Havas Media Health+, Sandra Cölln: „Nicht schnacken – machen“

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Sandra Cölln, Havas
Sandra Cölln: "Die Konzentration von Havas Media Health+ liegt auf dem deutschen Markt." © Havas Media
Sandra Cölln leitet seit August die neu gegründete Unit Havas Media Health+ der Network-Agentur Havas Media. Welches Profil die neue Unit hat und welchen Aufgaben sie sich widmet, berichtet sie im Interview mit Health Relations.

Health Relations: Havas Media ist eine der größten Mediaagenturen im deutschen Markt und hat in den vergangenen Jahren verstärkt Kunden aus dem Healthcare-Bereich gewonnen. Wie positionieren Sie die neue Health-Unit am Markt?

Sandra Cölln: Unser größter USP liegt darin, dass wir keine Holdingstruktur haben – wie beispielsweise die klassischen Netzwerk-Agenturen. Damit können wir unseren Kunden zu 100 Prozent Transparenz bieten. Das ist in allen Märkten ein großes Thema. In der Healthcare-Branche hat dieses Vertrauen „ein Mann/Frau – ein Wort“ ohne Hintertürchen sicherlich noch einmal einen besonderen Stellenwert. Nicht umsonst ist es eine Branche, die sich bis dato sehr stark auch über kleinere und mittelständige Agenturen hat beraten lassen. Hier greift das Vertrauen einfach anders. Und das ist auch einer der Gründe für die Ergänzung in der Benennung. Das „Health+“ im Namen hilft einer noch schnelleren Orientierung und dient der Unterstreichung unserer Positionierung.

Health Relations: Haben Sie sich konkrete Ziele für den Healthcare-Markt gesteckt?

Sandra Cölln: Wir sind unter den führenden Agenturen im Mediaagentur-Markt in Deutschland und für Healthcare Kommunikation wollen wir sogar noch mehr erreichen. Health hat heute so viele Aspekte, dass wir „Freiraum“ für viele Richtungen lassen wollten. Der Schwerpunkt liegt auf OTC & RX – aber Healthy Lifestyle wie Sportlernahrung, Apothekenkosmetik oder CB12-Zahnpflegekaugummi möchten wir damit bewusst integrieren und „nicht nur“ die harten Indikationen.

„Um es auf den Punkt zu bringen: Fordern Sie uns gern.“

Health Realtions: Welche Leistungen bietet Havas Media Health+ an?

Sandra Cölln: Es wäre einfacher, wenn Sie mich fragen, welche Services wir nicht anbieten können oder wollen! Es ist so verdammt spannend, wie schnell und welche neuen Wege wir bespielen können; da sind beispielsweise die Kollegen aus dem Havas-Market-Bereich – Amazon ist schon heute ein wichtiger Player auch im Healthcare-Bereich. Wer hier seinen Fuß noch nicht in der Tür hat oder vielleicht nicht ganz optimal aufgestellt ist, der verschenkt im wahrsten Sinne des Wortes bares Geld! Oder nehmen wir die Kollegen aus dem Data Sience Bereich. Wir haben im Rahmen eines unabhängigen Forschungsprojekts ein Tool programmiert, das die größten Eyecatcher auf einem aktuellen Kampagnen-Motiv benennt. Wir haben versierteste Marktforscherinnen in der Medienbranche an Bord. Oder nehmen wir Search. Hier ist oft der Faktor Mensch ein limitierender Faktor – wir haben ein 127-köpfiges Team in Hamburg, das sich ausschließlich und nur um diesen Themenbereich kümmert. Und wenn Sie mich nicht stoppen, wird das noch ein sehr langes Interview!  Um es auf den Punkt zu bringen: Fordern Sie uns gern. Wenn es Bereiche gibt, die wir nicht in der Qualität bieten können sollten – und wer mich kennt, weiß, dass ich das ernst meine – dann kommunizieren wir das sehr klar.

Health Relations:  Wo ergeben sich Synergien mit dem globalen Havas-Netzwerk? Kann ein globaler Player wie Havas überhaupt lokal? 

Sandra Cölln: Ist Media und Kommunikation nicht automatisch – wenn es gut gemacht ist – immer lokal übersetzt? Also ein großes, dickes Ja, natürlich lokal! Nicht umsonst sind wir Havas Media Deutschland – wir haben nur den absoluten Vorteil, dass wir international können, wenn es benötigt wird. Wenn wir vom 11. bis 15. November den Neuroscience Kongress in Washington bespielen wollen, dann bedarf es einen Blick in unser internes „Telefonbuch“ und wir haben einen Call mit den Kollegen organisiert, die uns die lokalen Möglichkeiten und Gegebenheiten aufzeigen. Das ist eben der Vorteil – wenig Reibungsverluste und sehr effiziente Kommunikationswege. Aber die Konzentration von Havas Media Health+ und im direkten Team liegt definitiv auf dem deutschen Markt – mit der Möglichkeit „alles aus einer Hand“ auch über den deutschen Markt hinaus.

Health Relations: Wie sieht die Zusammenarbeit mit der Kreativ-Healthcare-Agentur Havas Health and You aus?

Sandra Cölln: Ganz nach dem Motto: Alles kann, nichts muss. Die Entscheidung liegt bei jedem Kunden. Wir arbeiten mit vielen tollen Partnern im Creations & PR-Bereich zusammen – und können, wenn gewünscht, alles auch aus einer Hand machen. Aber der Wunsch und das Bedürfnis des Kunden stehen im Mittelpunkt. Wir fokussieren qualitativ die beste Lösung auf individuelle Bedürfnisse und Fragestellungen  – da gilt es auch, die Antwort klug und individuell zu beantworten.

„In Hamburg sagt man „nicht schnacken – machen“. Ob mir das gelingt – dürfen und müssen andere am Ende beurteilen.“

Health Relations: Sie sind seit August in Ihrer neuen Funktion tätig, was waren Ihre ersten Handlungen? 

Sandra Cölln: Ich denke „einfach einen verdammt guten Job zu machen“ trifft es vermutlich ganz gut auf den Punkt. In Hamburg sagt man „nicht schnacken – machen“. Ob mir das gelingt – dürfen und müssen andere am Ende beurteilen. Mit Havas Health+ haben wir dem Kind einen Namen gegeben, der den bereits vorhandenen Erfolg greifbar macht – und ich würde lügen, wenn da nicht noch Platz für Neues ist.

Health Relations: Was motiviert Sie persönlich bei der neuen Aufgabe? 

Sandra Cölln: Ich bin jemand, der sehr gern für Chefs arbeitet, die wissen, was sie wollen, die Leitplanken aufstellen, aber mir Spielraum und das Vertrauen geben, das ich benötige, um erfolgreich zu sein – erfolgreich im Sinne der Firma. So jemanden habe ich in Sven Traichel gefunden. In meinen Augen einer der, wenn nicht sogar der Top-Medienmann der Branche. Das Wichtigste, und das ist übrigens unabhängig von meinem Arbeitgeber, ist: Ich mache einfach tatsächlich gern einen verdammt guten Job. Das ist meine intrinsische Motivation. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, welche Aufgabe ich am liebsten mache. Mir geht es darum, zu verstehen, wo wirklich das Problem liegt. Am Ende des Tages zahlt uns natürlich der Kunde. Aber ich finde es genauso wichtig, dass der Mitarbeiter sagt  „Mensch, du hast mich wirklich verstanden“.

Health Relations: Was sind die Ziele fürs nächste Jahr? 

Sandra Cölln: Mit gutem Beispiel voranzugehen und nur Dinge versprechen, die ich bzw. wir in der Havas Health+ auch wirklich einhalten kann. Das kennen Healthcare-Kunden aus meiner alten Wirkungsstätte (Sandra Cölln war bis April 2023 Leiterin des Bereichs Healthcare Sales bei Bauer Advance in Hamburg, Anm. der Redaktion)  und das gilt auch für meinen neuen Wirkungskreis. Alles andere käme für mich auch nicht infrage – ich würde ja sonst meine Glaubwürdigkeit verlieren. Und last but not least – ein glückliches und zufriedenes Team – ohne das geht es nämlich nicht!

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