Die perfekte Stellenanzeige für Ärzte: Anzeigentext (Teil 2)

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In Teil 2 der Serie zeigen wir Ihnen, worauf Sie bei der Formulierung des Anzeigentextes einer Stellenanzeige achten sollten.

„Wir suchen eine patientenorientierte, kollegiale und kommunikative Persönlichkeit“. Ein typischer Text in einer Stellenanzeige für einen Arzt. Und ebenso eine Floskel. Denn wer sucht schon einen Arzt, der menschenscheu, unkollegial und verschlossen ist? Gerade im Klinikbereich gibt es noch viele Stellenanzeigen, die nicht optimal formuliert sind, um die Aufmerksamkeit des Arztes zu wecken. Mike Heyden, Leiter Text & Konzept von der WESTPRESS Agentur für Personalmarketing gibt in Teil zwei der Serie wertvolle Tipps zum Anzeigentext.

Jobtitel: präzise und suchmaschinenoptimiert

Die größte Schriftgröße der Anzeige ist dem Jobtitel vorbehalten. Hier bietet es sich an, nur die männliche Form einer Positionsbeschreibung zu verwenden und in Klammern (m/w) zu schreiben. Also zum Beispiel: „Arzt (m/w) in Weiterbildung Nuklearmedizin“ oder „Facharzt (m/w) für Mikrobiologie“. Auf den ersten Blick muss klar sein, um welchen Job es sich handelt. „Ergänzend gehören wichtige Begriffe dazu, etwa der jeweilige Bereich bzw. die Zusatzbezeichnung. Oder auch Angaben, ob den Kandidaten perspektivisch eine Führungsrolle erwartet“, sagt Mike Heyden.

Überprüfen Sie: Welchen Suchbegriff geben potenzielle Bewerber in das Suchfeld einer Stellenbörse ein? Würden Sie damit Ihre Stellenanzeige finden? Es ist zudem wichtig, den Jobtitel präzise zu formulieren und dabei möglichst keine Anglizismen zu verwenden. „Die Suchenden suchen in ihrer Landessprache, in Deutschland also auf Deutsch“, so Heyden. Überprüfen Sie: Welchen Suchbegriff geben potenzielle Bewerber in das Suchfeld einer Stellenbörse ein? Würden Sie damit Ihre Stellenanzeige finden?

Online gilt: Pro Stellenanzeige wird eine Position ausgeschrieben. In Print werden manchmal noch verschiedene Stellen in einer Anzeige „gebündelt“ ausgeschrieben. In diesem Fall muss die Jobbeschreibung sehr klar differenzieren, welche Inhalte zu welchem Jobprofil gehören. Sonst wird es für den Interessenten unübersichtlich.

Jobbeschreibung – hier wird aus dem Job der Traumjob

Ist der Wunschkandidat definiert, muss sein Interesse für den Job geweckt werden. Übersichtlichkeit und Lesbarkeit sollten selbstverständlich sein. „Ausformulierte Sätze, etwa mit Aufzählungspunkten kombiniert, haben mehr Potenzial, die Inhalte emotional aufzuladen“, so Heyden.

Es hilft beim Formulieren einer präzisen Jobbeschreibung, vorher mit den Mitarbeitern zu sprechen, die diesen Job bereits machen oder gemacht haben. Wer hier nachfragt, was diese Mitarbeiter an ihrem Job anspricht, was sie interessiert und welche Tätigkeiten der Job im Einzelnen umfasst, ist ein gutes Stück weiter bei der Formulierung der Zeilen. „Die Anzeige muss so entworfen werden, dass sie selbst Persönlichkeit hat und für Bewerberinnen wie Bewerber gleichermaßen ansprechend ist – wertschätzend, ehrlich und sympathisch.“

Ihr Profil – als Checkliste zum Abhaken, bitte

Das kann auch beim Profil funktionieren. „Wir raten zu stilistisch gut ausformulierten Aufgaben und einem durchdachten, logisch aufgebauten stichpunktartigen Profil – letzteres vergleicht der Leser im Kopf nur noch mit dem, was er mitbringt. Insgesamt darf der Inhalt nicht austauschbar sein, das ist ganz entscheidend.“

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Das Beispiel zeigt: Kompetenzen werden stichwortartig aufgelistet, der Angebotstext ist sehr ausführlich.

Das gilt insbesondere für Floskeln wie „engagiert“ und „empathisch“. „Belanglosigkeiten rufen belanglose Bewerbungen hervor – eine gute Stellenanzeige bewirkt, dass sich ein Bewerber mit ihr auseinandersetzt und bestenfalls bei der Formulierung der Bewerbung den Stil aufgreift“, so Heyden.

Wir bieten – Pluspunkte beim Bewerber sammeln

Es gilt, beim „Wir bieten“-Text mit dem aufzuwarten, was man als Arbeitgeber zu bieten hat. 

Beim Absatz „Wir bieten“, der am Ende der Anzeige steht, nimmt sich der Leser Zeit. Hier sollten die Sätze besser ausformuliert als stichwortartig sein. Ein Bewerber will zum Beispiel wissen: Kann ich bei diesem Arbeitgeber meine Habilitation realisieren? Ist die Stelle teilzeitgeeignet? Habe ich Gestaltungsspielraum? Gibt es Karrieremöglichkeiten? Wie sieht es aus mit der Kinderbetreuung? Je nach gesuchter Position ist es zudem interessant, ob eine Klinik die volle Weiterbildungsermächtigung besitzt. Steht die Entgeltgruppe fest, sollte sie hier stehen. Und unbedingt auch, wenn das Klinikum weitere Anreize bietet, wie eine zusätzliche Altersversorgung oder ein Jobticket.

Klotzen statt kleckern. Es gilt, beim „Wir bieten“-Text mit allem aufzuwarten, was man als Arbeitgeber zu bieten hat. Wichtig: Alle Angaben müssen authentisch sein. Ein enttäuschter Bewerber wird in der Probezeit wieder weggehen, die Reputation leidet und die Recruiting-Ausgaben waren umsonst.

Mike Heyden
Mike Heyden

Mike Heyden ist Leiter Text & Konzept bei WESTPRESS in Hamm/Westfalen. Als Exil-Hamburger und kreativer Kopf bringt er zusammen mit seinem Team die Inhalte guter Personalwerbung in jedwedem Medium auf den Punkt.

Die Agentur für Personalmarketing WESTPRESS unterstützt seit 1953 Unternehmen aus allen Branchen bei der ganzheitlich angelegten Personalsuche. Als Spezialist für alle Themen rund um Personalmarketing, E-Recruiting und Employer Branding greift WESTPRESS mit rund 140 Mitarbeitern auf alle Services inhouse zurück: von der Analyse über die Idee bis hin zur Konzeption und Umsetzung.

Kontakt: +49 2385 930-0 oder www.westpress.de

 Beitragbild: © istock.com/dalton00

Der Deutsche Ärzteverlag veranstaltet in Kooperation mit WESTPRESS den Workshop „Die perfekte Stellenanzeige“. Der Workshop richtet sich an Verantwortliche für Personalmarketing und
Recruiting aus Kliniken und Gesundheitsinstitutionen und vermittelt, wie das Medium Stellenanzeige und die weiteren Instrumente am erfolgreichsten eingesetzt werden können. Teilnehmer erhalten Einblicke in dieThemen optimales Layout, zielgruppen- und medienspezifische Texte, Social Media, Bewerbermanagementsysteme und Mobile.

Die nächsten Termine:

27.-28.03.2017, Köln
09.-10.10.2017, Köln

Weitere Informationen finden Sie in Kürze hier.

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