Bayer: Innovative Arbeitsformen für die Post-Corona-Ära

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Gebäude D162 – so heißt der neu geschaffene Experimentierraum für rund 100 Bayer-Mitarbeitende. Das Leverkusener Pharmaunternehmen experimentiert mit modernen Bürokonzepten und flexiblen Arbeitsmodellen, die nach Corona Bestand haben sollen. © Bayer AG
Gebäude D162 – so heißt der neu geschaffene Experimentierraum für rund 100 Bayer-Mitarbeitende. Das Leverkusener Pharmaunternehmen experimentiert mit modernen Bürokonzepten und flexiblen Arbeitsmodellen, die nach Corona Bestand haben sollen. © Bayer AG
In vielen Unternehmen haben sich Arbeitsmodelle verändert. Auch in der Pharmabranche. Um nach Corona gut aufgestellt zu sein, experimentiert Bayer mit modernen Bürokonzepten und neuen Arbeitsformen. Auch für den Außendienst.

Gebäude D162 – so heißt der neu geschaffene Experimentierraum für rund 100 Bayer-Mitarbeitende. Hier geht es nicht etwa um einen Impfstoff oder medizinische Produkte. In dem modernen Großraumbüro am Standort Leverkusen stehen innovative Arbeitsformen auf dem Prüfstand, die nach Corona Bestand haben sollen. Im August gestartet, soll der Testlauf rund vier Monate dauern. Grund für das Experiment war die Entscheidung des Konzerns, nach Corona nicht zur alten Arbeitsweise zurückzukehren. Stattdessen will Bayer neue, flexible Arbeitsformen prüfen.

Flexibel arbeiten „Ja“, aber persönliche Begegnung muss bleiben

Markus Siebenmorgen, Pressesprecher der Bayer AG in Leverkusen, © Bayer AG
Markus Siebenmorgen, Pressesprecher der Bayer AG in Leverkusen, © Bayer AG

Wie genau das flexible Arbeiten aussehen soll testen die Mitarbeitenden und Führungskräfte im Gebäude D162. Dazu bringen sie regelmäßig neue Ideen oder äußern konstruktive Kritik. Die Projektleiter können reagieren und Arbeitsabläufe agil anpassen. Am Ende soll die optimale Arbeitsumgebung entstehen. „Im Idealfall ist diese koordiniert und kooperativ genug, um leistungsfähige Teams zu bilden. Aber auch flexibel genug, um unseren Mitarbeitenden Freiraum zu geben“, sagt Markus Siebenmorgen, Pressesprecher der Bayer AG in Leverkusen.

Die ersten Erkenntnisse nach drei Monaten seien vielversprechend. „Die Freiheit und Flexibilität, zwischen zu Hause und dem Büro wählen zu können und nicht unbedingt präsent sein zu müssen, wird von Mitarbeitern sehr geschätzt“, erklärt Markus Siebenmorgen. Ein Grund hierfür sei die ausgewogene Mischung aus festen und flexiblen Bereichen im Büro. Die Bandbreite unterschiedlicher Arbeitsorte werde sehr positiv bewertet. Bei aller Digitalität bleibe die persönliche Begegnung und der soziale Austausch aber weiterhin wichtig, fasst der Pressesprecher erste Erfahrungen zusammen. Hierfür gelte es den notwendigen Raum zu schaffen. Physisch und virtuell.

Im Gebäude D162 in Leverkusen experimentiert Bayer seit August 2020 mit einem neuartigen Arbeitsumfeld. Die Bürofläche ist u.a. durch seine wechselnde Möblierung so gestaltet, dass dort Interaktion, Zusammenarbeit und informeller sozialer Austausch der Beschäftigten gefördert werden sollen. © Bayer AG
Im Gebäude D162 in Leverkusen experimentiert Bayer seit August 2020 mit einem neuartigen Arbeitsumfeld. Die Bürofläche ist u.a. durch seine wechselnde Möblierung so gestaltet, dass dort Interaktion, Zusammenarbeit und informeller sozialer Austausch der Beschäftigten gefördert werden sollen. © Bayer AG

Bayer denkt über innovative Arbeitsformen wie Co-Working nach

Den Wechsel zwischen Homeoffice und Büro möglichst fließend und flexibel zu gestalten, darum geht es bei dem Projekt. Weitere Experimente dieser Art sind im Bayer-Konzern weltweit in Vorbereitung. „Dazu können auch Modelle wie ‘Co-Working’, also alternative Arbeitsorte in Mitarbeiternähe zählen. Diese bieten zusätzliche Flexibilität und reduzieren Pendelzeiten, wenn Mitarbeitende nicht zu Hause arbeiten können“, sagt Markus Siebenmorgen. Ein wichtiger Aspekt bei allen innovativen Arbeitsformen ist das Thema Gesundheit. Denn auch im Mobile Office will Bayer sicherstellen, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter achtsam arbeiten.

„Bei aller Digitalität bleibt die persönliche Begegnung und der soziale Austausch weiterhin wichtig.“

Digitale Arbeitsweisen bleiben – auch für den Außendienst

Flexiblere Arbeitsformen sollen auch für den Außendienst gelten. „Aufgrund der positiven Erfahrungen werden wir nicht zur alten Arbeitsweise zurückkehren. Das gilt auch für unsere Außendienstmitarbeiter“, betont der Pressesprecher. In der Arztkommunikation werde das Vor-Ort-Gespräch durch digitale Kommunikation ergänzt.

„Die Erfahrung hat gezeigt, dass Ärzte gerne und zunehmend bereit sind, digitale Kanäle zu nutzen. Allerdings müssen sie einen Mehrwert für sich sehen“, so Markus Siebenmorgen. Mit anderen Worten: Wenn Pharmaunternehmen Videotelefonie oder virtuelle Events anbieten, müssen sie relevante Inhalte für den Arzt bieten und diese auf den Punkt bringen. Der Content ist entscheidend.

Mehr noch: Sie müssen auch die Nutzerfreundlichkeit gewährleisten. Je einfacher die Registrierungs- und Einwahlmöglichkeiten, desto größer sei die Akzeptanz bei den Ärzten, sagt der Bayer-Sprecher. So habe die virtuelle Veranstaltung „ThromboVision“ beispielsweise großes Interesse bei Ärzten geweckt. Mehrere Hundert Mediziner und Medizinerinnen verfolgten die digitale Fortbildung zum Thema Antikoagulation.

Digitales Training für den Außendienst

Um digitale Kanäle möglichst attraktiv zu machen, bietet Bayer seinen Außendienstlern verstärkt Trainings- und Informationsangebote an. Dabei geht es um Tipps, wie virtuelle Besprechungen und Konferenzen effektiv gestaltet werden oder virtuelle Events durchgeführt werden können.

Markus Siebenmorgen fasst die künftige Arbeitsweise im Bayer-Konzern so zusammen: „Wir wollen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zusätzliche Flexibilität und Wahlmöglichkeiten bieten und zugleich unseren Kundenbedürfnissen gerecht werden.“ Der Außendienst von Bayer Vital werde daher nach der Pandemie weiter in engem persönlichem Kontakt mit den Kunden stehen.

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