Corona: Diesen Kontakt wünschen sich Zahnärzte jetzt von Dentalunternehmen

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Die ersten Zahlen zeigen, dass die Zahnärzte in der Corona-Pandemie unter Umsatzeinbußen leiden – das wirkt sich auch auf ihren Wareneinkauf aus. Außerdem zeigt eine Untersuchung, wie Zahnärzte derzeit an liebsten kontaktiert werden wollen.

Wie möchten Zahnärzte von Dentalunternehmen angesprochen werden und welche Informationen wünschen sie sich in der Corona-Krise? Diese Fragen hat das Marktforschungs-Unternehmen Exevia gemeinsam  mit Wawibox, einer Onlineplattform für Materialverwaltung, gestellt. Die Antworten waren ziemlich eindeutig.

Die Mehrzahl der Befragten wünscht sich eine Kontaktaufnahme per E-Mail. Besonders in der Hochphase der Pandemie wollten nur wenige Zahnärzte telefonieren. Seit den ersten Lockerungen zeigen sie mehr Bereitschaft, angerufen zu werden, bevorzugen aber weiterhin die elektronische Form der Kommunikation.

Welche Art des Kontaktes wünschen Sie sich verstärkt vonseiten der Hersteller/Händler während der Covid-19-Pandemie?


Und welche Informationen wünscht sich die Zielgruppe gerade? Auch hier gibt es ein eindeutiges Bild: Informationen bezüglich Verfügbarkeiten und Lieferzeiten von Produkten werden aktuell als am wünschenswertesten eingestuft.

Welche Art von Informationen und Unterstützung wünschen Sie sich vonseiten der Hersteller/Händler während der Covid-19-Pandemie?

Rückgang der Bestellungen um mehr als die Hälfte

Viele Behandlungen wurden verschoben oder gar abgesagt. Dass die Praxen dadurch zum Teil erhebliche Einbußen hinnehmen mussten, geht aus den Bestellzahlen bei Dentalunternehmen von Verbrauchsmaterialien hervor.

Die Untersuchung von Exevia und Wawibox beleuchtet den Verkauf von Verbrauchsmaterialien. Dieser ging um mehr als die Hälfte zurück. Der Dentalmarkt wurde durch Corona hart getroffen. Das spiegelt sich auch in den Aussagen der befragten Zahnärzte wider, von denen in der Woche vor Ostern noch 81 Prozent angaben, stark von den Auswirkungen der Pandemie betroffen zu sein. Nach Ostern ging diese Zahl um 10 Prozent zurück. Das gab jedoch keinen Anlass für Hoffnung auf Besserung, denn das Einkaufsvolumen von Verbrauchsmaterialien ist im April weiter zurückgegangen auf inzwischen im Vergleich zum Referenzmonat Februar um deutlich mehr als die Hälfte, nämlich auf schwache 41 Prozent. Ein erster Lichtblick zeigt sich nun in der Kalenderwoche 19, wo sich der Umsatz ein wenig erholt. Dies dürfte mit den Lockerungen zusammenhängen. Ob dies ein anhaltender Trend ist, muss sich noch zeigen.

Wareneinkauf Zahnarztpraxen Deutschland

Corona: Umsatzeinbrüche belasten Zahnärzte

Dass Zahnärzte stark unter der Pandemie leiden zeigt auch die Analyse der FIBU-doc Praxismanagement GmbH aus Hünstetten, die den „solvi Leistungsindex von Zahnarztpraxen in der Coronavirus-Pandemie“ (kurz: SLIC) aufgestellt hat.

Auch diese Untersuchung offenbarte einen Umsatzeinbruch, der seinen Anfang bereits in der 13. Kalenderwoche nahm. Der Index stellte einen Rückgang von rund 40 Prozent im Vergleich zum Vormonat fest. Dieser Trend setzte sich in den folgenden Wochen fort und endete schließlich in Kalenderwoche 15 mit Einbußen von 45 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum Ende Februar.

Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die zahnärztliche Leistungserbringung

„Am Ende wird die öffentliche Hand wohl auch mit Zuschüssen arbeiten müssen, von denen manche verloren gehen.“

Der VDDI-Vorstandsvorsitzende Mark Stephen Pace gibt einen Ausblick auf die IDS 2019
Mark Stephen Pace, VDDI-Vorstandsvorsitzender © VDDI

Der Verband der Deutschen Dental-Industrie (VDDI) sieht die Politik nun in der Pflicht, den Existenzängsten ihrer Verbandsmitglieder Rechnung zu tragen und auch für Zahnärzte wirtschaftliche Hilfen bereitzustellen. Mark Stephen Pace, Vorstandsvorsitzender des VDDI, fordert in einem Statement greifbare wirtschaftliche Maßnahmen, um Arbeitsplätze zu erhalten: „Überbrückungshilfen sind sicherlich gute Maßnahmen, die in die richtige Richtung weisen. Kleineren Mittelständlern – wie sie für unseren Verband typisch sind – ist allein mit Krediten und Bürgschaften aber nicht immer geholfen, sie können die Einbußen niemals wieder einholen. Am Ende wird die öffentliche Hand wohl auch mit Zuschüssen arbeiten müssen, von denen manche verloren gehen.“ Denkbar sei, dass auch vollständige Entschädigungszahlungen für durch die COVID-19-Krise verursachte Kosten, wie Lohn- und Gehaltsfortzahlungen und Sondermaßnahmen im Zusammenhang mit dem Erhalt von Arbeitsplätzen, am Ende unumgänglich würden.

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