DGIM 2018: Expertensymposium bezieht Stellung zur Impfdebatte

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Deutschland ist in vielerlei Hinsicht „weltmeisterlich“, ob im Fußball, der Exportwirtschaft oder der Leistungsfähigkeit seines Gesundheitssystems. In Bezug auf die Impfquoten zeigt sich jedoch ein anderes Bild. Genau aus diesem Grund befasst sich ein Expertensymposium auf dem 124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) mit diesem Thema.

Beim Impfen gehen die Meinungen weit auseinander. Für die Befürworter gehören Schutzimpfungen zu den sicheren Vorsorgemaßnahmen. Impfgegner hingegen warnen vor möglichen Risiken. Nicht nur in der gesellschaftlichen Diskussion ist das Thema „Impfen“ immer wieder präsent. Auch speziell in Bezug auf medizinisches Personal gibt es Gesprächsbedarf unter den Experten der Branche. So bei der diesjährigen Podiumsdiskussion des Deutschen Ärzteverlages, die im Rahmen des Internistenkongresses der DGIM am 16. April in Mannheim stattfindet.

„Die Impfquoten sind erschreckend niedrig.“

Dr. Vera Zylka-Menhorn moderiert die Podiumsdiskussion am 16.04.
Dr. Vera Zylka-Menhorn moderiert die Podiumsdiskussion am 16.04.

„Bei der Masern-Elimination ist Deutschland in Europa das Schlusslicht. Insgesamt beobachtet man in den westlichen Ländern eine Zunahme der Impfskepsis und auch bei Medizinern sind die Impfquoten nach wie vor erschreckend niedrig. Sie lassen sich nicht impfen und gefährden dadurch nicht nur sich, sondern auch ihre Patienten“, erklärt Dr. Vera Zylka-Menhorn.

Die Ärztin ist beim Deutschen Ärzteblatt für die aktuelle Medizinberichterstattung verantwortlich und moderiert die Podiumsdiskussion am 16. April unter dem Titel „Deutschland ist Weltmeister – nur nicht beim Impfen“.

Expertensymposium „Impfen“ findet große Resonanz

Dass das Thema Relevanz hat, spiegelt sich auch in den Besucherzahlen der letzten Jahre wider. Rund 100 Interessierte je Veranstaltung nahmen in den vergangenen Jahren an den Expertensymposien zu verschiedenen Aspekten des Themas „Impfens“ teil und lernten neue Gesichtspunkte kennen.

Sechs Koryphäen beziehen in diesem Jahr Stellung zur Impfdebatte, geben wertvolle Einblicke, Anregungen und Informationen. Wie der Stand der Dinge beim Impfschutz der Gesundheitsberufe ist, welche Probleme und Hinderungsgründe den Impfungen im Wege stehen und was für Möglichkeiten bestehen, eventuelle Barrieren zu beseitigen – diese und weitere Fragen sollen im Rahmen des Expertensymposiums erörtert werden.

Experten in Sachen „Gesundheit“ im konstruktiven Austausch

In diesem Jahr mit dabei sind: Prof. Dr. Lothar Wieler (Präsident des Robert-Koch-Instituts in Berlin), Dr. Sabine Reiter (Bundesministerium für Gesundheit), Hannes Ocik (deutscher Ruderer und Weltmeister 2017), Prof. Dr. Cornelia Betsch (Diplompsychologin an der Universität Erfurt) und Prof. Dr. Thomas Mertens (Vorsitzender der STIKO).

Stargast ist Dr. Eckart von Hirschhausen. Der Arzt und Journalist beteiligt sich bereits zum zweiten Mal an der Podiumsdiskussion und macht seinen Standpunkt zur Impfdebatte klar. „Von der Herdenimmunität zum Gemeinschaftsschutz – wie motivierende Impfkommunikation gelingt“ heißt sein Impulsreferat zum Thema.

Digitale Präsenz sorgt für größere Transparenz

Der medial aufbereitete Webcast des Expertensymposiums und weitere Informationen zur Veranstaltung werden auf dem MOC DGIM-Portal des Deutschen Ärzteverlages online gestellt. Der DGIM-Onlinekongress ist ein digitales Angebot aus der Reihe Medical Online Congress (MOC), einem Service des Deutschen Ärzteverlages. Ausgewählte Vorträge, Symposien oder Interviews des Internistenkongresses lassen sich im Nachgang online unter moc-dgim.de nachverfolgen. Somit wird den Ärzten die Möglichkeit geboten, verpasste Vorträge doch noch anzusehen. Relevante Informationen und Themen von Healthcare-Unternehmen können über diesen Kanal zusätzlich einem breiten medizinischen Publikum zugänglich gemacht werden.

Das Expertensymposium findet am Montag, 16. April 2018, von 12:30 bis 14 Uhr im Saal 3 des Congress Center Rosengarten in Mannheim statt.

©Tino Neitz/stock.adobe.com

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