„Wir möchten die Dental-Kommunikation im Fokus des COMPRIX sehen.“

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Thomas Schmidt-Bieber, Dental-Jurypräsident beim COMPRIX 2019, © Schmidt-Bieber Communications
Thomas Schmidt-Bieber, Dental-Jurypräsident beim COMPRIX 2019, © Schmidt-Bieber Communications

Eine lange Erfolgsstory: Vor 27 Jahren wurde der COMPRIX geboren, der größte europäische Wettbewerb für kreative Healthcare-Kommunikation. Unter der Regie von Mitbegründer Thomas Schmidt-Bieber soll die DENTAL-Kategorie in diesem Jahr weiter gestärkt werden. Der neue Jurypräsident und Inhaber von Schmidt-Bieber Communications über seine Pläne, Trends und die Bedeutung des Awards für die Dental-Branche.

Health Relations: Seit 2017 ist die Dental-Branche mit einer eigenen Jury beim COMPRIX vertreten. Dental-Projekte konnte man schon vorher einreichen. Wozu brauchte es eine eigene Jury?

Thomas Schmidt-Bieber: Um den Dental-Bereich innerhalb des COMPRIX zu stärken. Wir erhalten mittlerweile über 300 Einreichungen, davon allerdings nur eine sehr geringe Zahl aus der Dental-Branche. Und das, obwohl die Werbung im zahnmedizinischen Bereich einen großen und wichtigen Teil der Healthcare-Kommunikation ausmacht. Das ist vor allem damit zu begründen, dass man Dental-Projekte bis vor drei Jahren nur innerhalb der C-Kategorie, also Non Rx und Non OTC, einreichen konnte. In dieser Kategorie kommen Arbeiten aus interessanten, aber grundverschiedenen Bereichen zusammen. Die zahnmedizinischen Einreichungen bringen aber eine ganz eigene Welt und Kommunikationssprache mit, die nicht die ihnen gebührende Berücksichtigung gefunden hat. Daher war klar: Wir brauchen eine eigene Jury für diesen wichtigen Healthcare-Bereich.

Health Relations: Das ist jetzt drei Jahre her. Was hat sich seitdem getan?

Thomas Schmidt-Bieber: Es war ein entscheidender Schritt, der Dental-Kommunikation mehr Raum zu geben und damit mehr Wirkungskraft zu verleihen. Wir sind hier auf dem richtigen Weg. Aber klar ist auch: Die Dental-Jury ist noch neu. Wir stehen noch am Anfang. Viele Agenturen und Unternehmen, die in der Dental-Kommunikation unterwegs sind, kennen den COMPRIX teilweise gar nicht. Die Nachricht, dass dieser Wettbewerb der bedeutendste Healthcare-Award in Europa ist, hat sich bei Dental-Unternehmen noch nicht durchgesetzt. Das hat vor allem historische Gründe. Wir kommen aus dem klassischen Pharmabereich. Wenn man eine neue Kategorie einführt, dauert es meist einige Jahre, bis die Neuerung bekannt ist, sich durchsetzt und Unternehmen oder Agenturen teilnehmen. Wir hoffen, dass wir in diesem Jahr ein großes Stück weiter vorankommen.

Health Relations: Haben Sie daher in diesem Jahr das Präsidentenamt für die Dental-Jury übernommen? Was möchten Sie erreichen?

Thomas Schmidt-Bieber: Auf den Punkt gebracht: Eine breitere Kommunikation, mehr Awareness und mehr Einreichungen. Wir möchten die Dental-Kommunikation im Fokus des COMPRIX sehen, in dieser Branche mehr bewegen und die Leute mobilisieren.

Health Relations: Wie möchten Sie das erreichen?

Thomas Schmidt-Bieber: Dazu gehört zum einen eine breitere Kommunikation, um eine höhere Awareness zu schaffen. Zum anderen auch eine gute Jury-Arbeit. Hier möchte ich in intensiven Diskussionen mit meinem neuen Jury-Team noch stärker daran arbeiten, die Kategorie „Dental“ voranzutreiben. Schließlich ist das Networking und der Austausch innerhalb unserer Jurysitzungen das, was den COMPRIX ausmacht, sozusagen die Seele des COMPRIX. Unser Anspruch dabei ist, die Qualität in der Werbung weiterzuentwickeln. Sprich, darauf zu achten, wohin sich die Werbewelt bewegt, was gefördert werden muss, mutige Arbeiten zu honorieren. Immer natürlich auf der Basis einer gerechten, neutralen Abstimmung. Sicherlich von Vorteil dabei sind meine langjährigen Erfahrungen in verschiedenen Jurys, zuletzt als Präsident der ebenfalls noch jungen Kategorie „Digital/Neue Medien“.

Health Relations: Wenn man auf die letzten Jahre zurückblickt: Gibt es Trends in der Dental-Kommunikation?

Thomas Schmidt-Bieber: Von Trends würde ich nicht sprechen. Vielmehr geht es um neue Überraschungseffekte. Das ist es, worauf es beim COMPRIX ankommt. Betrachtet man die Einreichungen über die letzten Jahrzehnte hinweg, kann man eine starke Entwicklung hin zu mehr mutiger Werbung, zu mehr Originalität und Emotionalität ausmachen. Heute lassen sich die Unternehmen und Agenturen etwas einfallen. Weg von informativen, langweiligen Belehrungskampagnen hin zu einer pfiffigen, spritzigen Werbung. Das entspricht natürlich der Idee des COMPRIX per se und gilt für Pharma wie für Dental gleichermaßen.

Health Relations: Im letzten Jahr war auch eine Testimonial-Kampagne unter den Dental-Gewinnern dabei. Erwarten Sie weitere Einreichungen mit diesem Fokus in diesem Jahr?

Thomas Schmidt-Bieber: Dabei ging es um das Produkt eines Interdentalbürsten-Herstellers, zu dem das Testimonial Jürgen Vogel perfekt gepasst hat. Daher sehe ich hier kein Trendsetting, das die Dental-Kommunikation zwangsläufig weiter forcieren wird. Bislang sind Testimonial-Kampagnen im Pharma- und Dental-Bereich eher selten. Hier ging es vielmehr um die gute Idee. Ebenso wenig werden zukünftig nur noch Motive eingereicht werden, die die Wertschätzung des Praxisteams in den Fokus rücken. Auch hierzu gab es im letzten Jahr eine supergut gemachte, sympathische Einreichung. Diese ist aber deshalb honoriert worden, weil die Kernidee überraschend war, nicht direkt an Zahnärzte zu kommunizieren, sondern das Praxisteam zu involvieren. Durch die Auszeichnung solcher kreativen Projekte treiben wir die Emotionalisierung in der Dental-Werbung immer ein Stück weiter voran.

Health Relations: Also besitzt der COMPRIX eine große Bedeutung für die Dental-Branche?

Thomas Schmidt-Bieber: Ein klares Ja! Perspektivisch gesehen. Derzeit aber leider noch eine viel zu geringe. Die Gründe habe ich bereits genannt. Aber ich bin mir sicher, dass die Relevanz des COMPRIX für die Dental-Industrie in den nächsten Jahren zunehmen wird. Denn: Durch immer mehr Einreichungen, die wir mit der Schaffung einer eigenen Dental-Jury erzielen werden, wird sich auch der Wettbewerb in diesem Bereich weiterentwickeln. Wettbewerb führt dazu, dass die Ergebnisse besser werden. Die Industrie wird mehr und mehr ein Auge darauf haben, was in der Dental-Kommunikation fruchtet und was für neue Möglichkeiten denkbar sind. Es entsteht dadurch eine positive, inspirative Competition. Das spornt an und ist genau das, was wir wollen.

Health Relations: Was können die Teilnehmer vom diesjährigen COMPRIX erwarten?

Thomas Schmidt-Bieber: Zum einen wieder einmal viele neue kreative Impulse, die eine große Zugkraft für die gesamte Healthcare-Kommunikation besitzen. Zum anderen einen tollen Veranstaltungstag am 24. Mai in Berlin. Und das nicht nur abends, sondern den ganzen Tag. Zum dritten Mal in Folge haben wir einen hochkarätigen COMPRIX CAMPUS auf die Beine gestellt. Denn eines ist uns wichtig: Der COMPRIX ist mehr als nur eine Preisverleihung. Er ist der Thinktank der Healthcare-Kommunikation. Diesen Anspruch möchten wir mit der Fortbildungsveranstaltung CAMPUS weiter ausbauen. Die besten Leute aus Industrie, Verlagen, Agenturen und Wissenschaft sind dort als Speaker vorgesehen. Abends wartet dann eine Wahnsinns-Stimmung im Tipi auf alle Teilnehmer. Wir haben hier zwar nur begrenzte Plätze, wollten aber dennoch die Location nicht wechseln. Denn das enge Zusammenrücken und die Atmosphäre wurde in den letzten Jahren sehr geschätzt.

Health Relations: Wir bedanken uns bei Ihnen für das Gespräch!

Sie möchten auch dabei sein? Bis zum 5. März 2019 können Sie sich noch mit Ihrem Projekt bewerben! Mehr Informationen zur Einreichung, zur Preisverleihung und zum COMPRIX CAMPUS finden Sie hier!

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