Die digitale Akte: Das Gesundheitsnetzwerk der AOK
![Die digitale Akte im AOK-Gesundheitsnetzwerk](https://www.healthrelations.de/app/uploads/resized/2024/08/gesundheitsnetzwerk_laptop_g-100x54-c-center.jpg)
Die AOK startet ein Gesundheitsnetzwerk. Die digitale Akte soll in zwei Regionen den Datenaustausch zwischen Patienten, niedergelassenen Ärzten und Kliniken ermöglichen. Erstes Gebot: Die Zustimmung des Patienten.
Chance Digitalisierung: Mit zwei Pilotprojekten in Mecklenburg-Vorpommern und Berlin startet die AOK ihr digitales Gesundheitsnetzwerk. In der Region Mecklenburg-Vorpommern testen zwei Kliniken und das Ärztenetz „HaffNet“, ein Zusammenschluss von Ärzten in Vorpommern-Greifswald, die digitale Akte. Damit stehen etwa 8.000 Versicherten vier Anwendungen zur Verfügung: Das Aufnahme- und Entlassmanagement in den beteiligten Kliniken, der Austausch von Dokumenten zwischen Kliniken und niedergelassenen Ärzten, die Möglichkeit zum Hochladen eigener medizinischer Dokumente wie Organspendeausweis oder Mutterpass sowie die Option, selbst erhobene Vitaldaten und Messwerte in die eigene Akte einfließen zu lassen. Heißt: Auch medizinische Wearables erhalten somit eine zusätzliche Relevanz; ihre Daten können in die Therapieergebnisse einfließen. Zum Jahreswechsel folgt der zweite Pilot: Gemeinsam mit der privaten Klinikgruppe Sana Kliniken AG und Deutschlands größtem kommunalen Krankenhauskonzern Vivantes geht das Gesundheitsnetzwerk in Berlin an den Start. Beteiligt sind damit neun Kliniken und 13 medizinische Versorgungszentren von Vivantes sowie das Sana-Klinikum Lichtenberg. Etwa 114.000 AOK-Versicherte können somit künftig die digitale Akte nutzen.![digitale Akte](https://www.healthrelations.de/app/uploads/2024/08/screen_gesundheitsakte_g.jpg)
So sieht sie aus, die digitale Akte des Gesundheitsnetzwerks der AOK.
Diagnosen, Befunde und Medikation sowie Daten zu besonderen Risiken können leicht und sicher zur Verfügung gestellt und bei der Folgebehandlung berücksichtigt werden. Diese Transparenz erleichtert den an der Versorgung Beteiligten die tägliche Arbeit und bietet die Chance, dass sich Abstimmung, Qualität und Sicherheit der Behandlung verbessern.Auch bei Vivantes freut man sich auf den Piloten und gibt sich vorbereitet. "Wir haben schon vor mehr als drei Jahren begonnen, unsere IT-Architektur auf die Zukunft auszurichten und Themen wie die digitale Patientenakte und die digitale Interoperabilität mit Dritten in die Umsetzung zu bringen", erklärt Dr. Andrea Grebe, Vorsitzende der Geschäftsführung der Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH. "Mit der Digitalisierung erhalten die Patienten einen besseren Einblick in ihre Gesundheitsdaten. Sie werden damit auch in die Lage versetzt, noch stärker als bisher über Behandlungsoptionen mit zu entscheiden." "Die Daten bleiben beim Arzt oder bei der Klinik, wo sie erhoben wurden."Transparenz und Datensicherheit stehen im Vordergrund. Das Ziel ist keine zentrale Datenverwaltung. "Unser Ziel ist ein bundesweites Angebot für die AOK-Versicherten, das regional verschieden ausgestaltet wird", sagt Martin Litsch, Vorstandsvorsitzender des AOK Bundesverbandes. "Ein besonderes Merkmal ist die dezentrale Datenhaltung, die vor Datendiebstahl schützt", erläutert Christian Klose, Projektleiter für das Gesundheitsnetzwerk. "Die Daten bleiben beim Arzt oder bei der Klinik, wo sie erhoben wurden." Die Krankenkasse habe keinen Zugriff auf die Gesundheitsdaten. Zudem könne der Patient selbst entscheiden, welcher Arzt welche Informationen und Dokumente in der Gesundheitsakte einsehen darf.
![Digitale Akte](https://www.healthrelations.de/app/uploads/2024/08/Bildschirmfoto-2017-10-27-um-13.22.40.png)
Zustimmung seitens der gesetzlich Versicherten: YouGov-Umfrage im Auftrag des AOK-Bundesverbandes