Corona-Kampagnen: Aufklärung, Tanz und Hilfsangebote

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Mit aufmerksamkeitsstarken Online- und Social-Media-Kampagnen wenden sich Deutschlands Kliniken an die Bevölkerung. Und auch Medien und Fachgesellschaften starteten im Januar Kampagnen, um ihre Botschaften an die Öffentlichkeit zu bringen.
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© STERN, G+J

Für Aufsehen sorgte in diesen Tagen die Pflege-Petition der G+J-Zeitschrift „STERN“, die dazu aufruft, die von der Zeitschrift eingebrachte Bundestagspetition „Gesundheitsreform für eine bessere Pflege zum Schutz der Pflegebedürftigen“ zu unterzeichnen. Mit dieser Unterschriftensammlung will die Zeitschrift, nach eigenen Angaben, „die Rahmenbedingungen in den Pflegeberufen nachhaltig verbessern.“ Pflegekräfte gelten als die Helden des Locksdowns, durch die Corona-Pandemie stehen sie besonders im Fokus der Öffentlichkeit.

DGIIN
Facebook-Post © DGIIN

Auch Impfkampagnen, die Skeptiker in den Gesundheitsberufen von einer Impfung überzeugen sollen, laufen jetzt an. So hat die Deutsche Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN) die Kampagne #ichlassmichimpfen ins Leben gerufen. Sie soll neben der Aufklärungsarbeit der Fachgesellschaft auf ihrem YouTube- und Facebook-Kanal dazu beitragen, die Impfbereitschaft des Gesundheitspersonals zu steigern.

Pflegekräfte wie auch Ärzte arbeiten vielfach am Limit ihrer Kräfte. Viele Kliniken wenden sich daher in Kampagnen an die Öffentlichkeit. Dabei appellieren Sie an den Gemeinschaftsgeist und das Einhalten der Hygieneregeln. Aber auch konkrete Hilfsangebote für die Bevölkerung finden sich unter den aktuellen Kampagnen.

Heiligenfeld Kliniken: Hilfe bei Burnout

Die Heiligenfeld Kliniken wollen mit der kurz vor Weihnachten gestarteten Kampagne „Krise da, Kraft weg!“ auf die psychischen Belastungen in der Corona-Pandemie aufmerksam machen. Die Kliniken haben ihr Therapieprogramm erweitert und wollen durch unterschiedliche Möglichkeiten der stationären Behandlung Hilfe anbieten. Mit der Kampagne richtet sich die Kliniken primär an Menschen in besonders betroffenen Berufsgruppen: LehrerInnen, Pflegekräfte und Gastronomiebeschäftigte.

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© Heiligenfeld GmbH

Es wurde eine eigene Landingpage eingerichtet.  In kurzen Videoclips auf YouTube und Podcasts klären Klinikexperten Burnout-Betroffene auf.  Außerdem wurden Newsletter an einweisende Ärzte, Psychologen und ehemalige Patienten versandt. Der Schwerpunkt der Kampagne liegt auf Online, aber auch Printmaßnahmen sind geplant und, allerdings erst nach dem Lockdown, eine Roadshow in einem zum „Corona-Burnout-Mobil“ umgebauten Feuerwehrauto von Bad Kissingen nach Berlin. Die Erfahrungen des Klinikums sind nämlich: Die Zunahme der von einem Burnout betroffenen Patienten zeigt sich mit zeitlicher Verzögerung nach dem Lockdown.

Klinikum Stuttgart, Helios: Jerusalema Dance Challenge

Aufmerksamkeitsstark ist auch die Jerusalema Dance Challenge, an der u.a. das Klinikum Stuttgart und verschiedene  Häuser der Helios Kliniken teilnahmen. Die  Botschaft der Tänzer und Tänzerinnen: „Wir sind für euch da – gemeinsam sind wir stark!“ Auf der Helios-Website heißt es dazu: „Vielen war es wichtig, an der #JerusalemaChallenge teilzunehmen, um sich gegenseitig Kraft zu schenken für die weiteren herausfordernden Wochen und Monate, die wir noch vor uns haben. “

Klinikum Esslingen: #besondereHelden

Das Klinikum Esslingen hat die Kampagne #besondereHelden gestartet, als Antwort auf die  Kampagne der Bundesregierung. „Wirklich #BesondereHelden sitzen nämlich nicht nur auf der Couch“, heißt es dazu seitens des Klinikums. Die Kampagne der Bundesregierung, die im November 2020 gestartet war, mahnte zu Geduld und ermutigte die Menschen dazu, zu Hause zu bleiben. Auch bei der „Jerusalema Dance Challenge“ machte das Klinikum mit.

Klinikum Saarbrücken  #WirStattIch

In der Gemeinschaftsaktion #WirStattIch haben das Klinikum Saarbrücken, die SHG-Kliniken Völklingen und das Universitätsklinikum des Saarlandes dazu aufgerufen, die aktuellen Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten und ebenso die Maskenpflicht. „Es geht um das WIR, nicht um das ICH. Gegen Corona schaffen wir es nur gemeinsam“, sagen die Projektverantwortlichen. Auf Facebook und Instagram kann die Kampagne unterstützt werden.

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© Klinikum Saarbrücken

Appell der Dresdner Kliniken

„Pass auf! – Auf Dich, auf Andere, auf uns Alle“ – mit diesem Appell richten sich bereits Anfang Dezember die Dresdner Kliniken an die Menschen ihrer Region. Immer noch zählt Sachsen zu den besonders von der zweiten Coronawelle betroffenen Gebieten. Der massive Anstieg der von schweren gesundheitlichen Problemen betroffenen Infizierten hatte die Dresdner Krankenhäuser schon im Dezember an ihre Kapazitätsgrenzen gebracht. Die Anzeigen des Krankenhaus St. Joseph-Stift, des Diakonissenkrankenhauses Dresden, des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden und des Städtischen Klinikums Dresden erschienen in Zeitungen sowie als  Posts in den Sozialen Medien.

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© Kliniken Dresden

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