Wie effektiv sind Recruiting-Videos in Stellenanzeigen?

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Gute gemachte, in Stellenazeigen eingebettete Recruiting-Videos erregen die Aufmerksamkeit von Bewerbern.
Sascha Baron ist Gründer von dreilandmedien © dreilandmedien
Krankenhäuser müssen heute kreativ werden, um auf sich aufmerksam zu machen. Ein Weg, den inzwischen viele Arbeitgeber gehen, ist die Einbettung von Recruiting-Videos in Stellenanzeigen.

Der Online-Stellenmarkt ist unübersichtlich geworden und inzwischen gilt für Krankenhäuser, was man früher Bewerbern gepredigt hat: Aus der Masse hervorstechen. Das fordert die Kreativität der Personaler bei der Gestaltung von Online-Stellenausschreibungen heraus. Gut gemachte Recruiting-Videos in Stellenanzeigen können ein effektives Mittel sein, um Bewerber von sich zu überzeugen.

Die Aufmerksamkeit der Bewerber erregen

Eine Stellenanzeige mit eingebettetem Video erregt die Aufmerksamkeit – bewegte Bilder machen die Inserate bunt, lebendig und abwechslungsreich. Sie sprechen die Emotionen potenzieller Bewerber an. Außerdem haben sie einen gewissen Entertainmentfaktor. So bieten Arbeitgebervideos eine erste Möglichkeit der Identifikation und Empathie mit dem neuen Arbeitgeber. Doch damit nicht genug: „Recruiting-Videos liefern Bewerber wichtige Hintergrundinformationen, die für die Arbeitsplatzwahl essenziell sind“, sagt Sascha Baron. Der gelernte Journalist ist Gründer von dreilandmedien und auf das Thema Storytelling im Employer Branding spezialisiert.

Für das HELIOS Universitätsklinikum Wuppertal  hat dreilandmedien ein Recruiting-Video erstellt. © dreilandmedien.

Arbeitgebervideos geben einen authentischen Einblick in die Arbeitswelt eines Unternehmens. Man kann darin zukünftige Arbeitskollegen zu Wort kommen. Bewerber bekommen so eine Ahnung davon, was sie in ihrem neuen Job erwartet, erklärt Sascha Baron. Mit den Videos können Krankenhäuser Informationen vermitteln, die eine schnöde Stellenanzeige nicht weitergeben kann und die künftigen Mitarbeitern besonders wichtig sind: nämlich weiche Arbeitsfaktoren wie z.B. das Betriebsklima oder die Unternehmenskultur. Das macht diese Formate gerade für Kliniken besonders spannend, findet der Recruiting-Experte. „Gerade Ärzte oder Pflegepersonal ist das Betriebsklima besonders wichtig. Diese Themen lassen sich praktisch nur in einem Video glaubhaft thematisieren.“

Arbeitgebervideos erhöhen außerdem das Matching, also die Wahrscheinlichkeit, dass Bewerber zum Unternehmen passen und umgekehrt. Baron berichtet, dass Stellenanzeigen mit Videos deutlich häufiger angeklickt werden als klassische Textanzeigen. „Bewerber erfahren beim Lesen der Stellenanzeigen nicht wirklich etwas über ihren potenziell neuen Arbeitsplatz. Übliche Formulierungen wie ‚agiles Umfeld‘ oder ‚gute Weiterbildungsmöglichkeiten‘ haben wenig Aussagekraft.“

Worauf ist zu achten?

Recruiting-Videos leben von ihrer Authentizität. Untersuchungen belegen, dass Bewerbern dieses Merkmal besonders wichtig ist. Darüber hinaus sollten die Videos nicht zu lang sein, damit sie nicht die Aufmerksamkeit der Zuschauer verlieren. „Recruiting-Videos sind keine Werbevideos, sondern eher kleine Reportagen und Dokumentationen„, bestätigt Sascha Baron. Er fährt fort: „Es geht darum, die Wirklichkeit spannend darzustellen und nicht um die Bebilderung von Werbeaussagen. Im Mittelpunkt sollten die Menschen und ihre Geschichten stehen.“

Ein Recruiting-Video muss nicht immer mit großen finanziellen Aufwendungen verbunden sein, dennoch sollten Krankenhäuser auf eine gewisse Qualität achten. Bewerber merken schnell, ob es sich um zusammengeschusterte Video Marke Eigenbau oder um professionelle Arbeit handelt. Gut gemachte Beiträge, die in sich stimmig und authentisch sind, vermitteln kompakt und anschaulich Informationen, sprechen Kandidaten persönlich an und geben einen Eindruck vom der Unternehmenskultur des künftigen Arbeitgebers. Solche Videos in Stellenanzeigen erhöhen die Arbeitgeberattraktivität der Kliniken und helfen effektiv bei der Suche nach Fachkräften.

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