Storytelling – Was Healthcare Marketeers vom Daten-Journalismus lernen können

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Daten spielen in der Healthcare-Kommunikation eine große Rolle. Studien, Versuchsergebnisse, Statistiken – Fakten erhöhen die Glaubwürdigkeit der Nachricht.

So notwendig Zahlen sind, so hoch ist allerdings auch die Gefahr, dass diese den Konsumenten abschrecken. Der Daten-Journalismus hat dafür Lösungen erarbeitet.

Digitale Interaktion im Netz ist geprägt von schnell zu verarbeitendem Content. Innerhalb der ersten zehn Sekunden entscheidet der User, ob er auf der Website länger verweilen wird. Die attraktive, einladende Konzeption der eigenen Online-Performance ist also essentiell. Die Herausforderung für Healthcare Marketeers lautet Informationen ansprechend zu verpacken, um Ärzte zu engagen. Keine leichte Aufgabe. Aber es gibt gute Lösungsansätze und Inspirationen. Zu finden sind diese im Daten-Journalismus. Denn Nachrichtenredakteure stehen vor einem ähnlichen Problem: Zahlen und Daten schrecken Leser ab, sind für den Content aber enorm wichtig.

Der Daten-Journalismus hat seit dem 19. Jahrhundert unzählige Arten der Aufbereitung von Fakten entwickelt, mit dem Ziel, den Leser in die Geschichte zu ziehen. Funktioniert es, wird aus der Herausforderung ein Riesenvorteil: Daten verleihen einer Story Substanz. Vor allem aber können sie neugierig machen.

Daten-Journalismus: Interaktion und Visualisierung

In den meisten Fällen bieten sich visuelle oder interaktive Konzepte an. Schließlich verarbeitet unser Gehirn Bilder bis zu 60.000 Mal schneller als Text.

Ein Beispiel für eine interaktive Konzeption von Datenwiedergabe ist die Grafik “100 Years of Rock. In less a minute”. Von 1900 bis in die 2000er hinein baut sich die Musikgeschichte anhand von Genres grafisch auf. Es entwickelt sich ein spannendes Bild vor den Augen des Users. Zudem kann er auf die einzelnen Blöcke klicken und sich Beispiele für die jeweiligen musikalischen Stilarten anhören.

Daten-Journalismus
Die Grafik baut sich vor den Augen des Users auf. 100 Jahre Musikgeschichte in wenigen Sekunden dokumentiert.

Guter Daten-Journalismus erzählt eine ganz eigene Geschichte. Allerdings braucht es Mittel und Wege bloßes Zahlenwerk zu übersetzen, die Zahlen zu emotionalisieren und für den Konsumenten greifbar zu machen.

Ein Beispiel für eine geschickte Visualisierung von statistischen Zahlen ist ein Zeitungsartikel über die Anzahl der an Heroin verstorbenen Menschen in New Jersey. Eine bloße Meldung mit dem Titel: “Über 5.000 Drogentote in New Jersey” hätten mit Sicherheit viele User überlesen. Die Online-Redaktion aber postete stattdessen eine Auflistung von kleinen Grabstein-Symbolen mit Namen und Alter all jener Opfer, die seit 2004 durch Heroinkonsum verstorben sind.

Daten-Journalismus
Daten-Journalismus schafft es, Zahlen Storys erzählen zu lassen. Wie hier, in diesem Bericht über Drogentote in New Jersey.

Healthcare-Marketeers sollten sich von diesen Beispielen inspirieren lassen. Wie viele Patienten sterben beispielsweise an Krankheiten wie Krebs? Und wie viele wurden durch die Forschung gerettet?

Storytelling mit den Mitteln des Daten-Journalismus kann ein Weg sein, um genau solche Fakten in Botschaften zu transportieren – und sich souverän als Marke im Netz zu präsentieren.

 

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