COMPRIX 2026: „Wenn ihr überzeugt seid, dass eure Arbeit stark ist, dann zeigt sie“

© DÄV / PEIX
Wer jetzt seine Kampagne einreicht, hat im Juni nächsten Jahres die Chance, als einer der Gewinner beim COMPRIX 2026, mit dem wichtigsten deutschen Kreativaward ausgezeichnet zu werden. Nach welchen Kriterien die Jury urteilt und welche Fehler unbedingt vermieden werden sollten, verraten die Beiratsmitglieder Karsten Rzepka, PEIX Health Group, und Marek Hetmann vom Deutschen Ärzteverlag.
Health Relations: Warum sollten Healthcare-Agenturen und Pharmaunternehmen an dem Wettbewerb teilnehmen?
Karsten Rzepka: Weil es wirklich der wichtigste Wettbewerb der Kreativszene in der DACH-Region ist. Es gibt keinen anderen Award, auch nicht auf internationaler Ebene, der das Können unserer Healthcare-Branche so gut widerspiegelt. Der COMPRIX ist mehr als ein Wettbewerb, er ist eine Leistungsschau für den deutschsprachigen Raum. Wenn Agenturen mit einer starken Kampagne abräumen, schafft das Aufmerksamkeit in unserer kleinen Branche und bringt neue Kontakte oder Aufträge.
Marek Hetmann: Dazu kommen Rankingpunkte bei Pharma Relations und Healthcare Marketing und beim COMPRIX-eigenen Ranking. Letzteres gibt Unternehmen eine gute Orientierung über die Leistungsfähigkeit von Agenturen oder Units in ihrer Region. Außerdem schafft ein Award mediale Sichtbarkeit in Fachmedien, auf der COMPRIX-Website, in den sozialen Kanälen und künftig auch im neuen Magazin, das die besten Arbeiten in Szene setzt.
Health Relations: Bemerken Award-Gewinner auch Auswirkungen auf ihre Attraktivität als Arbeitgeber?
Rzepka: Wir erhalten inzwischen Top-Bewerbungen von Leuten aus Consumer-Agenturen. Da trägt der COMPRIX einen wichtigen Teil zu bei.
Hetmann: Jeder will seine persönliche „Good Story in Life“ haben. Gute Healthcare-Kreation hilft dabei, Gehör bei Ärztinnen und Ärzten für neue Behandlungsoptionen zu finden. Inzwischen hat unser Wettbewerb einen unheimlich guten Ruf, eine Platzierung auf der Shortlist – und erst recht ein Gewinn – ist ein echtes Qualitätssiegel.
„Wichtig ist mir, dass auch die Shortlist gefeiert wird, das sind richtig gute Arbeiten.“
Health Relations: Die Shortlist-Platzierung ist bereits eine Auszeichnung?
Rzepka: Auf alle Fälle! Wichtig ist mir, dass auch die Shortlist gefeiert wird, das sind richtig gute Arbeiten, die Anerkennung verdienen.
Health Relations: Welche Tipps geben Sie Teams, die zum ersten Mal einreichen?
Rzepka: Fokussiert euch auf eine klare Idee. Es hilft, sich mit Kollegen auszutauschen, die schon länger dabei sind, und ihnen zu erklären, warum die Kampagne originell ist. Erzählt eine Geschichte, die ihr auf den Punkt bringen könnt, und achtet auf handwerkliche Qualität. Wer die Jury in zwei Minuten nicht abholt, verliert an Wirkung. Eine gute Idee braucht keinen langen Erklärfilm.
Hetmann: Und bitte keine Fake-Arbeiten, die nur für den Award gemacht worden sind, die Jury prüft, ob Kampagnen tatsächlich veröffentlicht wurden. Traut euch, Neues auszuprobieren und das durchzuziehen. Viele der besten Arbeiten kamen von Teams, die etwas gewagt haben. Unser Appell lautet: Wenn ihr dahinter steht, reicht unbedingt ein und unterstützt eure Agenturen bei der Teilnahme. Mit jedem COMPRIX werdet ihr besser, und gleichzeitig beginnt euer Weg in unsere Community. Aus Teilnehmenden werden mit der Zeit vielleicht selbst Jurorinnen und Juroren.
Health Relations: Welche Fehler führen dazu, dass Arbeiten es nicht auf die Shortlist schaffen?
Rzepka: Manchmal sind Kampagnen handwerklich nicht solide gemacht oder wurden in der falschen Kategorie eingereicht. Wenn unklar ist, welche Kategorie die richtige ist, kann man die COMPRIX-Verantwortlichen vorab kontaktieren.
„Traut euch, Neues auszuprobieren. Viele der besten Arbeiten kamen von Teams, die etwas gewagt haben.“
Health Relations: Nach welchen Kriterien bewertet die Jury die Einreichungen?
Hetmann: Der COMPRIX steht, anders als beispielsweise der Effie, für Kreativität. Oft geht es in unserer Branche darum, lebensverändernde medizinische Inhalte so zu vermitteln, dass sie berühren und verstanden werden. Für die Jurybewertung gibt es vier zentrale Kriterien: 1. eine klare Positionierung, 2. Originalität, 3. Verständlichkeit und Gestaltungsqualität sowie 4. Emotionalität und Sympathie.
Health Relations: Erstmals gibt es 2026 neben „OTC“ und „RX“ die dritte große Kategorie „Health Design.“ Warum wurde diese Kategorie eingeführt?
Rzepka: „Health Design“ war mir eine Herzensangelegenheit. Es gibt viele Arbeiten, die nicht über einen Gag oder eine große Kampagnenidee funktionieren, sondern einfach richtig gut gestaltet sind und dafür gab es bisher keine Bühne. Etwa für ein Packaging, Branding, Corporate Design oder eine Dachmarkenstrategie. Es geht dabei um saubere, professionelle Arbeit. Hier können Agenturen OTC- und Rx-Projekte einreichen, die in ihrer formellen Gestaltung herausragend sind.
Jetzt einreichen – COMPRIX 2026
Der COMPRIX, wichtigster Award für kreative Healthcare-Kommunikation im deutschsprachigen Raum, startet in seine 33. Runde. Ab sofort sind Agenturen, Unternehmen und Nachwuchstalente eingeladen, ihre besten Projekte einzureichen und sich der Fachjury zu stellen. Zugelassen sind Kampagnen aus Rx, OTC, Nahrungsergänzung, Tiermedizin, Dentalmedizin, Medizinprodukten und Medizintechnik, von Print und Film über Event und Messe bis hin zu digitalen Formaten und Patientenkommunikation. Alle Arbeiten, die 2024, 2025 oder im Januar 2026 veröffentlicht oder umgesetzt wurden, können teilnehmen. Auch für den Young COMPRIX werden wieder Bewerbungen entgegengenommen.
award.comprix.com (Einreichungsfrist 6. Februar 2026)

COMPRIX: Deutschlands Award für exzellente Kreativität in Healthcare
Am 12. Juni 2026 werden in Köln die im deutschsprachigen Raum wichtigsten Awards für hervorragende Healthcare-Kampagnen verliehen. Seit dem 3. November 2025 läuft die Einreichungsphase für den Award und endet am 06. Februar 2026. Ausgezeichnet werden die Agenturen und ihre Auftraggeber für die besten und kreativsten Werbemittel und Kampagnen, Anzeigen, Radio- und TV-Spots, Online-, Multimedia- und anderen Kommunikationsmaßnahmen. Der Preis für kreative Healthcare-Kommunikation wird vom COMPRIX-Beirat ausgerichtet, dem auch der Deutsche Ärzteverlag angehört.
Hier geht’s zu den Ausschreibungsunterlagen.
Health Relations:Welche Formate können eingereicht werden? Und wie ist der Ablauf?
Hetmann: Der Einreichungsprozess ist heute klarer und einfacher als früher. Auf award.comprix.com werden alle Materialien hochgeladen, vom Casefilm bis zum Keyvisual. Hier wird auch nochmal der Einreichungsweg skizziert. Wer seine Kampagne gut dokumentiert hat, schafft die Einreichung in wenigen Stunden. Nahezu alles, was kreative Kommunikation heute ausmacht, zum Beispiel Print, Film, Social Media, Podcasts, Websites, E-Detailings, Apps, DiGA, Packaging, Events oder Patient-Support-Programme können eingereicht werden. Neu ist, dass wir für das COMPRIX-Magazin gleich alle Assets abfragen, damit die Gewinner darin optimal präsentiert werden.
„Unser Appell an Pharmaunternehmen lautet: Macht mit, steht zu euren Kampagnen und unterstützt eure Agenturen bei der Einreichung.“
Health Relations:Warum gibt es statt des Jahrbuchs jetzt ein Magazin?
Rzepka: Das alte Jahrbuch war repräsentativ, aber unhandlich, oft landete es einfach im Archiv. Jetzt bündeln wir die Shortlist-Cases in zwei Magazinen, „Best of RX“ und „Best of OTC“. Alle Arbeiten zu einem Produkt oder einer Kampagne werden darin zusammenhängend dargestellt. Von der Idee bis zu den einzelnen Umsetzungen. Das ist lebendiger als ein Buch, vermeidet Dopplungen und man nimmt es eher zu Kunden mit, um es vorzuzeigen. Das COMPRIX-Team gestaltet das Design sehr hochwertig und ich kann schon mal verraten, es lohnt sich, hier seine Cases zu zeigen. Wer will, kann das Magazin übrigens auch über die Website abonnieren.
Health Relations: Zum Schluss, was macht für Sie eine gelungene Kreation aus?
Rzepka: Die Liebe muss in der Geschichte und in der Umsetzung stecken. Wenn ich das spüren kann, ist das eine gelungene Arbeit. Wenn’s mich nicht berührt, dann habe ich als Kreativer nur einen halben Job gemacht.
Hetmann: Eine klare Idee, Emotion dahinter plus gutes Handwerk, Mut und Haltung. Kreativität bedeutet für mich, Wissenschaft und Emotion in Balance zu bringen. Ich bin immer wieder beeindruckt, welche tolle Ideen es in Healthcare gibt, die weniger sichtbar sind, weil sie HWG-pflichtig sind. Ich bin seit 13 Jahren als Nicht-Kreativer dabei und merke, mit wie viel Energie gearbeitet wird und welche tollen Sachen dabei entstehen.
Diese Tipps helfen bei der ersten COMPRIX-Einreichung
Wie verbessere ich meine Chancen auf einen COMPRIX?
Erfolgreiche Einreichungen zeichnen sich durch eine klare Leitidee und handwerkliche Präzision aus. Eine Kampagne sollte ihre Geschichte in wenigen Sätzen vermitteln und die Jury emotional erreichen. Entscheidend ist, dass die Präsentation die Idee verständlich macht, ohne lange Erklärfilme oder komplexe Aufbauten.
Welche Fehler führen häufig zum Ausschluss von der Shortlist?
Fehlende handwerkliche Qualität, eine falsche Kategoriewahl oder ein unausgewogenes Verhältnis von Emotion und fachlicher Präzision zählen zu den häufigsten Ursachen. Die Jury achtet auf Balance zwischen gestalterischer Qualität, emotionaler Wirkung und wissenschaftlicher Sorgfalt.
Nach welchen Kriterien bewertet die COMPRIX-Jury die Arbeiten?
Bewertet werden vier zentrale Kriterien: 1. klare Positionierung, 2. Originalität und Aufmerksamkeitswert, 3. Verständlichkeit/Qualität der Gestaltung und 4. Emotionalität und Sympathie. Die Jury sucht Arbeiten, die medizinische Inhalte verständlich und emotional zugänglich machen, ohne die fachliche Präzision zu verlieren.
Wie reiche ich für den COMPRIX 2026 ein?
Die Einreichung erfolgt über die Plattform award.comprix.com. Eingereicht werden können Projekte aus Rx, OTC, Nahrungsergänzung, Tiermedizin, Dentalmedizin, Medizintechnik und Patientenkommunikation. Zugelassen sind Arbeiten, die 2024, 2025 oder im Januar 2026 veröffentlicht wurden. Das Tool ermöglicht den Upload von Casefilmen, Visuals und begleitenden Materialien. Early-Bird-Einreichungen sind bis zum 1. Dezember 2025 möglich; die Frist endet am 6. Februar 2026.

