Letztes Jahr haben Martin Wider und sein Team von Ottobock gleich zweimal Gold beim COMPRIX abgeräumt und stehen mit ihrer Bewerbung für 2026 schon wieder in den Startlöchern. Der Vice President Customer Experience erzählt, wie eine Einreichung bei Ottobock entsteht, mit welchen Aufwänden sie verbunden ist und warum es unbedingt „Bang“ machen muss.

Martin Wider glaubt fest an die Kraft der Kreativität. Nicht um ihrer selbst willen, sondern weil er überzeugt ist, dass sie echte Wirkung entfaltet: „Kreativität ist ein riesiger Multiplikator. Ein Hebel, mit dem wir noch mehr aus unserem Budget herausholen können“, erzählt der Vice President Customer Experience beim Medizintechnikunternehmen Ottobock. „Jede Botschaft, die mit genug Media-Druck an die Leute ausspielt wird, wird zu einem gewissen Grad funktionieren. Aber je kreativer die Botschaft ist, desto besser kommt sie an. Und das gilt im Healthcare-Marketing genauso, wie wenn ich Müsli oder Autos verkaufen will.“

„Je kreativer die Botschaft ist, desto besser kommt sie an.“

Wider, der sich selbst als Marketing-Ultra bezeichnet, muss wissen, wovon er spricht: Im Jahr 2024 holten sein Team und er gleich zweimal Gold beim COMPRIX, der kreative Healthcare-Kommunikation auszeichnet. Mit der globalen Markenkampagne #IAmAMountain, die Menschen mit Behinderungen vernetzen und ihre Sichtbarkeit stärken will, räumte Ottobock in den Kategorien „Medizinprodukte – integrierte Kampagne“ und „Imagewerbung“ ab. Ob das Medizintechnikunternehmen auch beim kommenden Kreativwettbewerb im Jahr 2026 wieder ins Rennen gehen wird? „Na logisch!“, antwortet Wider wie aus der Pistole geschossen. Denn er findet, dass sich eine Einreichung unbedingt lohnt.

Eine Einreichung zieht weite Kreise

Sich um einen Award wie den COMPRIX zu bewerben und zu gewinnen, wirkt Wider zufolge gleich in drei Richtungen: „Erstens bringt so eine Einreichung eine große Bestätigung für das Team, sowohl auf Unternehmensseite als auch für unsere Agenturpartner. Man arbeitet ja sehr intensiv an so einer Kampagne. Und wenn man dann nicht nur mit Blick auf die kommerziellen und Businessdaten erfolgreich ist, sondern auch noch von der Jury, in der ja auch Branchenexperten und teilweise sogar Wettbewerber sind, positive Rückmeldungen bekommt, das freut die Leute einfach. Noch besser ist natürlich, wenn man den Award nach Hause holt. Das ist wie ein Orden am Ende der Arbeit.“

„Preise bringen Presse und Aufmerksamkeit.“

Zweitens sorgt ein Award, sei es für eine Kreativleistung, für Design, für Effizienz oder ein ganz anderes Thema, seiner Erfahrung nach immer für Aufmerksamkeit im Unternehmen: Ein Award wirkt wie ein positives Feedback von außen, das die Arbeit der zuständigen Teams nach innen bestätigt. Und drittens? „Preise bringen Presse und Aufmerksamkeit. Das haben wir ganz stark auch bei #IAmAMountain gesehen: Als wir dafür den COMPRIX – und andere wichtige Awards – gewonnen haben, hat das wiederum Berichte in der Presse ausgelöst.“

Herausforderung: die ganze Kampagne auf den Punkt bringen

Doch wie heißt es so schön: Ohne Fleiß kein Preis, und im Fall von Awards gilt das sogar wortwörtlich, denn eine Einreichung will gut vorbereitet sein. Bei Ottobock etwa kümmert sich eine Kollegin von Martin Wider um die Bewerbungen für die verschiedenen Awards, von COMPRIX über den ADC bis hin zu den Cannes Lions. Die dafür nötigen Materialien erarbeitet das Global-Marketing-Team in enger Abstimmung mit dem Corporate Communications-Team und Agenturen, die die Einreichungsvideos und -boards gestalten. Bei Ottobock gibt ein eigenes Budget für Einreichungen.

„In jede Einreichung fließt bei uns eine Menge Arbeit, und die muss völlig anderen Kriterien genügen als die eigentliche Arbeit an einer Kampagne“, berichtet Wider. „Die größte Herausforderung ist, vom Konzept über die eigentliche Arbeit bis hin zu den Ergebnissen alles auf den Punkt sehr komprimiert darzustellen, sei es in einem Zwei-Minuten-Film oder auf einem Übersichts-Board. Das ist aufwändig und kostet auch Geld, wenn es zum Beispiel darum geht, einen Film zu produzieren. Und gleichzeitig bleibe ich dabei: Die Mühe lohnt sich absolut.“

comprix-logo
© COMPRIX

COMPRIX: Deutschlands Award für exzellente Kreativität in Healthcare

Am 12. Juni 2026 werden in Köln die im deutschsprachigen Raum wichtigsten Awards für hervorragende Healthcare-Kampagnen verliehen. Seit dem 3. November 2025 läuft die Einreichungsphase für den Award und endet im Februar 2026. Ausgezeichnet werden die Agenturen und ihre Auftraggeber für die besten und kreativsten Werbemittel und Kampagnen, Anzeigen, Radio- und TV-Spots, Online-, Multimedia- und anderen Kommunikationsmaßnahmen. Der Preis für kreative Healthcare-Kommunikation wird vom COMPRIX-Beirat ausgerichtet, dem auch der Deutsche Ärzteverlag angehört.

Hier geht’s zu den Ausschreibungsunterlagen.

Jury sichtet dutzende Filme in kürzester Zeit

Wie wichtig eine gut aufbereitete Bewerbung ist, weiß Martin Wider aus eigener Erfahrung: Seit vier Jahren nämlich ist er auch selbst als Jury-Mitglied beim COMPRIX aktiv. Entsprechend freut er sich gleich doppelt auf die Veranstaltung 2026: „Zum einen werden wir von Ottobock unsere nächste Kampagne einreichen und ich bin sehr gespannt, wie sie in der Jury ankommt. In den letzten vier Jahren haben wir die Marke neu ausgerichtet, unsere Kommunikation neu aufgesetzt und in diesem Jahr zum dritten Mal eine globale Markenkampagne entwickelt. Es ist natürlich aufregend für mich, zu erfahren, was meine geschätzten Jury-Kolleginnen und -Kollegen darüber denken.“

„Es muss sofort ‚Bang‘ machen.“

Zum anderen genießt er auch die Jury-Sitzungen und den Austausch mit den anderen Mitgliedern: „Wir bekommen dort innerhalb kürzester Zeit eine riesige Bandbreite an tollen Arbeiten zu Gesicht, kriegen mit, wo die Trends hingehen und können uns dazu austauschen. Entsprechend halte ich mir diese Termine sehr gerne frei im Kalender.“ Über Einreichungen von Ottobock urteilt er als Juror selbstverständlich nicht: Er sitzt in der Pharma-Jury und Ottobock reicht im Bereich Medizinprodukte ein. „Was ich aus meiner Jury-Perspektive Einreichenden wirklich mitgeben möchte, ist Folgendes: Die Jury sieht in kurzer Zeit nicht nur einen Film, sondern vielleicht 50 oder 60. Da muss es sofort ‚Bang‘ machen. Je einfacher eine Einreichung zu erfassen ist, je schneller sie Ziele, Wege, Maßnahmen und Erfolge auf den Punkt bringt, desto besser.“