeitgebern zu sein. Gerade einmal 20,1% der befragten Ärzte sind derzeit nicht wechselbereit.

Besonders aktiv auf der Suche nach neuen Arbeitgebern sind vor allem Allgemeinmediziner, die auf eine aktive Wechselquote von 24,9% kommen sowie Nervenheilmediziner (19,3%) und Radiologinnen und Radiologen (18,7%).

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Heimat ist Präferenz, Ausland eine Option

Am liebsten möchten die Wechselwilligen in ihrer Heimatregion bleiben. Mehr als zwei Drittel (69,3%) suchen in einem Umkreis von 100 Kilometern um ihr derzeitiges Zuhause. Immerhin 17,7% sind allerdings auch bereit im Ausland zu praktizieren – 9,2% im deutschen Sprachraum wie der Schweiz oder Österreich, 8,5% auch international darüber hinaus.

Über die Studie „Ärztebarometer: Jobsuche & Karriere 2025“

„Ärztebarometer: Jobsuche & Karriere 2025“ stellt die größte arbeitsmarktbezogene Befragung von Ärztinnen und Ärzten in Deutschland dar. An der Online- und Printumfrage haben von Mai bis Juli 2025 3.132 angestellte Ärztinnen und Ärzte in Deutschland teilgenommen. Die Umfrage hat das Wissenschaftliche Institut für Presseforschung und Publikumsanalysen (WIP) im Auftrag von ÄRZTESTELLEN, dem Stellenmarkt des Deutschen Ärzteblattes durchgeführt. Das Deutsche Ärzteblatt ist das offizielle Organ von Bundesärztekammer sowie Kassenärztlicher Bundesvereinigung und die meistgelesene Fachzeitschrift für Ärztinnen und Ärzte in Deutschland. ÄRZTESTELLEN hat die Ergebnisse der Umfrage mit Stichprobenanalysen zu Stellenanzeigen für Ärztinnen und Ärzte ergänzt. Dazu wurden 800 Stellenanzeigen analysiert.

Das WHITEPAPER zur Studie enthält weitere Zahlen, Analysen und Hintergründe sowie zehn Tipps für Arbeitgeber. Es steht in Kürze kostenlos auf der Seite von ÄRZTESTELLEN zum Download bereit: https://aerztestellen.aerzteblatt.de/de/content/aerztebarometer-2025

Welche Jobprioritäten haben Ärztinnen und Ärzte?

1. Arbeitsklima ist Ärzten am wichtigsten

Mit Abstand am meisten wird bei der Frage nach den Prioritäten für ihre neue Arbeitsstelle ein gutes Arbeitsklima genannt, das 82,0 % als „sehr wichtig“ einschätzen. Dahinter folgen die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Freizeit (61,4 %), die Arbeitszeiten (55,5 %), die Arbeitsinhalte (54,6 %) sowie auf Platz 5, das Gehalt (48,5 %). Arbeitsklima und Vereinbarkeit gelten damit als entscheidende Merkmale eines „guten Jobs“ in der Ärzteschaft. Dazu passt: In Stellenanzeigen schauen Ärztinnen und Ärzte vor allem auf Informationen rund um Arbeitszeiten und Arbeitsmodelle. 58,0% geben dies als erste Präferenz an, wenn sie sich über alternative Jobs zu ihrem aktuellen informieren. Erst danach folgt das Gehalt (47,9%).

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2. Frauen achten auf Familienvereinbarkeit

Wenn es um die „weichen“ Arbeitskriterien geht, fallen geschlechtsspezifische Unterschiede auf. Während zwei Drittel der Ärztinnen (67,8 %) die Vereinbarkeit von Beruf und Familie als „sehr wichtig“ einstufen, liegt der Anteil bei den männlichen Ärzten bei 54,6 %. Auch bei den Arbeitszeiten zeigt sich ein ähnliches Bild (65,1 % vs. 45,4 %). Umgekehrt ist das Gehalt für Männer häufiger ausschlaggebend (53,8 %) als für Frauen (43,5 %) – bei Chefärzten erreicht dieser Anteil sogar 55,7 %.

3. Gehaltstransparenz ist Ärzten wichtig

Wer wechselt, will wissen, wie viel er verdient. Und das am besten bereits in der Stellenausschreibung. Doch hier herrscht Nachholbedarf. Nur jede zwanzigste Stellenanzeige nennt konkrete Gehaltszahlen (4,2 %). Mehr als zwei Drittel der befragten Ärzte und Ärztinnen (69,3 %) bezeichnen allerdings eine transparente Gehaltsangabe als „wesentlichen Anreiz für eine Bewerbung“. Stattdessen dominieren laut Studie vage Formulierungen wie „ein attraktives Gehalt“ oder „leistungsgerechte Vergütung“. Auf einen konkreten Tarif, aber ohne Angabe der damit verbundenen Summe verweisen immerhin 56,6 % der untersuchten Anzeigen.