Celebrity Marketing in Healthcare: Haben Promis mehr Potential als Influencer?

Jürgen Vogel wirbt für TePe-Interdentalbürsten – ein echter Coup. Und der Beweis, dass Celebrity-Marketing zumindest in der Dentalbranche funktioniert. Henner Mamane von der Agentur Think Out Of The Box glaubt: Da geht noch viel mehr. Sind Promis relevanter als Influencer, und hat Celebrity Marketing auch in der B2B-Kommunikation Potential?
Henner Mamane kennt sich aus mit Prominenten. Als Managing Director und Gründer der Agentur Think Out Of The Box ist Celebrity Marketing sein Kerngeschäft. In seinen Augen ist das Potential der Kommunikation mit Celebrities enorm – in der Dentalbranche und darüber hinaus. Kampagnen mit Promis hätten, so Mamane, für den gesamten Healthcare-Bereich eine hohe Relevanz, die bisher nicht ausgeschöpft würde. "Ich wundere mich immer wieder, wieso das so wenig genutzt wird. Wahrscheinlich sind es noch die alten Denkmuster, die da im Wege stehen. Natürlich gibt es auch rechtliche Barrieren, aber es gibt weitaus mehr Potential als aktuell genutzt."
Kennt das Celebrity-Marketing-Geschäft. Und glaubt: Die Kommunikation mit Promis funktioniert auch im B2B-Health-Segment. Foto: OOTB
Celebreties in der B2B-Health-Kommunikation. Geht das?
Es mag sein, dass in den klassischen Medien Influencer Celebrities nicht das Wasser reichen können. Vor allem, wenn man den Awareness-Faktor betrachtet. Doch wie erfolgreich kann Celebrity Marketing in der sensiblen B2B-Healthcare-Kommunikation sein? Henner Mamane bekräftigt, dass er auch in diesem Segment Potential sehe. "Natürlich denkt man bei Celebrity Marketing vorrangig an B2C-Werbung und den Effekt beim Endverbraucher. Aber vor allem im Health-Bereich gibt es große Volumina im B2B-Bereich, und auch bei einem Einkäufer verfehlt gut gemachtes Celebrity Marketing nicht seine Wirkung", sagt er. "Steht beispielsweise ein Fußballnationalspieler mit seinem Namen und Gesicht für ein Icespray, so unterstreicht das die Glaubwürdigkeit und Attraktivität des Produktes. Was Celebrity Marketing auszeichnet, ist ja nicht nur der Effekt auf die klassische Presse, sondern auch der Imagetransfer des Prominenten auf das Produkt.“ Ein Erfolg durch die Hintertür. Das positive Image des Prominenten strahlt auf Produkt oder Marke ab – und das hat Auswirkungen auf die B2B-Kommunikation. Das kann klappen, ist aber wohl kaum messbar. Relevant ist Celebrity Marketing vor allem im OTC-Segment in der B2C-Kommunikation. Die TePe-Kampagne mit Schauspieler Jürgen Vogel zeigt: Hier kann man mit Prominenten kräftig punkten. Im RX-Segment wird die Sache schon schwieriger. Auch Henner Mamane hat auf Nachfrage kein Beispiel für eine Celebrity-Marketing-Kampagne im B2B-Health-Bereich parat. "Aber da gibt es noch sehr viel Potential, und ich bin sicher, dass dieses zeitnah gehoben wird. In den USA ist das bereits etabliert, aber auch hierzulande werden die Pharmaunternehmen erkennen, dass das Werben mit einem Prominenten im rechtlich zulässigen Rahmen äußerst positive Effekte auf ihre Abverkäufe – sowohl für B2B als auch für B2C – haben wird." Am besten sei natürlich stets, wenn man mit einem Prominenten arbeiten würde, der von den Symptomen betroffen sei, die das zu bewerbende Produkt linderten. „Dann ist die Story authentisch, der Endverbraucher oder Einkäufer merkt das, und die Kampagne ist rund und nachhaltig.“