Who’s who: Nicole Tappée, Geschäftsführerin der MCG Medical Consulting Group

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Nicole Tappée: Geschäftsführerin der MCG Medical Consulting Group© MCG Medical Consulting Group über den Pitch in Krisenzeiten
Nicole Tappée: Seit Mitte 2018 ist sie die Geschäftsführerin von MCG Medical Consulting Group. © MCG Medical Consulting Group
Nicole Tappée ist ein bekennender Social-Media-Junkie. Und das ist wohl das Geheimnis ihres Erfolges. Ehemals im Vorstand der Kölner Agentur antwerpes, ist sie vor rund einem Jahr als Geschäftsführerin an die Spitze der MCG Medical Consulting Group gewechselt. Ihr Rat für Pharmaunternehmen: „Social Media ist eine Spielart des Marketings, der man sich nicht versperren darf.“

Manchmal sind es die kleinen Dinge, die in gewisser Weise den Grundstein für eine Karriere legen. Bei Nicole Tappée war es auf einer Party die Frage: „Hast du ein Auto?“ Hatte sie und erfüllte damit die wichtigste Voraussetzung für einen studentischen Aushilfsjob in einer Agentur. Nicht unbedingt typisch, denn sie studierte damals Ernährungswissenschaften. „Aber die Agentur hatte sich auf den Foodbereich spezialisiert und das passte natürlich sehr gut zu mir“, erinnert sich Nicole Tappée, die heute Geschäftsführerin der MCG Medical Consulting Group ist. Einmal Agenturluft geschnuppert, war sie angefixt und suchte sich in ihrem Studiengang Schwerpunkte, die dazu passten. „Marketing und Kommunikation – das liegt mir“, war sie sich schon damals sicher.

Nach 14 Jahren antwerpes der Wechsel zur MCG

Inzwischen ist Nicole Tappée 44 Jahre alt und hat bisher eine Bilderbuch-Karriere hingelegt. Seit fast anderthalb Jahren ist sie Geschäftsführerin der MCG Medical Consulting Group. Zuvor arbeitete sie 14 Jahre für die Kommunikationsagentur antwerpes. Dort baute sie erfolgreich die Bereiche PR & Social Media sowie Medical Advising auf und gehörte schließlich zum Vorstand. In der Branche machte sie sich einen Namen als Frau für Social Media. „Die Affinität dafür wurde mir allerdings nicht natürlich mitgegeben“, gibt sie offen zu. Auf Online und Blogs habe sie zwar immer einen Blick gehabt, ihre Social-Media-Aktivitäten gingen aber erstmal nicht über eine Xing-Anmeldung (damals noch OpenBC) hinaus. Agenturchef Frank Antwerpes habe den richtigen Riecher gehabt und ihr geraten, sich bei dem damals noch recht neuen Netzwerk Facebook anzumelden. „Wohlgemerkt in einer Phase, lange bevor deutsche Pharmaunternehmen dort präsent wurden“, sagt sie. Ein paar Klicks und eine Anmeldung später nahmen die Dinge ihren Lauf: „Ich bin da tief eingestiegen und bin ein absoluter Freak geworden, was Social Media angeht“, sagt sie und lacht.

In sozialen Netzwerken immer wieder Neues ausprobieren

Nicole Tappées Profil bei Instagram. © Screenshot
Die MCG-Geschäftsführerin ist gerne und viel bei Instagram und anderen Netzwerken aktiv. © Screenshot

TikTok, Instagram, Twitter & Co. – mehrere Stunden am Tag ist Nicole Tappée in verschiedenen Netzwerken aktiv. „Ich bin abhängig – aber hab meine Sucht noch im Griff“, sagt sie schmunzelnd. „Social Advocate“ – für Nicole Tappée ist das nicht nur eine Platitude. „Ich lebe das“, sagt sie. Dabei hat sie keine Angst, neue Dinge auszuprobieren. „Ich kann nur gut beraten und überzeugen, wenn ich das selbst auch mache und mich auskenne.“

Social Media muss realistisch angegangen werden

Der Wechsel zur MCG war für Nicole Tappée kein notwendiger Schritt aber einer, der sich gut anfühlte und den sie nicht bereut. „Ich bin einfach durch und durch Healthcare – das habe ich immer schon gemacht“, sagt sie. Und sie brachte bereits einiges in Gang: Die Unternehmensseite wurde relauncht und die MCG bekam ein Intranet, das intensiv genutzt wird. „Das ist mein Weg der Kommunikation. Kein Mitarbeiter muss damit rechnen, dass ich ständig Rundmails verschicke“, erklärt Nicole Tappée. In einem dritten Schritt begann der Aufbau der Social-Media-Division. Von ihren neuen Mitarbeitern ist sie sichtlich begeistert. „Sie sind engagiert und – gerade in der Division – noch Social-Media-affiner als ich und haben viele tolle Ideen“, sagt sie.

Und was rät sie Pharmaunternehmen, wenn es um die Social-Media-Strategie der Zukunft geht? „Ich setze da realistische Parameter und würde nie sagen, das braucht jeder“, sagt Nicole Tappée. Für jedes Unternehmen müsse man genau analysieren, was wann und wie Sinn ergibt. Inzwischen habe auch die Fachkreiskommunikation in sozialen Netzwerken aufgeholt. „Twitter oder LinkedIn sind sehr gute Portale, um mit Ärzten und anderen medizinischen Fachleuten in Kontakt zu kommen.“ Letztendlich ist sich Nicole Tappée sicher: „Social Media ist auch im Healthcare-Marketing eine Form der Kommunikation, der man sich nicht versperren darf.“ (Wie sie eine unverwechselbare Stimme im Netz entwickeln, lesen Sie hier)

Social-Media-affine Mitarbeiter sind die besten Multiplikatoren

Vor allem sieht die Nicole Tappée einen großen Unterschied zwischen Corporate Communication und produktunterstützender Kommunikation. „Bei Corporate Communication muss ich als Unternehmen in Hinblick auf Social Media Aktivitäten gucken, was für Mitarbeiter ich habe, wie affin sie sind und wer das Unternehmen nach außen vertreten kann.“ Wenn es gut laufe, seien die eigenen Mitarbeiter die besten Multiplikatoren für Unternehmen.

„In der produktunterstützenden Kommunikation waren Pharmaunternehmen am Anfang zurecht skeptisch“, räumt die MCG-Geschäftsführerin ein. Die Befürchtung: Nebenwirkungsmeldungen könnten sich durch Social-Media-Aktivitäten häufen. „Healthcare-Profis sind darauf aber natürlich vorbereitet und das Meldesystem ist gesichert“, beruhigt Nicole Tappée. Das Risiko der Nebenwirkungsmeldungen sei überschaubar und die Expertin ist der Meinung: „Der Vorteil, die Öffentlichkeit umfassend zu informieren und Menschen ein besseres Gefühl für Therapiemöglichkeiten zu geben, ist viel höher.“

Keine Angst vor Social Media

Nicole Tappées Botschaft an Pharmaunternehmen, mit Social-Media-Ambitionen: „Die Leute müssen Bock haben“, sagt sie energisch und macht keinen Hehl daraus: Unternehmen, die in verschiedenen Netzwerken unterwegs sind, müssen auch mal etwas aushalten. Social Media sei auch nichts, was man nebenbei für ein paar Euro hinbekomme. „Aber wenn die Prozesse etabliert sind – mit Redaktionsplan und Co. – dann ist der personelle Aufwand überschaubar“, ermutigt sie.


6 Fragen – 6 Entscheidungen

  1. Tee oder Kaffee?

Tee! Ich habe ein Faible für Großbritannien und mache sogar mit meinen Mitarbeitern eine „Teatime mit Nicole“. Bei Tee und Scones diskutieren wir, was das Team bewegt.

  1. Lesen: Print oder digital?

Bei längeren Texten ist Gedrucktes angenehmer zu lesen. Bei Social Media-Posts geht es natürlich nur digital. Immer wichtiger werden mir Hörbücher und Podcasts, die höre ich bequem beim Autofahren.

  1. Stadt oder Land?

Ich liebe das Stadtleben, um zu arbeiten und Kontakte zu pflegen. Privat bin ich aber oft auf dem Land. In der Eifel habe ich ein kleines Häuschen gekauft – dort finde ich Ruhe.

  1. Zum Entspannen: Wellness oder Sport?

Sport! Ich bin kein Yoga-Fan aber nach einem Bandscheibenvorfall vor sieben Jahren hilft es mir sehr. Ich habe eine Lehrerin, die macht ein knallhartes Training mit mir. Das ist eher Power-Yoga.

  1. Twitter: Ein Netzwerk auf das Nicole Tappée beruflich setzt. © Screenshot
    Das Twitterprofil von Nicole Tappée. © Screenshot

    Instagram oder Twitter?

Das ist gemein! Das sind genau die zwei Kanäle, bei denen ich regelmäßig poste. Aber ich sage: Twitter. Da folge ich vielen Leuten, die mich beruflich und inhaltlich weiterbringen oder deren Humor ich mag. Ich lese auch unheimlich gerne die „Twitterperlen“.

  1. Hund oder Katze?

Hund! Ich habe seit elfeinhalb Jahren einen kleinen Terriermix vom Tierschutz. Er heißt Gustav. Er kommt auch regelmäßig mit ins Büro.


Zur Person: Die studierte Ernährungswissenschaftlerin Nicole Tappée (44) war 14 Jahre in Köln für die Kommunikationsagentur antwerpes tätig. 2013 wurde in den Vorstand berufen und verantwortete insbesondere den Bereich Kommunikation und Interne Prozesse. Zuvor arbeitete sie in Frankfurt bei Gianni PR und Fleishman-Hillard. Seit Juli 2018 führt sie die Geschäfte bei der MCG Medical Consulting Group.

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