„Wir nennen das den V-Faktor“, steht auf der Homepage von Brandpepper. Gemeint ist damit die Einbettung der Düsseldorfer Agentur in das Netzwerk der Vendus-Gruppe. „Genau das unterscheidet uns von anderen erfolgreichen Mitbewerbern. Diese Einbindung erlaubt uns, nicht nur Kommunikation in all ihren Facetten anbieten zu können, sondern auch Vertriebslösungen“, sagt Dr. Natalie Koster. Zusammen mit Frank Tinnefeld ist sie Managing Director von Brandpepper. „Ich kann komplett aus dem Vollen schöpfen und für den Kunden die perfekte Lösung suchen. Das ist unser Verständnis von Omnichannel: Alle Kommunikations- und vertrieblichen Kanäle zu nutzen.“
Es ist genau diese Suche nach den richtigen Kanälen, die Natalie Koster reizt. „Wenn ein Kunde mit einer Problemstellung kommt und wir detektivisch die Lösung ermitteln, dann beginnt es bei mir zu kribbeln. Das ist es, was mir nach wie vor am meisten Spaß macht.“ Sie geht gerne ins Detail, arbeitet akribisch. Vielleicht wollte sie deshalb lange Archäologin werden. Die Geschichte von Objekten ergründen und neu zusammensetzen. Ihr Weg hat sie dennoch früh in die Gesundheitskommunikation geführt. Die Sprachwissenschaftlerin hat sich bereits im Studium auf klinische Linguistik spezialisiert. Ihr Einstieg in die Pharma-Kommunikation lief dann ganz klassisch über ein Praktikum in einer inhabergeführten Healthcare-Agentur. Damals, in den 90er Jahren war das. Kurz war sie auch als Texterin unterwegs, aber sie spürte schnell, dass es eigentlich die strategische Arbeit war, die ihr lag und auf die sie sich fortan spezialisierte. Seit 2017 ist sie Geschäftsführerin der Brandpepper GmbH. Die Zeit, strategisch und operativ tätig zu sein, nimmt sie sich auch weiterhin. Das ist ihr wichtig.
Schreibtisch: Häufchen oder aufgeräumt? Aufgeräumt.
Messaging: Sprachnachricht oder Textnachricht? Nur Textnachrichten. Ich höre keine Sprachnachrichten ab.
Früher Vogel oder Nachteule? Nachteule
Lesen: Digital oder Print? Digital
Urlaub: Berge oder Meer? Berge, aber nur wenn sie sich malerisch um einen See gruppieren
Kreativität zeigt sich eben auch in Maßnahmen
Innerhalb der Vendus-Gruppe hat sich das Unternehmen auf Kreation, digitale Kommunikation und Ansprachekonzepte für den Pharma-Außendienst spezialisiert. Besonders letzteres hat die 30-Köpfe-starke Agentur mehr als gut durch die COVID-19-Krise gebracht. Ihre Expertise in diesem Bereich traf auf einen Need, den das Virus freigelegt hatte. Die Arztansprache veränderte sich, verlegte sich ins Digitale. Kreative Konzepte mussten gefunden werden, um den Kundendialog aufrechtzuerhalten. Kreativität, sagt Natalie Koster, zeige sich eben auch in Maßnahmen. „Wir haben in relativ kurzer Zeit die Außendienstkommunikation für unsere Kunden umgestellt. Wir haben postalische Mailings versandt, die Mitarbeiter in Remote-Kommunikation geschult. Für viele waren die Themen Telefonie und Videotelefonie anfangs eine Hürde, weil die körperliche Präsenz und der persönliche Kontakt wegfiel.“ Und noch ein Punkt spielte ihr und ihrem Team in die Karten: „Das Thema Infoplattformen für Ärzte und Patienten hat ein Revival bekommen. Auch das zählt zu unseren Schwerpunkten.“
Den Blick offen halten, neugierig bleiben, das gehört zu ihren Erfolgsrezepten
Das alles geschah vom Home-Office aus, ein Prozess, der laut Natalie Koster reibungslos verlief. „Wir haben unseren Mitarbeitern schon zuvor Home-Office angeboten, hatten die technische Ausrüstung.“ Und das Vertrauen ins Team. Das ist eine der Leitlinien, der die Führungskraft Natalie Koster folgt. „Ich hin ein Fan von Eigenverantwortung.“ Respekt und Flexibilität sind ihr wichtig, beide sind Bausteine für eine gute Unternehmenskultur. Das kommt nicht von ungefähr. „Mitarbeiter zu finden und zu halten ist eine Herausforderung, die in Zukunft auf uns Agenturen zukommen wird. Wir werden um gute Leute konkurrieren“, ist sie sich sicher. „Die Agenturwelt hat ein Stück weit ihren Glamour verloren. Wir müssen für den Nachwuchs spannend und attraktiv bleiben.“
Gerade die Pharmabranche böte viel Abwechslung. Viele Themen ständen auf der Agenda, die es zu bewältigen gelte. Stichwort Digitalisierung. „Corona hat gezeigt, wo wir gut sind, aber auch, wo wir schreiende Defizite haben.“ Noch ein Thema, das die Pharma-Kommunikation in den kommenden Jahren beschäftigen werde, sei die Marketingautomatisierung. „Vieles ist in dieser Branche noch Handarbeit. Andere Branchen sind da bereits weiter.“ Natalie Koster richtet den Blick nach vorn, sie versucht, immer mindestens drei Jahre voraus zu sein, Themen zu identifizieren, gerne interdisziplinär. Von anderen lernen, den Blick offen halten, neugierig bleiben, das gehört zu ihren Erfolgsrezepten. Inspiration kommt durch den Austausch, den Dialog. Den kann sie. Denn das ist eine Brandpepper-Spezialität.