Vanessa Schneider, PINK CARROTS: „Wenn die Marktforschung das Bauchgefühl bestätigt, ist das das Beste überhaupt“

© PINK CARROTS (Hintergrund mit KI bearbeitet)
Sie ist leidenschaftliche Kommunikatorin, will Ärzte und Patienten näher zusammenbringen und setzt vor der Zusammenarbeit auf Chemistry Meetings: Seit September ist Vanessa Schneider Geschäftsleiterin von PINK CARROTS. Dass sie sich dem Pharma- und Healthcare-Marketing so tief verbunden fühlt, hat auch persönliche Gründe.
Nach Feierabend abzuschalten, das hat Vanessa Schneider über die Jahre gelernt. „Aber ich kann immer noch an keiner Apotheke vorbeilaufen, ohne mal neugierig in die Auslage zu schauen“, lacht sie. So viel ist klar: Die erfahrene Expertin für Pharma- und Healthcare-Marketing brennt für ihre Arbeit.
Seit September 2025 ist Schneider Geschäftsleiterin der Frankfurter Healthcare-Agentur PINK CARROTS. In ihrer neuen Rolle hat sie sich einiges vorgenommen: Gemeinsam mit ihrem Team will Vanessa Schneider die Kommunikation zwischen Ärztinnen und Ärzten einerseits und Patientinnen und Patienten andererseits verbessern, um den Therapieerfolg zu fördern. „Denn Diagnose und Medikation sind das eine. Aber die Patienten müssen die Therapie eben auch verstehen und sie durchhalten. Das ist das große Ziel, und auf diesem Weg müssen wir sie begleiten.“
Weicher Start mit OTC-Kommunikation
Vanessa Schneiders Anspruch: „Ich stehe für Kommunikation, die wirkt: Das war und ist schon immer mein Anspruch, jetzt mit Bezug auf die Pharma-Branche natürlich gleich im doppelten Sinne.“ Schneider kommt eigentlich aus der klassischen Markenführung und -positionierung, bevor sie vor rund 15 Jahren den Weg in Richtung Pharma- und Healthcare-Kommunikation einschlug. Ihren „Erstkontakt“ mit der Branche machte sie bei J. Walter Thompson Worldwide, wo sie OTC-Präparate von Bayer betreute. Ein weicher Start in die Pharma-Welt, wie sie sagt. Was sie von dort außerdem mitgenommen hat: eine ausgeprägte Wertschätzung für strategisches Denken, das sie bis heute in sich trägt und mit ihrer Leidenschaft für Kommunikation und Austausch zusammenbringt.
Es folgten Stationen im Management Board von Wefra Life Solutions und als Frankfurter Standortleiterin der Health Angels. Vor gut anderthalb Jahren schließlich stieß Vanessa Schneider zu PINK CARROTS, zunächst als Executive Client Service Director und nun als Geschäftsleiterin. Was sie an den „Carrots“ besonders begeistert? „Jeder und jede Einzelne im Team ist mit ganz viel Motivation bei der Sache. Außerdem fiel mir sofort die tolle Diskussionskultur in der Agentur auf: Wir können durchaus unterschiedlicher Meinung sein, aber es bleibt immer sachorientiert und alle haben das gemeinsame Ziel, das Beste für den Kunden und seine Zielgruppen zu erreichen.“
„Wenn wir neu in die Entwicklung einer Kampagne starten, ist mir wichtig, dass wir als Team wirklich zusammenkommen“
Dazu trägt auch die Agentur-Kultur von PINK CARROTS bei: Die Mitarbeitenden arbeiten teils im Home-Office und teils in der Agentur. Letzteres zum Beispiel dann, wenn ein gemeinsames Lunch & Learn ansteht. „Oder wenn wir neu in die Entwicklung einer Kampagne starten. Dann ist es mir wichtig, dass wir als Team wirklich zusammenkommen und die Köpfe zusammenstecken.“ Auch Schneider selbst arbeitet gern hybrid: Meist pendelt sie an drei Tagen die Woche mit der Bahn in die Agentur. Am Montag allerdings nicht, der Abend ist fest für Sport reserviert.
Sixpack: Sechs Entscheider-Fragen
- Kaffee oder Tee? Kaffee.
- Clean Desk oder kreatives Chaos? Clean Desk.
- Textnachrichten oder Sprachnachrichten? Text. Bei Sprachnachrichten kann man auch gleich anrufen.
- Sport oder Couch? Viel zu oft Couch.
- Zur Entspannung: Sachbücher oder Romane? Romane, ich bin großer Krimi-Fan.1
- Ein Jahr ohne Social Media hieße für mich…? Puh. Mindestens 45 Minuten mehr Lebenszeit am Tag!
Prägender Ritt durchs Gesundheitssystem
Dass Vanessa Schneider sich der Pharma- und Healthcare-Kommunikation so tief verbunden fühlt, hat auch persönliche Gründe. Im Jahr 2009 erkrankte ihre Mutter schwer an einer seltenen Autoimmun-Erkrankung. Heute geht es ihr zum Glück gut. Doch welche Kraftanstrengung der Ritt durchs Gesundheitssystem damals die Mutter und mit ihr die ganze Familie gekostet hat, wie wichtig ein ganzheitlicher Blick auf den Menschen und ein interdisziplinäres Zusammenarbeiten während der Erkrankung und auf dem Weg der Behandlung ist, das war für Vanessa Schneider ein Aha-Erlebnis.
„Die Entstehung von Krankheitsbildern fasziniert mich, und noch mehr natürlich, wie sie sich beheben lassen.“
„Da habe ich endgültig entschieden, mich weiter in die Pharma-Kommunikation hineinzugraben. Ich interessiere mich für die Indikationen: Die Entstehung von Krankheitsbildern fasziniert mich, und noch mehr natürlich, wie sie sich beheben lassen“, so Schneider weiter. „Außerdem haben wir es in Pharma und Healthcare mit einer Vielzahl ganz unterschiedlicher Zielgruppen zu tun und das ist kommunikativ hochspannend: Eine Ärztin braucht schließlich eine ganz andere Ansprache und Informationen als ein Patient.“
Nicht alles Globale funktioniert auch lokal
Genauso wichtig wie die passgenaue Ansprache der Zielgruppe sei übrigens die genaue Kenntnis der verschiedenen Märkte, erzählt Schneider weiter. „Gerade bei unseren Konzernkunden erleben wir immer wieder, dass die Globalisierung sie vor enorme Herausforderungen stellt: Viele Kampagnen kommen von der globalen Ebene, lassen sich aber nicht ohne Weiteres auf den deutschen Markt adaptieren. Meist müssen sie den Marktgegebenheiten angepasst werden.“ Hinzu komme ein immer höherer Budgetdruck in Pharma und Healthcare, der sich automatisch auch auf die Agenturwelt übertrage.
„Ein offener und ehrlicher Blick vor Beginn einer Zusammenarbeit lohnt sich für beide Seiten.“
Wie PINK CARROTS damit umgeht? Die Agentur setzt auf den persönlichen Kontakt. Bevor sich das Team zum Beispiel in einem Pitch engagiert, gibt es erstmal ein „Chemistry-Meeting“ mit dem potenziellen Kunden. „In so einem Termin schauen wir einfach, ob die Chemie stimmt zwischen dem Unternehmen und uns als lokaler, inhabergeführter Agentur aus Deutschland. Dieser offene und ehrliche Blick vor Beginn einer Zusammenarbeit lohnt sich für beide Seiten“, erzählt die Geschäftsleiterin. Gerade kürzlich habe die Agentur die Teilnahme an einem Pitch abgelehnt, für den es kein Honorar gegeben hätte, dafür aber ganze 18 Mitbewerber. Die Aufwände für einen Pitch auf Agenturseite liegen schnell im fünfstelligen Bereich. Entsprechend genau gilt es abzuwägen, bevor man Ressourcen investiert.
Wenn der Pitch zum Highlight wird
Wo es aber passt zwischen Kunde und Agentur, da kann sich der Pitch auch zu einem echten Highlight entwickeln: Gerade dieses Jahr gewann PINK CARROTS einen Pitch und die Marketing-Expertin kommt fast schon ins Schwärmen, wenn sie davon erzählt: „Wir haben im Team alles vorbereitet, die Aufgabe und Zielsetzung analysiert, viel Arbeit reingesteckt. Dann kam unsere Kreation mit einer Idee um die Ecke und ich wusste sofort: Das ist es und nichts anderes.“ Schneiders Intuition sollte recht behalten und es kam sogar noch besser: Eine Marktforschung bestätigte, dass die Idee die Zielgruppe ebenso bewegt. „Wenn die MaFo das Bauchgefühl bestätigt, ist das doch das Beste überhaupt“, freut sich Schneider abschließend.

