match4healthcare: Hier finden Kliniken freiwillige Helfer

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Wo finden Kliniken bei Bedarf zusätzliches Personal? Eine Initiative ist die Plattform „match4healthcare“, auf der sich Gesundheitseinrichtungen, Medizinstudierende sowie weitere Studierende und Auszubildende im Gesundheitsbereich vernetzen können.

Neben freien Betten, benötigen Kliniken ausreichend Personal, um gut durch die Coronakrise zu kommen. Der Bundesärztekammer-Präsident Klaus Reinhardt bat vergangene Woche Ärzte im Ruhestand und Medizinstudierende um Mithilfe.

Besonders das Engagement der Studenten ist beachtlich. In Frankfurt haben sich innerhalb von sehr kurzer Zeit 1.000 Medizinstudenten als Freiwillige Helfer gemeldet.

Für Klinikpersonaler aus ganz Deutschland  könnte die Plattform Match4Healthcare interessant sein. Zusammen mit der Bundesärztekammer und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung haben Medizinstudenten der Bundesvertretung der Medizinstudierende in Deutschland (bvmd) das Portal gelauncht. Das Ziel: Ein Matching zwischen einem Freiwilligen und einer Gesundheitseinrichtung. Kliniken, Praxen und Gesundheitsämter können Stellenausschreibungen hochladen, freiwillige Helfer registrieren sich mit Wohnort und Kompetenzen. Passt eine Ausschreibung zu einem Profil, signalisiert die Plattform ein „Match“.

Hackathon der Bundesregierung WirVsVirus

Die gute Nachricht: Noch sieht es in Deutschland in den Krankenhäusern aus zweierlei Gründen besser aus als in italienischen. Erstens gibt es hier weniger Infizierte, zweitens stehen mehr Intensivbetten zur Verfügung. Deutschlandweit gibt es knapp 30.000 Infizierte bei 28.000 Intensivbetten, in Italien sind es 54.000 Infizierte bei nur 5.000 Intensivbetten (Stand der Zahlen: 25. März, 10.00 Uhr).

Aber die Coronavirus-Welle wird auch Deutschland erreichen, da sind sich viele Experten einig. Einen großen Vorteil hat Deutschland gegenüber Italien: Es bleibt mehr Zeit.  Seit Wochen bereiten sich Kliniken intensiv auf mit dem Coronavirus infizierte Patienten vor.

Allerdings hilft mancherorts auch jede noch so gute Vorbereitung nicht. Je nach Ausstattung der Klinik mit Personal und Betten werden viele Betreiber in Deutschland in den nächsten Monaten nicht ausreichend Intensivbetten zur Verfügung haben. Welche Kliniken es in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz treffen könnte, hat der junge IT-Entwickler Manuel Blechschmidt im Rahmen des großen Hackathons der Bundesregierung WirVsVirus sehr anschaulich in einer Visualisierung dargestellt.

Zusammen mit neunzehn anderen Beteiligten hat Manuel Blechschmidt eine Simulation entwickelt, mit der gezeigt wird, wie sich der Virus in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ausbreitet. Dazu hat er sich eines Datenmodells von Forschern der Universität Basel bedient, das auch schon das Wochenmagazin DER SPIEGEL für verschiedene Pandemiemodelle benutzt hat.

Die Karte zeigt die Klinikauslastung in den beiden Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz zum Höhepunkt der Anzahl der Infizierten Ende Mai. Die roten Bubles stellen vollausgelastete Kliniken dar, türkisene Bubles stehen für Kliniken, die noch Intensivpatienten aufnehmen können. ©Screenshot_You_Tube

Seine Berechnung zeigt: Wenn der derzeitige moderate Shut-Down weiterhin Bestand hat, wird es Ende Mai zu einem Höhepunkt der Coronakrise in NRW kommen. Es gibt dann ungefähr genauso viele Krankenhäuser, die voll belegt sind, wie Kliniken, die noch Kapazitäten freihaben. Der Entwickler stellt seine Berechnung hier kostenlos zur Verfügung. Jeder Klinikbetreiber aus NRW oder Rheinland-Pfalz kann so den Kapazitätsverlauf der eigenen Klinik beobachten.

Schon jetzt Partnerklinik für Intensivpatienten suchen

Wer in einem Krankenhaus arbeitet, das voraussichtlich von einem Engpass betroffen sein wird, kann  im DIVI-Intensivregister die Klinik-Kapazitäten der umliegenden Kliniken einsehen. Dabei zeigt ein einfaches Ampelsystem an, wie viele Intensivbetten in den jeweiligen Kliniken frei sind. Unterschieden wird zwischen Low-care-Betten (geringer Betreuungsbedarf), high-care-Betten (schwer Kranke) und ECMO-Betten (für schwerkranke Beatmungspatienten). Gibt es in einem Landkreis oder einer Stadt viele Kliniken mit grüner Ampel können schon jetzt mögliche Kooperationen ausgelotet werden.

Kliniken mit viel Erfahrung bei der Behandlung schwerkranker Beatmungspatienten sind im Register zusätzlich gekennzeichnet. Unerfahrene Ärzte können so bei Bedarf mit erfahreneren Kollegen telefonieren. Allerdings sind noch nicht alle Kliniken in das Register eingetragen. „Ich bitte dringend alle Krankenhäuser, sich an dieser Aktion zu beteiligen. Sie wird helfen, Leben zu retten“, sagt Professor Lothar H. Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts.

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