Innovatives Sixpack: Der Philips HealthWorks Breakthrough Day

691
Philips HealthWorks Breakthrough Day
Foto: Alena Zielinski

Für die sechs Startup-Program-Finalisten könnte dieser Tag der Durchbruch gewesen sein: Auf dem Philips HealthWorks Breakthrough Day 2018 präsentierten sie ihre klinischen Innovationen. Es geht um starke Partner. Denn ohne die ist oft die beste Idee wenig wert.

Es ist ein Boot Camp für Health-Entrepreneure, das die Finalisten des Philips-Startup-Program absolviert haben. 300 internationale Teams hatten sich um die Teilnahme an dem Förderprogramm mit Schwerpunkt Kardiologie beworben, sechs von ihnen wurden ausgewählt und nahmen am Health Accelerator Kardiologie teil. Über einen Zeitraum von zwölf Wochen feilten sie an ihren klinischen Innovationen, begleitet von Experten aus unterschiedlichen Fachbereichen, von Kliniken bis hin zu Gesundheitsexperten. Die Teams prüften ihre Anwendungen auf Herz und Nieren und hatten so die Chance, diese auf die Bedürfnisse der Zielgruppe zuzuschneiden.

Philips HealthWorks Breakthrough day
Philips HealthWorks richtet seine Strategie unter anderem auf die Startup-Förderung und Vernetzung aus, um innovative Lösungen zu generieren.

Das Programm mündete in dem groß aufgehängten Philips HealthWorks Breakthrough Day, dem ultimativen Pitch: Am 17. Mai präsentierten die Absolventen im Hamburger Health Innovation Port ihre Anwendungen vor rund 130 Stakeholdern, Klinikern, Krankenkassen-Vertretern und potentiellen Investoren.

„Als Konzern, als ökologisches System, musst du offen sein für Innovationen“, erklärte Alberto Prado, Head of Philips HealthWorks, in seiner Keynote. Klingt leichter, als es ist: Der Blick über den Tellerrand fällt internationalen Healthcare-Unternehmen oft schwer. Ihre Strukturen sind weniger flexibel; dafür verfügen sie über Markt- und Branchenkenntnisse, über Netzwerke, über die Ausstattung und über gewichtige finanzielle Mittel. Dass Health-Startups und erfahrene Branchenriesen voneinander lernen können, haben Unternehmen wie Philips längst realisiert – und reagiert. Unter anderem rief Philips HealthWorks am Hamburger Standort den Coworking Hub Health Innovation Port (HIP) ins Leben. Es geht darum, voneinander zu lernen – und um das gemeinsame Wachstum.

Die Finalisten, die souverän auf dem Philips HealthWorks Breakthrough Day pitchten, passen perfekt ins Konzern-Konzept. „Wir haben die Startups nach unterschiedlichen Gesichtspunkten ausgewählt. Wichtig ist: Passen diese zu uns? Wie effizient ist ihre Lösung? Überzeugt das Ergebnis?“, sagt Dr. Peter Vorländer, HealthWorks Innovation Lead bei Philips und Leiter der Kohorte in Deutschland. Alle verbliebenen sechs Jung-Unternehmen würden jetzt in das Alumni-Programm aufgenommen werden. Man wolle mit allen langfristig zusammenarbeiten. Auf unterschiedliche Art und Weise. „Wir werden genau schauen, welche Unterstützung bei welchem Startup die Sinnvollste ist, um die Idee Realität werden zu lassen“, so Vorländer.

Dr. Peter Vorländer ist HealthWorks Innovation Lead bei Philips und Leiter der Kohorte in Deutschland. Er begleitete die Finalisten bis zum Pitch. Das Ziel, sagt er, sei eine langfristige Zusammenarbeit. Jetzt gilt es zu definieren, welche Schritte notwendig sind, um die Startup-Ideen in das klinische System zu implementieren.

Die Strategie ist clever: Philips schafft ein Netzwerk von Unternehmen und Investoren, sichert Innovationen und Talente. Für alle Beteiligten kann das eine Win-Win-Situation darstellen. Vorausgesetzt, Marken und Macher haben eine größtmögliche Schnittmenge. Die Finalisten jedenfalls zeigten sich auf dem Breakthrough Day hochmotiviert. Dieser Tag kann ihr Durchbruch sein. Vielleicht. „Mehr als 90 Prozent aller Health Startups bleiben Studien zufolge dabei auf der Strecke“, so Alberto Prado. Der Markt ist kein leichter. Im Fahrwasser von großen Unternehmen zu schwimmen, macht es ein wenig leichter.

Die Finalisten im Überblick

Admetsys
Eine AI-Anwendung, die automatisch den Blutzuckerspiegel bei Intensiv-Patienten reguliert.

Biomodex
Gut für die Patienten, gut für das Klinik-Konto: Mit biomechanisch korrekten 3D-Drucken von Gefäßen werden Trainingsmöglichkeiten und präzisere Planung von Eingriffen ermöglicht.

Cognuse
Optimierung von klinischen Workflows und Qualitätsstandards: Die Anwendung hilft klinischen Mitarbeitern, Pflegestandards auch bei seltenen und riskanten Abläufen einzuhalten.

Northh Medical
Das Hamburger Startup präsentierte seine Plug-and-Play-Lösung, die eine MRT-Herzuntersuchung bei ungeborenen Babys ermöglicht.

Oxford Heartbeat
Das Frauen-Team unter den Finalisten: Die Gründerinnen von Oxford Heartbeat pitchten ihre Lösung für pre-operative Stent-Planung.

Transformative
Reagieren, bevor es zum Ernstfall kommt: Das Startup hat ein Tool für die Vorhersage von plötzlichem Herzstillstand entwickelt.

Info: Das nächste Philips HealthWorks Startup Program findet in der zweiten Jahreshälfte 2018 mit Schwerpunkt künstliche Intelligenz in der Radiologie statt.

Alle Bilder: © Alena Zielinski

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein