OP-Robotik: Wie Chirurgen in Zukunft arbeiten
Am Bundeswehrkrankenhaus Ulm arbeiten Urologen und Chirurgen mit dem weltweit modernsten Robotersystem für operative Eingriffe vor: dem „da Vinci Xi“.
Er ist einer von fünf derzeit in Deutschland existierenden OP-Robotern der neuesten Generation. "Es ist ein echter Qualitätssprung im Vergleich zum Vorgängermodell. Durch ein zusätzliches Gelenk in jedem der vier Arme wird die Beweglichkeit dramatisch verbessert“, erklärt Oberfeldarzt Dr. Andreas Martinschek. Dabei räumt der Urologe sofort mit dem größten Missverständnis in Sachen OP-Robotik auf: „Operiert wird der Patient nach wie vor von einem erfahrenen Arzt. Der Roboter assistiert, er erleichtert und verbessert. Aber die Entscheidungen trifft alleine der Mensch.“ Dabei sind es insbesondere die engen und schwer zugänglichen Ecken im menschlichen Körper, wo der OP-Roboter die größten Verbesserungen bringt. Und so arbeitet der da Vinci Xi: Üblicherweise müssen die Operateure für Eingriffe am Unterleib oder im Bauchraum einen vergleichsweise großen Schnitt machen. Mit dem Roboter genügen mehrere kleine, weniger als einen Zentimeter, lange Schnitte. Durch diese werden die stabförmigen Instrumente geschoben. An der Spitze eines der Roboterarme befindet sich eine 3D-Kamera. Damit sieht der Operateur genau, wo er sich mit seinen Instrumenten im Körper des Patienten befindet.Patient und Arzt profitieren von der OP-Robotik

Der Arm des OP-Roboters dringt in schwer zugängliche Bereiche des menschlichen Körpers vor. © Herbert Singer
Roboterassistierte Operation löst offene Chirurgie ab
Oberfeldarzt Dr. Hartmut Dippel, Viszeralchirurg am Ulmer Bundeswehrkrankenhaus, freut sich auf die Zukunft mit dem neuen Kollegen im OP: „Die roboterassistierte Operation stellt die Zukunft der minimalinvasiven Chirurgie dar und wird die offene Chirurgie zu einem großen Teil ablösen. Diese Operationstechnik vereinbart die Vorteile der offenen und laparoskopischen Operation auf einem bisher nicht gekannten Niveau“, so Dippel.
Oberfeldarzt Dr. Andreas Martinschek bei der Bedienung des OP-Roboters. © Herbert Singer