Uwe Gösling: Der neue teamwork-media-Geschäftsführer im Interview

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Der neue Geschäftsführer von teamwork media, Uwe Gösling

teamwork media hat einen neuen Geschäftsführer. Seit dem 1. April lenkt Uwe Gösling die Geschicke des zahnmedizinischen Fachverlags. Health Relations sprach mit dem gebürtigen Herforder über die Herausforderungen in der Dentalbranche, seine Ziele und ein starkes DACH.

Er ist Stratege, Berater, Teamplayer. Und vor allem ist Uwe Gösling eines: Branchenkenner aus Leidenschaft. Seit 17 Jahren erstreckt sich sein Schaffensbereich auf die Dentalindustrie – und das aus voller Überzeugung. Seit ein paar Wochen bekleidet der vierfache Familienvater nun die Position als neuen Geschäftsführer der teamwork media GmbH, einer Tochtergesellschaft des Deutschen Ärzteverlags mit insgesamt 22 Mitarbeitern.

Dieter Adolph, langjähriger Geschäftsführer der teamwork media, verließ das Unternehmen zum 13. April 2018
Dieter Adolph, langjähriger Geschäftsführer der teamwork media, verließ das Unternehmen zum 13. April 2018.

Sein Vorgänger, Dieter Adolph, beendete seine Tätigkeit für das in Fuchstal ansässige Unternehmen im gemeinsamen Einvernehmen mit dem Deutschen Ärzteverlag zum 13. April 2018 und legte die Geschäfte vertrauensvoll in die Hände seines 51-jährigen Nachfolgers.

Uwe Gösling bringt langjährige Branchenerfahrung mit, verantwortete verschiedene Führungspositionen in der zahnmedizinischen Industrie und bewegt sich in der Dentalwelt auf festem Fundament. Zuletzt war er vier Jahre lang als Business Unit Manager bei dem Marler Unternehmen Zhermack Deutschland tätig, bevor er sich selbständig machte und seine eigene Beratungsagentur NEXAC leitete. Was er zukünftig bei teamwork media bewegen möchte, was ihn antreibt und was die Dentalbranche für ihn so einzigartig macht – darüber sprach er im Interview mit Health Relations.

Health Relations: Herr Gösling, Sie sind geboren und wohnhaft in Herford. Was hat Sie zu einem Fuchstaler Unternehmen geführt? Was reizt Sie an Ihrer neuen Funktion?

Uwe Gösling: Fuchstal war nicht der ausschlaggebende Grund (schmunzelt), sondern das Team und das Aufgabenfeld bei teamwork media waren meine Motivation. Zuletzt war ich selbständig tätig und leitete eine auf die Dentalbranche spezialisierte Beratungsagentur. Dabei lernte ich über ein Projekt die teamwork media kennen und schätzen.

Besonders imponiert hat mir die Leidenschaft für die Zahnmedizin und Zahntechnik, die mir bei den Mitarbeitern begegnet ist.

Für die Menschen bei teamwork ist das nicht nur ein Job. Die Leidenschaft für die Branche wird dort tatsächlich gelebt, und darin finde ich mich wieder. Dieses Charakterbild war – neben der neuen beruflichen Herausforderung – ein wesentlicher Grund für meine Entscheidung.

Der Fachverlag teamwork media, ein Tochterunternehmen des Deutschen Ärzteverlags, sitzt in Fuchstal.
Der Fachverlag teamwork media, ein Tochterunternehmen des Deutschen Ärzteverlags, sitzt in Fuchstal.

Health Relations: Sie leben ebenfalls seit 17 Jahren die Leidenschaft für die Dentalwelt. Was macht diese Branche so besonders?

Uwe Gösling: Vor 17 Jahren bin ich als Marketingleiter für einen Direktanbieter im zahnmedizinischen Bereich gestartet. Stück für Stück habe ich mich dann immer weiter eingefunden und eingearbeitet in die Welt der Dentalmediziner und habe Geschmack daran gefunden. Ich habe die Dentalwelt schätzen gelernt, die Produkte und die Kunden – Zahnärzte und Zahntechniker – lieb gewonnen. Mittlerweile bin ich so eng vernetzt und habe so viele Freundschaften geschlossen, dass ich es mir nicht mehr vorstellen könnte, die Branche zu verlassen. Selbst meinen Sohn habe ich schon mit meiner Leidenschaft angesteckt. Er macht gerade eine Ausbildung zum Zahntechniker (schmunzelt).

Hinzu kommt, dass ich in den vielen Jahren auch einiges an Fachwissen in der Zahntechnik und in der Zahnmedizin gesammelt habe, das ich nicht aufgeben, sondern künftig mit teamwork media teilen möchte. Teamwork hat Fachzeitschriften aus beiden Bereichen – inklusive der Implantologie – im Portfolio. Da kann ich viele Erfahrungen und vielseitige Branchenkenntnis einbringen, um das Unternehmen auch weiterhin zukunftssicher im Markt aufzustellen.

Health Relations: Was ist Ihnen grundsätzlich im Beruf wichtig?

Uwe Gösling: Ganz klar: Spaß und Leidenschaft für das, was man tut! Ansonsten kann man seinen Job nicht richtig ausüben. In den letzten Jahren hinzugekommen ist aber ein weiteres Ideal, das ich auf meinem beruflichen Weg verwirklichen möchte: der Wunsch nach Wissensvermittlung. Ich möchte meine Erfahrungen, meine Erkenntnisse teilen und meine Überzeugungen jungen Mitarbeitern mitgeben, um ihnen zu helfen, ihren Weg zu finden und ambitioniert weiter zu verfolgen.

Health Relations: Was haben Sie an Überzeugungen oder Wissen mitgenommen im Laufe Ihrer Berufsjahre?

Uwe Gösling: Ganz wichtig: Herausbrechen aus der Alltagshektik, nicht dem Aktionismus verfallen! Denn das bringt niemanden weiter. Es muss ein stückweit mehr Gelassenheit in ein Unternehmen eingebracht werden, gepaart mit dem Vertrauen in die eigene Stärke. Das tut dem Unternehmen wie auch den Mitarbeitern gut. Dinge, die heute hochgespielt werden, sind meistens morgen schon wieder nichtig.

Für mich ist Teamwork ein ganz wesentlicher Treiber für unternehmerischen Erfolg.

Health Relations: Teamwork – was bedeutet das für Sie?

Uwe Gösling: Der Gedanke des „Teamwork“ bedeutet mir sehr, sehr viel. Und ich finde es toll, dass ich in einem Unternehmen arbeite, das dieses Ideal im Namen trägt. Das vielfach verwendete Schlagwort „Teamwork“ ist, meiner Meinung nach, in Unternehmen oftmals nur eine Floskel und wird nicht so gelebt.
Nur wenn wir füreinander arbeiten – und ich sage hier ganz bewusst „füreinander“ – können wir uns weiterentwickeln und zusammen etwas vollbringen. Dieser Gemeinschaftsgedanke ist letztlich auch immer eines meiner Ziele in leitender Funktion. Nämlich: ein Unternehmen zu formen, die gänzlich unterschiedlichen Menschen zusammenzubringen und das Umfeld zu schaffen, damit sie „füreinander“ arbeiten können. Man braucht den Chaoten, man braucht den Introvertierten genauso wie den Macher oder Spinner in einem Unternehmen, um kreative Ideen zu fördern. Die Kunst ist es, daraus ein Team zu bilden, das sich als Menschen toleriert und füreinander arbeitet.

Health Relations: Was sind Ihre Ziele bei teamwork media?

Uwe Gösling: Mein beruflicher Schwerpunkt ist Vertrieb und Marketing, verbunden mit einem langjährigen Erfahrungshorizont in der Dentalindustrie. Dieses Know-how in das Unternehmen teamwork media einfließen zu lassen, neue Ideen und Strategien zu entwickeln und die – gemeinsam mit dem Team – umzusetzen, das möchte ich in meiner neuen Position erreichen.

Health Relations: Konkret: Welche Themen packen Sie als Erstes an?

Uwe Gösling: Es gibt viele Themen und Strategiefelder, die uns beschäftigen, für die wir bereits neue Ideen entwickelt haben. Um einige zu nennen: Wir planen, den Bereich „Veranstaltungsmanagement“ weiter auszubauen. Nicht nur das Angebot unserer eigens angebotenen Events, Curricula, Workshops oder Kolloquien, auch die Bandbreite der Veranstaltungen, die wir für andere Unternehmen oder Verbände durchführen, wird erweitert werden.

Einen weiteren Schwerpunkt legen wir auf das Thema DACH, sprich die Vernetzung des Verlagsangebots in Deutschland, Österreich und Schweiz. teamwork media ist einer der wenigen Fachverlage, der den kompletten DACH-Markt abdeckt und das sowohl im Bereich der Zahntechnik als auch der Zahnmedizin. Dieser USP – also die Zusammenarbeit dieser Länder und die gemeinsame Entwicklung des Portfolios an Verlagsprodukten – soll zukünftig noch weiter gestärkt werden. Gerade für unsere Industriekunden ist es ein großer Mehrwert, alle drei Länder in Personalunion betreut zu wissen.

Weiterhin sind wir jetzt schon dabei, die Themen für 2019 anzugehen. Konkret bereiten wir uns bereits auf unseren Kongress „colloquium dental“ vor, der diesmal in Würzburg stattfinden wird. Dort schlägt dann wieder für zwei Tage lang der dentale Puls und das Herz der Zahntechnik. Der teamwork media Verlag verfolgt dort wieder das Ziel, den Referenten ganz besondere Vorträge abzuverlangen. Vorträge, die es im ansonsten dicht besetzten Veranstaltungskosmos so noch nie gegeben hat. Man muss schon selbst dabei gewesen sein, um den besonderen Spirit nachvollziehen zu können.
Es gibt aber auch viele andere Themen, die uns derzeit beschäftigen. So viel kann ich verraten: Wir haben bereits Ideen entwickelt, die wir im Herbst auf den Markt bringen möchten. Sie dürfen gespannt sein!

Health Relations: Welche Herausforderungen sehen Sie im Verlagswesen in den nächsten Jahren?

Uwe Gösling: Die Herausforderung ist sowohl im Verlagswesen als auch branchenübergreifend eigentlich identisch. Das ist zum einen das Thema der fortschreitenden Digitalisierung. Natürlich werden wir diesbezüglich stetig in Bewegung bleiben – mit dem Ziel, eine erfolgversprechende digitale Strategie zu entwickeln und umzusetzen. Einen ersten Schritt sind wir hier bereits gegangen. Der Dental Online Channel liegt künftig im Verantwortungsbereich von teamwork media und wird von uns gesteuert. Generell eröffnet uns die digitale Transformation große Chancen, die wir gemeinsam ergreifen werden. Unsere Produkte stetig weiter zu entwickeln und unseren Kunden innovative Konzepte anzubieten, das ist ein ambitioniertes Projekt, das wir weiter vorantreiben werden.

Nicht zuletzt wird die EU-Datenschutz-Grundverordnung die Branche in Bewegung halten. Mit den Neuerungen sehen sich viele Unternehmen mit neuen Fragen und neuen Prozessen konfrontiert.

Eine weitere branchenübergreifende Herausforderung in diesem Kontext des digitalen Wandels wird sein, qualifizierte Fachkräfte zu rekrutieren, die diese neuen Prozesse aktiv mitgestalten können. Hier bedarf es starker Arbeitgebermarken, die sich attraktiv im Bewerbermarkt positionieren.

Health Relations: Wie sehen Sie in diesem Kontext die Bedeutung von Print in den nächsten Jahren?

Uwe Gösling: Ganz klar: In unserer Branche wird Print weiterhin eine große Bedeutung zukommen. Besonders sehen wir dies bei unserem Zahntechnik-Magazin, Dental Dialogue, bei dem wir sehr viel Wert auf hochwertigen Druck und hohe Bildqualität legen – mit dem Wissen, dass dies bei der Zielgruppe sehr gut ankommt und rezipiert wird. Insbesondere für die darin enthaltenen Cases gibt es bislang online keine wirkliche Alternative für die Zielgruppe. Digital liefert schnelle Informationen. Wenn ich aber auf Basis von Kasuistiken Lernziele verfolge, geschieht dies meist anhand von Print-Medien, die hier oftmals einen Glaubwürdigkeitsvorsprung besitzen. Diese enge Bindung zu den Traditionspublikationen der Branche wird auch in den nächsten Jahren sicherlich weiter Bestand haben.

Health Relations: Vielen Dank, Herr Gösling, und guten Start!

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