Rund 99 Prozent aller Chef- und Oberärzt:innen sowie Niedergelassene nutzen die Fachzeitschrift, um beruflich am Ball zu bleiben, davon rund 70 Prozent sehr intensiv. So das Ergebnis der LA-MED Facharzt-Studie 2022, für die 8 Fachgruppen befragt wurden. Das entspricht in etwa dem in der Vorgängerstudie 2020 erhobenen Wert. Das wöchentlich erscheinende Deutsche Ärzteblatt wird dabei von allen Fachgruppen gelesen, es verzeichnet mehr als 67 Prozent Lesende pro Ausgabe (LpA). Bei Internist:innen (LpA 71,4 %), in der Neurologie & Psychiatrie (71,5 %) und der Orthopädie & Unfallchirurgie (68,1 %) ist das Deutsche Ärzteblatt sogar der meistgelesene Fachtitel.
Ähnlich wichtig wie die Fachzeitschrift ist den Befragten der Fachaustausch mit Kolleg:innen und die Teilnahme an Tagungen/Kongressen. Eine detaillierte Befragung zum Fortbildungsverhalten ergab, dass besonders Live-Webinare in der Pandemie häufig genutzt wurden. Die berufliche Informationssuche im Internet hat etwas zugenommen. Jedoch: „Ganz generell ist die ‚Online-Revolution‘ auch in Zeiten der Pandemie im Vergleich zu den LA-MED-Daten von 2020 ausgeblieben“, sagt Dr. Monika von Berg, Vorstandssprecherin der LA-MED.
Postalische Pharma-Aussendungen stärker genutzt
Die postalischen Aussendungen der Pharmaunternehmen wurden in der Pandemie deutlich stärker zu Informationszwecken herangezogen als noch zwei Jahre zuvor. Der Pharmareferent hingegen wurde etwas seltener von den Befragten genannt. In der Pandemie hat sich die Rolle des Außendienstes neu formiert: „Er muss mehrdimensional agieren und auch mit allen digitalen Kanälen vertraut sein und sie bespielen können“, sagte Jürgen Jeske, Leiter Strategie & Konzeption bei der Hamburger acrobat.werbeagentur plus gmbh gegenüber Health Relations.
Über diese Touchtpoints erreicht man Fachärzt:innen
Der „Touchpoint Relevanz-Check“ der Facharzt-Studie offenbart außerdem, wie die einzelnen Kontaktpunkte von Fachärzt:innen genutzt werden, um sich über neue medikamentöse Therapien zu informieren. Auch hier sind Fortbildungen, Fachzeitschriften und Gespräche mit Kolleg:innen die wichtigsten Informationsquellen.
Die verschiedenen Online-Touchpoints wie Online-Archive, Google-Recherche, Websites, Newsletter etc. legen zu, durchgängig jeweils um rund 2 Prozentpunkte, was mit dem Online-Zuwachs bei den Informationsquellen korrespondiert. Die Rangreihe der Touchpoints hat sich gegenüber 2020 kaum verändert. Arzt-/Ärztin-Communities sowie Pharmawebsites bilden in der Tabelle das Schlusslicht, sie sind für die wenigsten befragten Fachärzt:innen „sehr relevant“.