Mit der Umbenennung von BeiGene in BeOne Medicines will das global tätige Onkologieunternehmen ein sichtbares Zeichen setzen. Der neue Name steht für mehr als ein Rebranding: Er ist Ausdruck eines strategischen Wachstumsplans. Martin Völkl, General Manager Germany & Austria, erklärt, was das konkret bedeutet.

Worum geht es in diesem Artikel?

BeOne Medicines, ein global tätiges Onkologieunternehmen, verfolgt mit der Umbenennung von BeiGene eine klare Wachstumsstrategie. Ziel ist es, jährlich zehn neue Wirkstoffe in die klinische Entwicklung zu bringen und durch sektorübergreifende, internationale Kooperationen die Versorgung von Krebspatientinnen und -patienten weltweit zu verbessern.
Martin Völkl, General Manager Germany & Austria, unterstreicht dabei die Schlüsselrolle innovativer Kommunikation – von klassischen Medien bis zu kreativen Formaten wie Events und einer Fashion-Kollektion für medizinisches Personal. Forschung in Deutschland und der direkte Austausch mit Patientinnen, Patienten, Wissenschaft, Behörden und Politik machen BeOne laut Unternehmen zu einem Impulsgeber für faire, zukunftsorientierte Versorgung in der Onkologie und Hämatologie.

„Der neue Name BeOne Medicines (…) spiegelt die mutige Vision des Unternehmens wider, Krebs durch die transformative Kraft globaler Zusammenarbeit und sektorübergreifender Partnerschaften zu besiegen“, heißt es in der Pressemitteilung des Unternehmens. Was das genau bedeutet und welche Schritte das Rebranding begleitet haben, weiß Martin Völkl, General Manager Germany & Austria bei BeOne. „BeOne, das steht für Einheit. Globale Zusammenarbeit, sektorenübergreifende Zusammenarbeit und ja, auch ein Versprechen für die Zukunft“, sagt er. Ein Versprechen, das das Unternehmen auf mehreren Ebenen sichtbar machen will. Neben klassischer Pressearbeit setzt BeOne auf kreative Kommunikationsformate. „Wir bauen es in Vorträge ein, in Events, in Kongresse. Wir unterstützen u.a. auch eine Fashion-Kollektion für medizinisches Fachpersonal – in Kooperation mit einem Designerkollektiv.“

Intern bringe die Umfirmierung keine direkten strukturellen Veränderungen im deutschen Team mit sich, aber sie stärke die globale Vernetzung. In Zahlen heißt das: Die 150 deutschen Mitarbeitenden haben jetzt einen noch direkteren Draht zu 11.000 Kolleginnen und Kollegen weltweit. Der kulturelle Wandel, den das mit sich bringe, sei spürbar. „Lokalisierung ist wichtiger denn je. Und dieses Mindset, mit verschiedenen Kulturen arbeiten zu können, sich darauf einzulassen, das ist etwas, das wir aktiv fördern.“

Forschungsagenda BeOne Medicines:10 Moleküle pro Jahr

Im Zentrum der Wachstumsstrategie steht die Forschung. BeOne will jährlich zehn neue Moleküle in die klinische Entwicklung bringen – eine Zahl, die für ein junges Biotech-Unternehmen – BeOne wurde 2010 gegründet – durchaus bemerkenswert ist. „Das resultiert dann entsprechend in einer großen Anzahl an Phase-3-Studien. Wir haben so 40 Phase-3-Studien beziehungsweise zulassungsrelevante Studien mit ungefähr 30 Wirkstoffen“, so Völkl. Der Fokus liegt auf Hämatologie und Onkologie. Das Ziel: Innovationen schnell und qualitativ hochwertig in die Versorgung bringen. Aber wie?

„Wenn wir es schaffen, unsere Innovationen dorthin zu bringen, wo sie gebraucht werden, haben wir unseren Auftrag erfüllt.“

Kooperation als Prinzip – nicht als Schlagwort

Kooperationen spielen eine zentrale und vielschichtige Rolle, um dieses Ziel zu erreichen. Mit Patienten, Wissenschaft, Behörden und Politik. „Es ist wichtig, sich alle Beteiligten in diesem Prozess anzusehen beziehungsweise umgekehrt: niemanden zu vergessen“, betont Völkl. Das Unternehmen hat ein globales, hybrides Setup mit mehreren regionalen Hubs, beispielsweise in Basel. Sie fungieren als „Technologie-Hubs“ und sind Raum für wissenschaftlichen Austausch. Dies sei die Grundlage, um „am Puls der Entwicklungen“ zu sein. Globale Teams sind für die Identifizierung und Umsetzung strategischer Kooperationen zuständig. Für den Zugang zum Markt und zur Versorgung sind sektorenübergreifende Partnerschaften entscheidend. Dazu zählen:

  • Patientinnen und Patienten: Direkter Dialog ist entscheidend, um deren Bedürfnisse und Medical Needs zu verstehen und Studiendesigns entsprechend zu gestalten.
  • Wissenschaft: Enge Abstimmung ist notwendig, um relevante Forschungsfragen und Hypothesen zu klären und zu untersuchen.
  • Behörden: Ein frühzeitiger Dialog ist wichtig, um Studiendesigns und Endpunkte abzustimmen, die eine Zulassungsentscheidung ermöglichen.
  • Politik und Akteure der Selbstverwaltung: Kontakt ist notwendig, um die Voraussetzungen für die Integration neuer Therapien in die Versorgung zu verstehen (z. B. über Nutzenbewertungen, Preisverhandlungen und innovative dezentrale Modelle).

Kollaboration und Kooperationen sind wichtige Stellschrauben – auch mit Blick auf den Innovationsdruck. In Zukunft wird, so Völkl, der Evidenzgewinn in der klinischen Forschung, insbesondere bei kleineren Patientenkollektiven, andere Formate erfordern – und muss in Kooperation erfolgen, um weiterhin Anreize für Hersteller zu schaffen, Innovationen anzubieten.

Forschung in Deutschland

Deutschland spielt im globalen Kontext von BeOne eine bedeutende Rolle. Aktuell betreut das Unternehmen hier 15 klinische Studien. Europa ist an etwa einem Drittel der weltweit Studienteilnehmenden beteiligt. „Deutschland ist ein sehr, sehr wichtiger Markt“, sagt Völkl. „Wenn man sich ansieht, was eine unserer größten Stärken in Deutschland ist, dann ist es die wirklich hochangesehene Struktur und die Breite an hochqualifizierten, weltweit anerkannten Wissenschaftlern.“ Das Medizinforschungsgesetz setzt seiner Meinung nach wichtige Anreize, mehr Forschung nach Deutschland zu bringen. „Das motiviert uns zusätzlich, Patienten in Zulassungsstudien in Deutschland einzubeziehen.“

Versorgungsrealität im Blick

Dennoch sieht Völkl im Zugang zur Versorgung Herausforderungen. „Ich nehme wahr, dass diese Innovationen dann in der Pipeline stehen, dass es vielleicht auch einen Market Access gibt. Trotzdem gibt es Probleme, dass die neue Therapie dann in die Versorgung kommt.“ Er plädiert für lösungsorientiertes Denken – auch mit Blick auf öffentliche Narrative zur Digitalisierung. „Ich bin ein absoluter Fan davon, dass das Glas halb voll ist und nicht halb leer.“ Gerade bei Themen wie KI und vernetzte Datennutzung gehe es darum, Chancen sichtbar zu machen und „gute positive Beispiele“ in den Mittelpunkt zu rücken. Erzählen, was geht, statt sich kommunikativ an Hürden abzuarbeiten und die Chancen dabei aus dem Blick zu verlieren.

Ausblick: Verantwortung übernehmen, Impulse setzen

BeOne versteht sich als Impulsgeber in Forschung wie Versorgung. „Wir sehen uns in fünf Jahren als eines der weltweit führenden Unternehmen in der Onkologie und Hämatologie“, sagt Völkl. Dafür will das Unternehmen weiter in die klinische Entwicklung investieren und zugleich den Dialog über faire, nachhaltige Versorgung aktiv mitgestalten. „Wenn wir es schaffen, unsere Innovationen dorthin zu bringen, wo sie gebraucht werden, haben wir unseren Auftrag erfüllt.“

FAQ – BeOne Medicines: Rebranding & Strategie

Was ist BeOne Medicines?
BeOne Medicines ist ein global tätiges Onkologie- und Hämatologieunternehmen, das zuvor unter dem Namen BeiGene bekannt war.

Warum wurde BeiGene in BeOne Medicines umbenannt?
Die Umbenennung ist Teil einer globalen Wachstumsstrategie und soll die Vision von Zusammenarbeit, Forschung und Versorgung besser sichtbar machen.

Welche Rolle spielt Kommunikation im Rebranding?
Kommunikation unterstützt den Wandel durch kreative Formate, interne Vernetzung und externe Sichtbarkeit – z. B. über Medienarbeit, Events und Designprojekte.

Worin liegt der Forschungsschwerpunkt von BeOne Medicines?
BeOne konzentriert sich auf Onkologie und Hämatologie mit dem Ziel, jährlich zehn neue Moleküle in die klinische Entwicklung zu bringen.

Welche Bedeutung hat Deutschland für BeOne Medicines?
Deutschland ist ein zentraler Forschungsstandort mit 15 aktiven Studien und enger Zusammenarbeit mit medizinischen Einrichtungen und Behörden.