Marek Hetman, Deutscher Ärzteverlag: Vom Verkaufsleiter zum Lösungsfinder

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Marek Hetmann, Leiter Media Solutions beim Deutschen Ärzteverlag
Marek Hetmann, Leiter Media Solutions beim Deutschen Ärzteverlag, © aloi.photo
Vor rund einem Jahr übernahm Marek Hetmann die Verkaufsleitung Medizin und Tiermedizin beim Deutschen Ärzteverlag. Jetzt ist er Leiter des Bereichs Media Solutions. Im Gespräch erläutert er Hintergründe und Ziele der neuen Aufstellung im Deutschen Ärzteverlag.

Health Relations: Herr Hetmann, was hat es mit dem Bereich Media Solutions auf sich?

Marek Hetmann: „Der Deutsche Ärzteverlag, ein Medienhaus mit mehr als siebzig Jahren Tradition, befindet sich mitten in einem Transformationsprozess vom klassischen Verlagshaus zu einem kompetenten Lösungsanbieter im Healthcare-Markt. Dies spiegelt sich in allen Marktbereichen, in denen der Deutsche Ärzteverlag auftritt, wider.

Längst geht es in meinem Aufgabenbereich, der vormals Verkauf Geschäftskunden Medizin und Tiermedizin hieß, nicht mehr nur um das Verkaufen von Anzeigen. Wir bieten unseren Kunden aus Pharma und Medizintechnik so viel mehr als nur Printanzeigen oder Banner. Wir finden im Dialog mit unseren Kunden Lösungen, wie sie mit ihrer Botschaft bestmöglich die gewünschte Zielgruppe erreichen. Unsere Werkzeuge sind dabei die verschiedenen Medien des Deutschen Ärzteverlags: Das sind unsere reichweitenstarken Printtitel ebenso wie unser Online-Portal www.aerzteblatt.de. Der neue Name ist also Programm: Wir bieten Media Solutions.“

„Oberstes Ziel ist es, unsere Kunden dabei zu unterstützen, ihre Ziele zu erreichen.“

Health Relations: Was hat sich im Zuge der Transformation für Sie persönlich verändert?

Marek Hetmann: „Zunächst einmal habe ich jetzt neben der Verantwortung für die Umsatzzahlen auch die Verantwortung für einen Bereich, in dem jetzt Teams zusammenarbeiten, die vorher in fünf unterschiedlichen Abteilungen angesiedelt waren. Das ist schon eine Herausforderung. Gleichzeitig bin ich jedoch davon überzeugt, dass dies der einzig richtige Weg ist: Kompetenzen rund um einen Marktbereich zu bündeln, jeden einzelnen Kunden mit seinen individuellen Bedürfnissen in den Blick zu nehmen und dann passgenaue Lösungen zu stricken. Durch diesen intensiven Austausch mit den Kunden bekommen wir ein tieferes Verständnis der Needs unserer Kunden – und indem wir in diesem Prozess nachfragegerechte Angebote entwickeln, werden wir besser und besser. Das gelingt uns nur, wenn wir in einem heterogen aufgestellten Team von Experten gemeinsam agieren. Darum bin ich stolz, dieses neue Team im Deutschen Ärzteverlag zu leiten.“

Health Relations: Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?

Marek Hetmann: „Oberstes Ziel ist es, unsere Kunden dabei zu unterstützen, ihre Ziele zu erreichen. Das ist so, und das bleibt so. Damit uns das weiterhin gelingt, müssen wir neben den elementaren Produkten wie Anzeigen und Facharzteinheftern neue bedarfsgerechte Lösungen anbieten. Und da haben wir zuletzt intensiv an unserem Newsletter-Portfolio gearbeitet, unsere Sonderpublikationen nun auch auf aerzteblatt.de digital publiziert, die digitalen Experten-Roundtable verbessert und dadurch weiter etabliert sowie neue Möglichkeiten in der Display-Vermarktung geschaffen, sodass wir nun Keyword-Kampagnen ausspielen können.

Nach wie vor bleibt das Anzeigengeschäft unser wichtigstes Standbein. Gut gemachte Anzeigenstrecken sollten auch weiterhin ein Fundament jeder Produktwerbung sein. Corporate Content hingegen hat eine ganz andere Wirkung und ergänzt die Kampagnen natürlich sinnvoll. Hier bieten wir unseren Kunden einen auf individuelle Bedürfnisse abgestimmten Medienmix zur optimalen Zielgruppenerreichung: fachspezifische Print-Beilagen im Deutschen Ärzteblatt, digitale Sonderpublikationen im geschützten Mitgliederbereich von aerzteblatt.de, digitale oder hybride Experten-Roundtable mit Optionen zur Videoaufzeichnung der Diskussion sowie zusätzlichen Experten-Interviews … Weitere Formate werden sukzessive folgen.

„Gut gemachte Anzeigenstrecken sollten auch weiterhin ein Fundament jeder Produktwerbung sein. Corporate Content ergänzt die Kampagnen sinnvoll.“

Health Relations: Und wie gehen Sie hierbei vor?

Marek Hetmann: Gleichzeitig wollen wir noch näher ran an unsere Leser und Nutzer: Neben unserer eigenen Marktforschung sind wir langjähriges Mitglied der LA-MED und freuen uns hier sehr auf neue Studien, die uns ein noch besseres Bild geben hinsichtlich der Nutzung digitaler Medien. Denn nur auf Basis der Zielgruppenbedürfnisse lassen sich erfolgreiche Angebote entwickeln.

Aktuell – so habe ich das Gefühl – treibt oft der Markt die Produktentwicklung an, nicht das Nutzerverhalten. Vielleicht ein kleines Beispiel diesbezüglich: Wenn fünf Pharmafirmen gerne Podcasts in ihrem Leistungsspektrum haben möchten, dann bestimmt diese Nachfrage das künftige Angebot – oft allerdings ohne überhaupt einen Zugang zu den Zielgruppen zu haben, die gerne Inhalte über die Ohren aufnehmen. Somit entwickelt sich der Markt teils an den Nutzerbedürfnissen vorbei – und die Enttäuschung ist dann groß, wenn der CPC bei 500 Euro liegt … Unser Ziel ist es hingegen, unsere Kunden dahingehend zu beraten, welche Formate auch wirklich bei der gewünschten Zielgruppe ankommen, welche Maßnahmen zum Kommunikationserfolg führen – und genau diese Formate und Maßnahmen dann auch anzubieten.“

Health Relations: Und langfristig? Wo soll die Reise hingehen?

Marek Hetmann: „Gemeinsam mit meinem Team möchte ich zentraler Ansprechpartner für alle Healthcare-Kunden mit all ihren Anliegen und Bedürfnissen sein. Wir verstehen uns als Netzwerker, die Anbieter von Lösungen, Produkten, Informationen aus den Bereichen Pharma und Medizintechnik mit der gewünschten Zielgruppe verbinden. Das geht über den reinen Verkauf von Medialeistungen weit hinaus: Wir wollen unseren Kunden Berater sein, ihr Lösungsfinder bei allen Marketing-Fragen.

Außerdem sind wir nicht alleine in diesem Markt: Wir möchten aus der intensiven Zusammenarbeit mit den Mediaagenturen und Healthcare-Agenturen weitere Synergien heben. Beide sind sehr wichtige Partner für uns. Denn am Ende sind es unsere gemeinsamen Kunden, und da müssen wir an einem Strang ziehen.

Unsere Assets: Über das gedruckte Deutsche Ärzteblatt erreichen wir jeden approbierten Arzt in Deutschland. Auf aerzteblatt.de sind fast 180.000 Ärzte registriert, und unsere Newsletter haben derzeit 260.000 Anmeldungen – davon entfallen 137.000 auf Ärzte. Aber unser wichtigstes Asset ist der Markenkern des Deutschen Ärzteblattes – und hier bleiben wir uns zu einhundert Prozent treu: neutral, glaubwürdig und somit verlässlich.

Mit der neuen Aufstellung als Team Media Solutions im Deutschen Ärzteverlag haben wir die richtige Infrastruktur geschaffen, um schneller, fokussierter und spezialisierter zu werden. Jetzt freue ich mich darauf, diese Transformation gemeinsam mit meinem Team zu einer Erfolgsgeschichte zu machen.“

Herr Hetmann, vielen Dank für das Gespräch.

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