Bewerbervideos als Recruiting-Element

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Katapultieren Sie Ihren Recruitment-Prozess in die Jetztzeit mit videogestützter Kandidatenauswahl. Hier steht, wie’s geht!

Wir sind auf HealthRelations.de schon mehrfach darauf eingegangen, was die Generation Y von einem Arbeitgeber erwartet (zum Beispiel hier und hier): Flexible Arbeitszeitgestaltung, Fortbildung und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind die Schlagworte, die Unternehmen kennen müssen, wenn sie auf Bewerberfang in der jungen Zielgruppe gehen.

Aber ein moderner Bewerbungsprozess fängt schon lange vor dem ersten Interview an – sogar das Interview selbst gehört gar nicht mehr unbedingt dazu. Denn nicht jeder Bewerber kann „mal eben“ zu einem Gespräch vorbeikommen. Diese Termine mit mehreren Kandidaten (und den beteiligten Kollegen im Haus) zu planen, ist auch nicht eben einfach. Und falls Sie die Reisekosten erstatten, können die Interviews ganz schön ins Geld gehen. Die Lösung: Bewerbervideos!

Lernen Sie Ihre Bewerber per Video kennen – on demand

Vielleicht haben Sie schon ein Interview oder einen anderen Termin per Skype gemacht, das geht ja schon ganz gut. Der ganz große Bringer im Recruiting der Zukunft sind aber die Bewerbervideos, die der Kandidat für sie aufzeichnen kann, damit Sie sie später ansehen können. Die Vorteile:

  • Sie können den Bewerbern vorab Fragen zusenden, die alle per Video beantworten müssen – so können Sie schon vor der ersten Gesprächsrunde vergleichen und aussieben
  • Vorab eingesandte Videos können von allen beteiligten Fachbereichen gesichtet werden, so können Sie schnell ein erstes internes Feedback einsammeln
  • Mit Bewerbervideos sparen Sie nicht nur sich Zeit, sondern auch dem Kandidaten, und das wird sich positiv auf Ihr Image auswirken: als moderner und flexibler Arbeitgeber
  • Ganz ehrlich: Ein persönlicher Eindruck ist doch auch bei allerbesten Qualifikationen wichtig. Und so mancher Kandidat ist schon wegen seiner Ausstrahlung statt seiner Zeugnisse eingeladen worden.

Und wie klappt das mit den Bewerbervideos technisch?

Es spricht nichts dagegen, Ihr Video-Recruiting über ein Videoportal wie Youtube oder Vimeo zu organisieren, so lange Sie nicht Hunderte Neueinstellungen pro Jahr haben – das ist zwar ein bisschen hemdsärmelig, kann aber sofort umgesetzt werden. Etwas professioneller sind Portale, die sich auf den multimedialen Recruiting-Prozess spezialisiert haben: die meisten bieten sogenannte One-Way- oder On-demand-Videos, Live-Interviews und Tools zum gemeinsamen Bewerten eines Bewerbervideos. Hier eine kleine Auswahl:

screenshot_sparkhireSpark Hire

Einladungen zu Video-Interviews, die Möglichkeit zur internen Kollaboration, Rejection Management, ein Rechtesystem, eine API, Analysetools, eine App… Spark Hire aus dem mittleren Westen der USA ist schon ein ziemlicher Tausendsassa zu Preisen zwischen 49 und 499 $.

screenshot_jobviteJobvite Video

Die Erweiterung der US-Plattform Jobvite Hire bietet ebenfalls ein breites Kleeblatt an Anwendungen, kann allerdings schon Kunden aus dem Health- und Science-Bereich vorweisen. Dafür erfährt man das Preismodell nur im direkten Kontakt mit dem Salesteam.

screenshot_cammioCammio

Die Niederländer mit Dependance in Berlin haben neben den o.a. Modulen ein sogenanntes Assessment-Element, mit dem man etwa vorab schon testen kann, ob der Kandidat zum Unternehmen passt, bevor es ans Eingemachte geht. Cammio betreibt auch die Webseite „How To Video Interview“, verrät aber online auch nichts übers Pricing.

Egal, für welchen Weg Sie sich entscheiden: der Datenschutz der Bewerbervideos muss natürlich gewährleistet sein. Clips auf öffentlichen Videoportalen sollten passwortgeschützt sein, und bei der Verwendung eines Recruitingportals sollten Sie darauf achten, wie lange die Videos gespeichert werden.

Kamerascheue Bewerber?

Im ersten Moment könnte man wohl denken, dass man mit dieser Recruiting-Methode die introvertierten Kandidaten abschreckt. Bedenken Sie aber, dass so mancher scheue Bewerber vielleicht sogar die Vorteile eines Bewerbervideos zu schätzen weiß: Der erste Eindruck kann sorgfältig vorbereitet und beliebig oft wiederholt werden, und am heimischen Schreibtisch guckt auch keiner zu.

Problematischer sind unter Umständen Kandidaten, die technisch weniger versiert sind. Bedenken Sie bei Ihrer Ausschreibung die Altersspanne der angepeilten Zielgruppe, und lassen Sie die klassische Bewerbung als Alternative zu.

Haben Sie schon Erfahrungen mit Bewerbervideos gemacht? Wir freuen uns auf Ihren Kommentar!

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