Die CES in Las Vegas ist nicht nur die erste, sondern auch die wichtigste Tech-Messe des Jahres, auf der wirklich jeder Innovator seine neuesten Produkte vorstellt – auch im Bereich Digital Health. Wir stellen Ihnen die vielversprechendsten und verrücktesten Launches vor.
Die erste CES fand 1967 in New York statt. Seitdem hat sich die International Consumer Electronics Show (CES) zur weltweit größten Fachmesse für Unterhaltungselektronik gemausert, auf der auch Healthcare-Produkte eine immer größere Rolle spielen: Der Digital Health Summit ist zum festen Bestandteil geworden und feierte sein zehnjähriges Bestehen auf der CES 2019. Telemedizin, KI und medizinische Wearables sind weiter auf dem Vormarsch.
Der Omron HeartGuide – die erste Smartwatch zum Blutdruckmessen
Pünktlich zur CES 2019 bekam Omron die Freigabe der amerikanischen FDA, so dass der HeartGuide für knapp 500 $ nun in den Verkauf gehen kann. Die Smartwatch nimmt oszillometrische Messungen vor, um medizinisch genaue Blutdruckwerte zu ermitteln – ganz wie beim Arzt. Omron hat über 80 neue Patente angemeldet, um HeartGuide zu entwickeln, inklusive winzig kleiner Pumpen und Ventile. HeartGuide misst außerdem die Aktivität und den Schlaf mithilfe der begleitenden HeartAdvisor-App, einem digitalen Gesundheitsdienst, der personalisierte Einblicke in die Blutdruckwerte des Patienten bietet.
Kaizn, das smarte Hörgerät
Der dänische Hörgerätehersteller Oticon experimentiert schon länger mit intelligenten Algorithmen und konnte auf der CES 2019 seine neueste Entwicklung vorstellen: Mittels künstlicher Intelligenz lernt „Kaizn“ die Präferenzen seines Nutzers und weiß zum Beispiel, wann er sein Lieblingsrestaurant betritt, um in der lauten Umgebung das Gesprochene des Gegenübers herauszufiltern. „Kaizn wird Hörgeräteakustiker bei ihren Bemühungen unterstützen, Patienten zu motivieren und sie zu ermutigen, aktive Partner bei der Hörgeräteversorgung zu werden“, erklärt Dr. Donald Schum, Vizepräsident Audiology & Professional Relations bei Oticon.
Unterzuckerungsvorhersage von IBM und Medtronic
Der Tech-Riese IBM steuerte seine Anwendung „Watson“ bei, um zusammen mit den Medizintechnikern von Medtronic ein auf künstlicher Intelligenz basierendes Tool zu entwickeln, mit dem Diabetiker besser einschätzen können, wann eine Hypoglykämie innerhalb von ein bis vier Stunden auftritt. Die Funktion namens IQcast ist Teil der Diabetes-App Sugar.IQ und wird durch einen Hautsensor („Guardian Connect“) bei der Vorhersage unterstützt.
Virtuelle Realität für mentale Stabilität
Tripp ist eine dieser modernen Softwarefirmen aus L.A. und bezeichnet sich selbst als „Adaptive Digiceutical Company“, also etwa „anpassungsfähiges Digi-Pharma-Unternehmen“. Auf der CES 2019 haben die Macher ihr gleichnamiges Produkt vorgestellt: Mit einem VR-Headset befördert die Tripp-Software den Nutzer in ein Kaleidoskop aus Bildern und Konzentrationsspielen, die darauf abzielen, den mentalen Zustand zu verändern. Die Macher geben an, durchschnittlich 20 Prozent Stimmungsveränderung pro Sitzung beobachtet zu haben. Wenn Sie jetzt an die „Matrix“ denken, liegen Sie übrigens gar nicht so falsch: CEO Nanea Reeves ist die Cousine von Keanu „Neo“ Reeves.
Addison, die Stalker-Krankenschwester
Wenn es nach Addison Care geht, sollten Patienten in ihrem Zuhause rund um die Uhr überwacht werden – durch „Addison“, die virtuelle Krankenschwester, die auf allen Monitoren im Haus angezeigt wird. Braucht der Patient etwa länger, um aus einem Sessel aufzustehen oder stößt sich den Zeh an, so sieht Addison das, beurteilt den Vorfall und gibt Tipps.
(Digitales) Katzeklo macht die Katze froh
Im März dieses Jahres kommt die iKuddle Smart Litter Box auf den Markt, die nicht nur selbstreinigend sein soll, sondern auch den Gesundheitszustand der Katze überwacht und Smart Alerts an den Besitzer schickt, wenn Schnurri ihr Katzenklo zum Beispiel öfter als üblich benutzt.