Innovationsforum Krankenhaus: So sehen Entscheider die Klinik der Zukunft

zum zweiten Mal in Folge im Deutschen Ärzteverlag stattfand, unter anderem welche Entwicklungen hin zu einer vernetzten und digitalisierten Krankenhauswelt bereits Fahrt aufgenommen haben.
„Es hat sich gezeigt, dass sich die Einrichtungen thematisch bereits intensiv mit den Handlungsfeldern der Klinik 4.0 auseinandersetzen, aber die Komplexität und zeitliche Dimension – insbesondere in Bezug auf eine neue Zusammenarbeitskultur – eine große Herausforderung für alle Beteiligten ist“, sagte Christiane Reuter-Herkner, die Mitglied im Initiativkreis neue Personalarbeit in Krankenhäusern (InPaK) ist.
Die To-Do-Liste der Krankenhäuser ist lang, wirft man einen Blick auf die Buzzwords, die die Zukunftsvision der digitalisierten Krankenhauswelt zeichnen:
„Was uns für die zukünftige Entwicklung und voranschreitende Digitalisierung stark beschäftigt, sind vorherige Betrachtungen der Strukturthemen, sprich: Passt das Portfolio der Klinik?“, sagt Dr. Lars Timm, Regionalgeschäftsführer bei AMEOS West. Heißt: Mit dem transparenten Vergleich, den das Internet bietet, und der zunehmenden Vernetzung suchen Patienten immer mehr nach einem Spezialisten für ihr Anliegen und nehmen dabei auch weitere Wege in Kauf. Die Portfolioanalyse sei eine notwendige Voraussetzung für die Implementierung aller Digitalisierungsmaßnahmen und eine zwingende Maßnahme, der sich Kliniken stellen müssen. Die Spezialisierung und Zentralisierung von Gesundheitsversorgern werde das Fundament im Aufbau des Kliniksystems 4.0 bilden.
Mitunter wird auch eine trägerübergreifende Kollaboration unabdingbar: Die vielfältigen Einflussfaktoren und Herausforderungen der Digitalisierung kann ein Krankenhaus allein nur unter größter Mühe bewältigen, meint Detlef Odendahl vom Klinikum in Leverkusen. „Netzwerk statt Wettbewerb“ lautete sein Appell, der von vielen Teilnehmern geteilt wurde. Tatsächlich könnte sich eine Arbeitsteilung und der Austausch von Informationen lohnen - riskiert man einen Blick auf die umfangreiche To-Do-Liste, die aus dem Innovationsforum hervorgeht.
Nach der Auftaktveranstaltung im Juni 2018 fand das „Innovationsforum Krankenhaus“ im Juni 2019 zum zweiten Mal im Deutschen Ärzteverlag statt. Veranstalter sind der Initiativkreises neue Personalarbeit in Krankenhäusern (InPaK), der Deutsche Ärzteverlag und Health&Care Management. Neben dem Thema „Klinik 4.0“ widmete sich die diesjährige Veranstaltung den zwei weiteren Schwerpunkten „Arbeitgeberattraktivität – was bewirkt eine Änderung?“ sowie einer „Konkretisierung der Ergebnisse aus dem ersten Innovationsforum“.
Von einer Digitalisierung des Aufnahmeprozesses, über den Einsatz von Robotik bis hin zu onlinegestützten Leistungsangeboten für den Patienten – in den Kliniken sind die Transformationsprozesse nicht mehr aufzuhalten. Entscheider aus Krankenhäusern deutschlandweit – von Pflegedirektoren über Management und Geschäftsführung bis hin zu Chefärzten und ärztlichen Direktoren – diskutierten beim Innovationsforum Krankenhaus, das am 4. Juni - Rund 30 Führungskräfte aus Krankenhäusern diskutierten beim Innovationsforum Krankenhaus über die Themen Klinik 4.0, Arbeitgeberattraktivität und die Ergebnisse aus dem ersten Innovationsforum 2018, © Selbst
- Eine Arbeitsgruppe beim Innovationsforum Krankenhaus beschäftigte sich mit dem Thema Arbeitgeberattraktivität, © Krell
- Die Klinik 4.0 stand ebenfalls zur Debatte beim Innovationsforum Krankenhaus 2019, © Krell
- Anregende Diskussionen, viele Inspirationen und intensiven Austausch gab es beim Innovationsforum Krankenhaus 2019, © Selbst
- Es stand viel auf der Agenda des Innovationsforums Krankenhaus 2019, © Selbst
- Das Thema Arbeitgeberattraktivität sorgte für viel Diskussionsstoff, © Selbst
- Eine Arbeitsgruppe beim Innovationsforum Krankenhaus konkretisierte die Ergebnisse des ersten Innovationsforums aus dem letzten Jahr, © Selbst
- Zahlreiche Impulse gab das Innovationsforum Krankenhaus den Teilnehmern mit auf den Weg, © Selbst
- Die Meetings- und Gesprächskultur war ein Thema der Arbeitsgruppe „Konkretisierung der Ergebnisse des ersten Innovationsforums“, © Selbst
- Beim Workshop „Innovationsforum Krankenhaus“ wurde intensiv an drei Themen gearbeitet, © Selbst
Bessere Patientenservices: Digitaler Aufnahmeprozess und Krankenhaus-App
Im Fokus zukünftiger Krankenhausprozesse steht dabei die optimale Patientenversorgung, die durch IT-gestützte Prozesserleichterungen an Qualität gewinnen soll. So sollen Patienten zukünftig in einem digitalen Aufnahmeprozess selbst „einchecken“ können. Ihre elektronische Patientenakte macht es darüber hinaus möglich, über Vorerkrankungen und Indikationen ganzheitlich informiert zu werden und mit der Krankenhaus-App können die stationär Aufgenommenen ihren Aufenthalt einfacher und angenehmer gestalten – beispielsweise mit der digitalen Essensbestellung bis hin zur Transparenz von Wartezeiten, die via App abrufbar sind. So die Zukunftsvision. Aber es stehen noch mehr To-Dos auf der Liste der Diskussionsteilnehmer: Die telemedizinische Vernetzung von Arzt und Patient wird immer wichtiger (Health Relations berichtete), die Klinik 4.0 richtet Patientenportale ein und vergibt Termine für Operationen und Sprechstunden automatisiert. Auch die Förderung der Eigenverantwortung des Patienten bis hin zur Patienten-Teilhabe zählen zu den Möglichkeiten, die das Krankenhaus der Zukunft bietet.Die To-Do-Liste der Krankenhäuser ist lang, wirft man einen Blick auf die Buzzwords, die die Zukunftsvision der digitalisierten Krankenhauswelt zeichnen:
- © Krell
- © Selbst
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- Authentische Führung mit Kontakt zur Basis: z.B. Hospitationen
- Strukturierter Wissenstransfer, z.B. via Mitarbeiter-App
- Begleitung des Kulturwandels unter den Mitarbeitern
- Organisation von Mitarbeiterbeteiligungen
- People analytics: Die Analyse von Mitarbeiter- und Patientendaten
- Dezentralisierung von Verantwortung
- Implementierung einer Fehlerkultur
- Big Data
- Telemedizin unter den Mitarbeitern sowie zwischen Arzt und Patient
- Zunehmender Einsatz Künstlicher Intelligenz
- E-Learning für die Mitarbeitenden
- Mitunternehmertum, Mitarbeiterbeteiligungen
- Nachhaltige Delegation
- Berufsgruppenübergreifendes Arbeiten und Denken
- Mobiles Arbeiten
- Stärkung des Vertrauens beim Patienten
- Patientenportale
- Medizinische Dienstleistungen aus einer Hand
- Automatisierte Terminierung für OPs, Sprechstunden, etc.
- Patienten-Teilhabe, Förderung der Eigenverantwortung
- Digitaler Aufnahmeprozess
- Digitale, leitlinienorientierte Patientenakte auf Basis von Echtzeitdaten
Digitales Krankenhaus der Zukunft erleichtert Arbeit für Mitarbeiter
Nicht nur für den Patienten, auch für die Mitarbeiter, Führungskräfte und die Gesamtorganisation des Krankenhauses bringt die smarte Vernetzung Veränderungen mit sich. Künstliche Intelligenz erleichtert Arbeitsprozesse, erfordert aber auch eine entsprechende Schulung und kommunikative Begleitung der Mitarbeiter. Ob die digitalisierte Triagierung der Notaufnahme, also die Priorisierung mit der Patienten medizinisch behandelt werden, oder eine webbasierte Dienstplanung, die auf Basis von Wünschen und Angaben der Ärzte und Pflegekräfte via Algorithmus eine automatisierte Einteilung der Dienste gewährleistet, solche Maßnahmen versprechen eine höhere Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter. Schließlich herrscht hier heute eine große Unzufriedenheit (Umfrage: 80 Prozent der Ärzte würden ihren Job wechseln).Netzwerk statt Wettbewerb: Zusammenarbeit unter Krankenhäusern

Lars Timm, Regionalgeschäftsführer AMEOS West, © Selbst

Detlef Odendahl, Geschäftsbereichsleiter Klinikum Leverkusen, © Selbst
Nach der Auftaktveranstaltung im Juni 2018 fand das „Innovationsforum Krankenhaus“ im Juni 2019 zum zweiten Mal im Deutschen Ärzteverlag statt. Veranstalter sind der Initiativkreises neue Personalarbeit in Krankenhäusern (InPaK), der Deutsche Ärzteverlag und Health&Care Management. Neben dem Thema „Klinik 4.0“ widmete sich die diesjährige Veranstaltung den zwei weiteren Schwerpunkten „Arbeitgeberattraktivität – was bewirkt eine Änderung?“ sowie einer „Konkretisierung der Ergebnisse aus dem ersten Innovationsforum“.