Mit dem neuen Launch and Technology Center (LTC) in Darmstadt hebt Merck seine Produktions- und Innovationsstrategie auf ein neues Niveau. Im Interview mit Health Relations erläutert Teresa Rodó, Leiterin Global Healthcare Operations, warum das neue Zentrum eine Brücke zwischen Forschung und Produktion schlägt, wie digitale Technologien Prozesse beschleunigen und welche Signale das auch an das Pharmamarketing sendet.

Das lesen Sie in diesem Beitrag

  • Wie Merck mit dem neuen Launch and Technology Center (LTC) die Brücke zwischen Forschung und Produktion schlägt.
  • Warum Digitalisierung und Automatisierung entscheidend sind, um Medikamente schneller verfügbar zu machen.
  • Welche Signale der Ausbau in Darmstadt an Pharmamarketing und Standortpolitik sendet.
  • Wie sich durch das LTC globale Innovations- und Produktionsstrategien verändern – und welche Vorteile Patientinnen und Patienten davon haben.

Health Relations: Merck investiert rund 160 Millionen Euro in das Launch and Technology Center in Darmstadt. Warum ist dieser Schritt so wichtig?

Teresa Rodó:Das Launch and Technology Center ist ein zentraler Bestandteil unserer globalen Healthcare, die im Wesentlichen bedeutet, mehr Medikamente schneller zu mehr Patienten zu bringen. Es ermöglicht uns, Aktivitäten bei uns selbst durchzuführen, die wir bislang auslagern mussten. Damit gewinnen wir mehr Kontrolle und Verständnis über das Produkt, einen besseren Einblick in den gesamten Prozess und die nötige Flexibilität. Am Ende bedeutet das vor allem schnellere Produktverfügbarkeitszeiten für Patienten im Vergleich zur Vergangenheit.

„Das Launch and Technology Center schlägt eine Brücke zwischen Forschung und Produktion“

Health Relations: Welche Rolle spielt dabei der Standort Deutschland?

Teresa Rodó:Der Bau in Darmstadt ist mehr als ein Gebäude. Er ist ein klares Bekenntnis zu Deutschland als Innovationsstandort und zu unserer Merck-Geburtsstätte für Medizinproduktion. Wir schaffen hier Strukturen, um Medikamente für Patientinnen und Patienten mit bislang unzureichend gedeckten medizinischen Bedürfnissen schneller verfügbar zu machen. Für uns ist das auch ein Signal an die Öffentlichkeit und an die Fachkreise: Merck investiert langfristig in diesen Standort.

Das neue Launch and Technology Center von Merck in Darmstadt.
© Miriam Mirza
Das neue Launch and Technology Center von Merck in Darmstadt.
© Miriam Mirza

Health Relations: Worin liegt der besondere Mehrwert des neuen Zentrums?

Teresa Rodó: Ganz einfach: Es schlägt eine Brücke zwischen Forschung und kommerzieller Produktion. Das verkürzt den Weg von der Entwicklung bis zur klinischen Prüfung ohne Verlust von Know-how oder Transferzeiten. Wir können Therapien früher bereitstellen, und zwar in der richtigen Qualität und Menge. Gerade in einem hoch regulierten Umfeld ist diese Geschwindigkeit entscheidend.

Health Relations: Digitalisierung und Automatisierung sind zentrale Treiber dieser Entwicklung. Welche Bedeutung messen Sie diesen Themen bei?

Teresa Rodó: Digitale Technologien sind heute unverzichtbar. Sie helfen uns, Prozesse zu beschleunigen und gleichzeitig höchste Robustheit und Qualitätsstandards einzuhalten. Im LTC setzen wir deshalb auf modernste Lösungen – von automatisierten Abläufen über transparente Datenketten bis hin zu kontinuierlicher Überwachung. Das klingt technisch, ist aber die Grundlage dafür, dass wir international wettbewerbsfähig bleiben.

Health Relations: Inwiefern wirkt sich das auch auf die Schnittstelle zum Pharmamarketing aus?

Teresa Rodó: Geschwindigkeit und Präzision in der Produktion wirken sich direkt auf das Marketing aus. Wenn wir Produkte schneller in die klinische Entwicklung und anschließend in den Markt bringen, eröffnet das auch dem Pharmamarketing neue Möglichkeiten. Gleichzeitig gilt: Marketing, Verkauf und Produktion müssen Hand in Hand gehen.

Health Relations: Welche Perspektiven eröffnen sich durch das LTC für die kommenden Jahre?

Teresa Rodó: Wir stellen uns für die nächsten Jahrzehnte auf. Es geht nicht nur um ein neues Zentrum, sondern um eine neue Art, Forschung, Entwicklung und Produktion zusammenzuführen. Für uns bedeutet das: schneller reagieren, Innovationen zügiger zu etablieren und verfügbar zu machen und schlussendlich Patientinnen und Patienten weltweit besser und früher zu versorgen.