Digitale Technologien verändern den Berufsalltag von Communication Managern in der Pharmaindustrie. Zwei Expertinnen berichten, wie sie mit neuen Anforderungen umgehen – und was trotz aller Innovationen bleibt.

Der Beruf des Communication Managers in der Pharmaindustrie unterliegt einem tiefgreifenden Wandel. Neue Technologien, allen voran Künstliche Intelligenz (KI), verändern nicht nur die Kommunikationsstrategien, sondern auch interne Prozesse und Rollenbilder. Im Zentrum stehen datenbasierte Entscheidungen, eine wachsende Kanalvielfalt und die Personalisierung von Inhalten. Wie sich diese Entwicklungen konkret im Arbeitsalltag zeigen, erklären Inka Lasser, Lead Brand Communication, und Kathrin Kuntz, Senior Brand Communication Manager bei Abbvie Deutschland.


Wie verändert sich der Beruf des Communication Managers?

Health Relations: Womit beschäftigen Sie sich beruflich gerade am meisten? 

Inka Lasser: KI verändert auch die Unternehmenskommunikation nachhaltig. Wir beschäftigen uns intensiv mit Potenzialen und Auswirkungen dieser Transformation. Wir arbeiten beispielsweise daran, mit unserem internen AI-Tool diverse Anwendungen zu optimieren, teilen Best Practices und holen uns externe Impulse, um unsere Ansätze unter anderem in Evaluation und Content-Optimierung zu verfeinern. Zentral ist für uns auch, wie wir Routineaufgaben noch mehr automatisieren können und so mehr Raum für Kreativität und neue Ideen haben.

Health Relations: Welcher Aufgabenbereich hat sich im Zuge der digitalen Transformation für Sie am stärksten verändert? 

Kathrin Kuntz: Eine große Veränderung ist zum Beispiel die wachsende Vielfalt der Kanäle. Wir erreichen verschiedene Zielgruppen über ganz unterschiedliche Plattformen – gleichzeitig ist dadurch natürlich auch die Ansprache diverser und komplexer geworden. Enorm weiterentwickelt hat sich auch die Kommunikationsanalyse. Dank datenbasierter Insights können wir unsere Maßnahmen noch präziser analysieren und schnell beurteilen, ob Anpassungen erforderlich sind. Diese dynamische Entwicklung erfordert, dass wir stets up to date bleiben, um aktuelle Trends zu erkennen und zu verstehen, wo sich unsere Zielgruppen bewegen. Das ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Aufgaben geworden.

Health Relations: Gibt es auch einen Bereich, der sich kaum verändert hat? 

Kathrin Kuntz:Hier hat sich das Spektrum und die Möglichkeiten, wie die Kommunikation mit der Zielgruppe gestaltet werden kann, ebenfalls stark erweitert. Das sehe ich als Bereicherung für die Arbeit. Und trotz all der technischen und virtuellen Möglichkeiten ist der echte, persönliche Kontakt zu den Journalistinnen, Journalisten und Verlagen weiterhin sehr wichtig für uns.

Health Relations: Welche Entwicklungen oder Veränderungen erwarten Sie für Ihren Aufgabenbereich in den kommenden zwei Jahren?

Inka Lasser: Es werden neue Funktionen entstehen, die Personalisierung von Inhalten wird sich weiter erheblich verbessern. Ich denke, dass Routineaufgaben noch effizienter gestaltet werden können. Die Analysemöglichkeiten und immersive Technologien werden sich stark weiter entwickeln. Offen für Neues zu sein und kontinuierlich zu lernen, bleibt zentral, um die Potenziale der KI in der Kommunikation möglichst gut zu nutzen. Auf dem Weg müssen wir uns auch weiterhin mit den Themen Transparenz, Regulierung und den Auswirkungen auf Stakeholder beschäftigen und hier einen großen Fokus legen.


FAQ: Communication Manager in der Pharmaindustrie

Was sind zentrale Trends im Pharma-Communication-Management?
Die Integration von Künstlicher Intelligenz, Omnichannel-Kommunikation und personalisierte Inhalte prägen das neue Aufgabenprofil.

Welche Kompetenzen benötigen Communication Manager heute?
Gefragt sind technisches Verständnis, analytische Fähigkeiten, strategisches Denken sowie Kreativität und Kommunikationsstärke.

Wie beeinflusst KI den Arbeitsalltag von Communication Managern konkret?
KI wird zur Automatisierung von Routineaufgaben eingesetzt und hilft, Inhalte gezielter zu erstellen und zu evaluieren